Thüringenliga 18.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
02.März 2002 14:00 Uhr
SV Arnstadt Rudisleben SV Arnstadt Rudisleben vs. 1.Sonneberger SC 04 1.Sonneberger SC 04
 
Tore:   1 : 0 Frank Wesser (32.)
  2 : 0 Jens Lippert (50.)
  3 : 0 Patrick Steinmetz (54.)
  4 : 0 Andy Raab (73./FE)
 
Zuschauer:   100
Schiedsrichter:   Sandy Hoffmann (Seligenthal)
Anmerkung:   Rote Karte: Lutz Krüger (Sonneberg /Tätlichkeit)

Spielbericht von Jürgen Eckstein (Sonneberg)

Spielbericht von Hans-Peter Stadermann (Arnstadt)

Rudislebener nach Spielende im Freudentaumel

Kay Luthardt (hape) Das dieses Spiel zwischen dem SV Arnstadt Rudisleben mit einem 4:0 an den Gastgeber ging, haben sicher die wenigsten geglaubt. Aber einen Erfolg doch erhofft. Nach dem Spielabbruch bei Schlotheim in der vergangenen Woche hatte die Einheimischen, zum Glück Stefan Schwulera wieder an Bord, mussten aber auf Kay Eberhardt (5 x Gelb) und Rene Schmidt (Blinddarm-OP) verzichten. Bei herrlichen Frühlingswetter und mit einer großen Portion Selbstvertrauen und Kampfgeist gespickt, lieferten die Gastgeber ihr bestes Spiel in der laufenden Saison. Bevor Frank Wesser (32.) das 1:0, nach herrlicher Flanke von Michael Schmidt, besorgte hätte eigentlich Jens Lippert treffen müssen. Er nahm einen Pass vom besten Akteur Andy Raab auf und vergab nur knapp. In der 47. Minute machte er aber alles besser. Jens umkurvte vier Abwehrspieler und schoss unhaltbar zum 2:0 (47.) ein. Nur fünf Minuten später beförderte Patrick Steinmetz das Streitobjekt zur 3:0 Vorentscheidung in die Maschen. Der Jubel kannte jetzt schon keine Grenzen.
Aber auch bei diesem Spielstand zogen sich die Sonneberger nicht zurück, suchten weiter den Angriff. Aber die Stürmer waren guten Händen. In der 72. Minute gab es noch einen Foulelfmeter den Andy Raab sicher zum Endresultat versenkte. Nagativer Höhepunkt noch die Rote Karte vom Sonneberger Lutz Krüger der Michael Heinemanns Nase blutig boxte.
Möge diese positive Einstellung zum Spiel bei der gesamten Mannschaft lange anhalten. Nur so kann man auch in der kommenden Woche in Gera bestehen. Auch der Abstiegsplatz möge nicht wieder eingenommen werden. Danke Jungs, weiter so.

Der SV Arnstadt Rudisleben spielte mit:
Apel - Rosenkranz - Schwulera, Heinemann, Greßler, Busch, Raab, M. Schmidt, Steinmetz - Wesser (88. Kühn), Lippert (77. Danneberg).

Der 1.Sonneberger SC 04 spielte mit:
Bohnenstengel - Krüger (80. Feldverweis) - Horn (54. Bernschneider), Schuster, Schwesinger, Häusler, Benn (61. Langbein), Scharfenberg, Böhm (48. Höfler) - Luthardt, Morina.


Spielbericht von Jürgen Eckstein (Sonneberg)

"Es gibt halt Tage, da wäre man besser im Bett geblieben"

Unter dem neuen Trainer Wolfgang Schellhorn gelang dem "SV AR" in der altehrwürdigen "Manfred-von-Brauchitsch-Kampfbahn" im Südthüringenderby gegen eine schwach spielende Sonneberger Elf ein völlig verdienter Erfolg, der auch in dieser Höhe völlig in Ordnung geht.

Den Gastgebern, denen gegenwärtig das Wasser bis zum Halse steht (stand) war mit dem Anpfiff der unbedingte Siegeswille anzumerken. Alle Spieler zeigten eine enorme Laufbereitschaft, sodass die aus abwartender Haltung agierenden Sonneberger zunächst in ihre eigene Hälfte eingeschnürt wurden. Nachdem Busch einen Flachschuss (2.) neben das Gehäuse setzte, zwei Ecken von Michael Schmidt, der nahezu alle Standards bei den Hausherren ausführte und zum besten Mann auf dem Platz avancierte, die nichts einbrachten, lag der Führungstreffer der grün gekleideten Gastgeber in der Luft. Aber die Kardinalschwäche der Arnstädter Elf, die herausgespielten Chancen zu verwerten, wurde zunächst wieder einmal deutlich: Zwei Freistöße von Schmidt (14., 18.) brachten nichts ein und als dann Horn den schnellen Lippert laufen lassen musste, jagte dieser den Ball am Gehäuse von Bohnenstengel vorbei. Bei den Gästen war weder ein konstruktiver Spielaufbau zu erkennen, noch waren die Sonneberger Spitzen in der Lage, die "Zufallsprodukte" zu verwerten. Deren gab es im ersten Spielabschnitt allerdings nur wenige. Morina (15.) schoss über den Kasten, sah den mitgelaufenen Luthardt nicht und dann brachte der Mittelstürmer des SSC nach einer Ecke das Leder nicht unter Kontrolle.
Die Hausherren bestimmten weiter Tempo, machten die Musik und nach einer herrlichen Eingabe von Spielmacher Michael Schmidt, der alle Freiheiten hatte, war Wesser zur Stelle und schoss nach mehr als 400 Minuten Torflaute den Führungstreffer für den SV AR. Nach dem Wechsel, Gästetrainer Kirchner forderte ein Aufbegehren seiner Elf, musste Böhm mit einer Wadenverletzung vom Platz. Und die erste Chance hatte auch der Gast, als Scharfenberg mit einem Freistoß an Torwart Apel scheiterte und Luthardt dann im Zweikampf attakiert wurde. Der schnelle Gegenzug brachte die Vorentscheidung, denn die Schellhorn-Schützlinge überbrückten das Mittelfeld im Eiltempo und der schnelle Jens Lippert war mit einem Solo zur Stelle und erhöhte mit Flachschuss von der Strafraumgrenze auf 2:0.
Der nächste Paukenschlag ließ nicht lange auf sich warten, denn die nun sehr clever agierenden Hausherren brachten erneut Michael Schmidt auf dem linken Flügel in Position. Dieser hatte alle Zeit der Welt und flankte so präzis, dass Steinmetz mit dem Kopf zur Stelle war dem SSC-Keeper Bohnenstengel keine Chance ließ.

Sonnebergs Trainer Kirchner machte von seinem Wechselrecht Gebrauch, doch eine Wende konnten die arg enttäuschenden Spielzeugstädter, die die höchste Auswärtsniederlage in ihrer noch jungen Landesligazugehörigkeit kassierten, nicht herbeiführen. Der Ball lag dann noch einmal im Kasten der Gäste, denn Raab verwandelte ein Elfmetergeschenk sicher. Wenig später und dies dürfte viel schwerwiegender für die Sonneberger sein, musste der zuvor von Heinemann ins Gesicht bespuckte Libero Krüger nach Tätlichkeit vom Platz. Der "Patient" SV Arnstadt Rudisleben scheint nach diesem Sieg auf dem Weg der Besserung, während die Gäste nun mehr nach hinten, als nach vorne in der Tabelle schauen müssen.
Ein Sonneberger Fan brachte es auf den Nenner: "Es gibt halt Tage, da wäre man besser im Bett geblieben".