Thüringenliga 19.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
09.März 2002 14:00 Uhr

1.Sonneberger SC 04 vs. FC Union Mühlhausen 3 - 1

Tore:   1 : 0 Rustem Morina (18.)   1 : 1 Jörg Klipstein* (38.)   1 : 2 Dirk Stumpe (41.)   2 : 2 Roberto Benn (53.)   Zuschauer:   180 Schiedsrichter:   Sebastian Brenn Anmerkung:   *siehe Nachtrag

Spielbericht aus Mühlhäuser Sicht

Spielbericht von Jürgen Eckstein (Sonneberg)

Im Spiel der zweier stark ersatzgeschwächter Teams gewannen die Spielzeugstädter gegen den Abstiegskanidaten aus der Müntzerstadt sicher und setzten sich damit wieder in der oberen Tabellenhälfte fest.
Sonnebergs Trainer Emil Kirchner musste seine Elf gegenüber der Vorwoche deutlich umbauen und er bewies dabei ein glückliches Händchen, denn all seine Veränderungen machten sich positiv bemerkbar. Der junge Rexheuser meldete den gefährlichen Klipstein regelrecht ab, Luthardt zeigte eine solide Leistung als Libero und Horn war bis zu seiner Verletzung äußerst wirkungsvoll. Die Hausherren übernahmen gegen die ebenfalls arg ersatzgeschwächten Nordthüringer sofort das Kommando und spielten zunächst Einbahnstraßenfußball. Doch weder Horn, Böhm noch Häusler konnten den unsicher wirkenden Gästetorwart Thöring überwinden. Applaus gab es dann aber für die nächste Aktion: Ein weiter Paß von Libero Kay Luthardt erreichte den lauffreudigen Schwesinger. Dieser spielte Böhm in den Lauf und dessen Flanke köpfte Morina schulmässig ein.
Die Hausherren bestimmten danach weiter das Spiel eindeutig, aber klare Aktionen im Abschluss wurden vermisst. Eine Ecke von Häusler segelte knapp am Gästegehäuse vorbei, denn brachte ein Freistoß aus guter Entfernung von Schwesinger nichts ein. Den Mühlhäusern gelangen erst gegen Ende des ersten Durchganges gefällige Aktionen. Kagramanjan, zusammen mit Fernschild emsigster Gästeakteur, verfehlte das Dreiangel mit einem 22m-Schuss nur knapp. Wie aus heiterem Himmel fiel das Ausgleichstor: Nach einem Einwurf von der rechten Seite kam der Ball zu Kapitän Fernschild, der aus spitzem Winkel mit einem Sonntagsschuss, der Ball ging vom Innenpfosten über die Linie, erfolgreich war.
Die Antwort der Spielzeugstädter ließ nicht lange auf sich warten, denn nach einem Foul an Benn und Freistoß von Schwesinger köpfte Morina den SSC erneut in Front. Morina stand am langen Eck und köpfte den Ball ins obere Toreck, die Zuschauer applautierten lautstark. Kurz vor dem Pausenpfiff des überzeugenden Schiedsrichters Brenn hatten die Hausherren noch eine Großchance. Morina brachte jedoch freistehend das Leder nicht an Thöring vorbei.

Nach Wiederbeginn kamen die Müntzer-Städter etwas auf, jedoch stand die SSC-Abwehr mit den glänzend disponierten Manndeckern Schuster und Rexheuser sehr gut, sodass Torwart Bohnenstengel einen geruhsamen Nachmittag erlebte. Auch Kaisers gefährlicher Freistoß (49.) änderte daran nichts. Wenig später inszinierte Roberto Benn ein Solo, wusste nicht wohin mit dem Ball. Fast am Strafraum angekommen schaute er und zirkelte das Leder ins rechte obere Dreieck. Dies war die Entscheidung, denn die Mühlhäuser mühten sich zwar, hatten aber kaum noch Chancen. Die wenigen Glanzlichter setzten die Hausherren. Langbein mit Drehschuss (67.), Häusler mit fulminanten Flachschuss (69.) und nochmals Langbein (77.) der nach einem Abpraller zur Stelle war, hätten das Ergebnis in die Höhe schrauben können.

SSC-Trainer Emil Kirchner war nach der Partie zwar mit den drei Punkten zufrieden, nicht aber mit dem Spiel seiner Mannschaft, denn dieser merkte man doch das Fehlen von Krüger und Scharfenberg an.

Der 1.Sonneberger SC 04 spielte mit:
Bohnenstengel - Luthardt, Schuster, Rexheuser, Benn, Schwesinger, Häusler, Böhm (75. Bernschneider), Höfler, Horn (31. Langbein), Morina.

Der FC Union Mühlhausen spielte mit:
Thöring - Kaiser, König, Walter, Adler, Gallien, Hilbrecht (74. Schramm), Klipstein, Fernschild, Kagramanian, Koppe (79. Lier).

Spielbericht aus Mühlhausen (TA)

Vor der Begegnung standen zwei Fragen: Wie haben beide die Niederlagen des vergangenen Spieltages verkraftet? Wie können die Nemetschek-Schützlinge die Personalnot kompensieren? Vom Aufgebot der Vorwoche fehlten Rink, Schmidt, Seipel, Hartung und Adamciak, dazu Furchtbar, Aster und Zahn.
Nach 90 Minuten war die erste Frage beantwortet: Sonneberg festigte seinen Mittelfeldplatz. Zur zweiten: Die Not-Elf hatte die Platzbesitzer oft geärgert und hätte bei etwas mehr Glück für eine Überraschung sorgen können. Nemetschek lobte dann auch den vorbildlichen Einsatz aller, besonders aber Andreas Koppe, der eine starke Partie im Mittelfeld bot. Auch Thöring galt Anerkennung, stand er doch noch neun Spieltagen erstmals wieder im Tor und war bei allen drei Treffern schuldlos.
Die Unioner begannen ohne Respekt, hatten nach 8 Minuten mit einem Freistoß von Kagramanian und anschließendem Kopfball von Gallien die erste Möglichkeit. In der zehnten konnte sich Thöring nach Luthardts Schuss das erste Mal auszeichnen und war eine Minute später beim Schuss von Häusler wieder auf dem Posten. Nach einem Zuspiel von Kagramanian ging Galliens Schuss in der 12. knapp übers Tor. Böhm, einer der besten Sonneberger, stürmte in der 18. bis zur Außenlinie vor, seine Flanke beförderte Morina mit einem Flugkopfball unhaltbar zum 1:0 in den Kasten.
Nach einer halben Stunde verpasste Koppe das 1:1, als er um Zentimeter an einer Gallien-Flanke vorbeisegelte. Mit der Pieke aus spitzem Winkel von der Strafraumgrenze gelang Klipstein ein Treffer mit Seltenheitswert. Blitzschnell abgezogen, landete das Leder im linken oberen Toreck (38.). Doch die Freude währte nur drei Minuten. Da war es wieder Morina, der freistehend sein zweites Kopfballtor erzielte. Kurz vor der Pause dann kam es zu Turbulenzen im Torraum. Nach Flanken und Torschüssen von rechts und links kam Thöring ans Leder und klärte.
Nach Wiederanpfiff konnte Sonnebergs Torwart Bohnenstengel einen Freistoß von Kaiser gerade noch wegfausten. In der 52. zog Benn aus 25 Metern ab. Es staunte selbst, wie diese Rakete im Winkel einschlug (3:1). Nach 70 Minuten verhinderte Thörings Hechter bei einem Häusler-Schuss Schlimmeres. Im Gegenzug dann ein herrlicher Spielzug der Mühlhäuser: Kagramanian schickt Hilbrecht, dessen Schuss geht knapp ins Aus. Eine gute Szene verbuchte auch der für ihn eingewechselte Schramm. Als Luthardt, der Libero spielte, einen Schuss von König zu kurz abgewehrt hatte, schoss "Schrammi" aus 14 Metern freistehend übers Tor.

Nachtrag zum Spiel