Thüringenliga 19.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
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Spielbericht von Hartmut Gerlach (Rudolstadt)
Wer im Einheit-Lager geglaubt hatte, nach dem 4:0-Auswärtssieg in Erfurt würde die Partie gegen den 1. Suhler
SV 06 ein Spaziergang, sah sich schon nach 16 Minuten getäuscht. Denn zu diesem Zeitpunkt gingen die Gäste
durch ihren Torjäger Heiner per Kopfball in Führung. Ein Tor, das voll ins taktische Konzept des langjährigen
Oberligisten passte. Nun konnten sie die Rudolstädter kommen lassen und sich aufs Kontern verlegen. Das
taten sie, insbesondere in der Schlussphase sehr geschickt, so dass der Erfolg für die Südthüringer wohl
in Ordnung geht.
Dagegen präsentierten sich die Einheimischen diesmal in schwacher Verfassung. Eine viel zu hohe Fehlpassquote
und Mängel im Spiel ohne Ball machten es den ballsicheren Suhlern leicht, das eigene Gehäuse bis zur Pause
sauber zu halten. Denn bis auf eine Abwehrtat von Schlussmann Richter gegen einen Leib-Schuss (40.) musste
der ausgezeichnete SV-Keeper kaum eine ernsthafte Bewährungsprobe bestehen. Einige Freistöße aus tornaher
Position landeten in der nahen Gartenanlage. Weitere Angriffe verpufften meist vor dem Strafraum.
Mit der Einwechslung von Egerland kam kurzzeitig Bewegung ins Einheit-Spiel. Der Ex-Kahler besaß auch
unmittelbar nach Wiederanpfiff die bis dato größte Chance. Doch Richter kratzte die Kugel aus dem Eck (47.).
Kurz darauf segelte M. Jähnisch an einem Freistoß nur um Zentimeter vorbei. Rudolstadt zeigte sich bemüht,
aber eine grundlegende Besserung gegenüber der Vorpausenleistung war nur sporadisch zu erkennen. So war man
im Glück, als Lorenz, alleine durchlaufend, nur die Latte traf (65.). Mit einer Chance von Egerland, bei
dem sich Richter wiederum auszeichnen konnte (70.), und zwei Freistoßmöglichkeiten für Reich (70., 72.)
begann die Schlussphase. Die 74. Minute sorgte dann für reichlich Gesprächsstoff auf den Rängen. Bob,
engagiert, aber glücklos, wurde im Strafraum zu Fall gebracht. Doch Schiedsrichter Zeug, der vor der Partie
Blumen und Glückwünsche von Kapitän M. Jähnisch für seine 1.5000. Spielleitung erhielt, war offensichtlich
die Sicht versperrt. Aber auch die Fahne des Assistenten blieb unten. Die Gastgeber, noch mit der Situation
beschäftigt, achteten nicht auf die eigenen Deckungsreihe. Lorenz lief frei durch, behielt diesmal die
Übersicht und schob Schneider das Leder durch die Beine . Nun hatte Suhl endgültig Oberwasser und weitere
Gelegenheiten. Quades Heber (76.) wurde von H. Jähnisch von der Linie geschlagen, Lorenz' Schuss strich
knapp am Tor vorbei (80.). Zwar hatte M. Jähnisch bei einem Kopfball aus Nahdistanz den Anschlusstreffer
auf den Kopf, aber da Richter glänzend parierte, konnte Reiner Müller entspannt den Schlussminuten entgegen
sehen. Da hatte er sogar noch einmal Grund zum Jubeln, denn wiederum gab es eine Lücke in der Rudolstädter
Defensivabteilung, die längst mit einer Angriffsorder ausgestattet war. Reitzenstein ließ sich die Chance
zum 3:0 nicht entgehen. Damit wurden die Rudolstädter unsanft wieder auf den harten Boden der
Landesligarealität zurück geholt.
Norbert Oertel sprach seiner Mannschaft zwar das Bemühen nicht ab, doch sie habe gegen die cleveren,
ballsicheren Gäste zu unkonzentriert gespielt. Als Knackpunkt bezeichnet er den ausbleibenden Elfmeterpfiff.
"Wäre hier ein Tor gefallen, hätten wir die Partie noch gedreht", meinte er überzeugt..
Suhls Coach Reiner Müller lobte die taktische Leistung seines Teams, das sehr gut gekämpft habe.
"Wir haben die Räume sehr gut verdichtet, die Platzherren zum Spiel in die Breite gezwungen und auch
in den Kopfballduellen nicht den Kürzeren gezogen. Deshalb war unser Sieg auch verdient", sagte ein
rundherum zufriedener Übungsleiter.
Der FC Einheit Rudolstadt spielte mit:
Schneider - M. Jähnisch-Claus-M. Lorenz-Nordhauß (ab 77. W. Lorenz)-H. Jähnisch-Schmiedehausen (ab 46. Egerland)-Leib-Gentner-Bob-Reich.
Der 1.Suhler SV 06 spielte mit:
Richter - Kalvaitis-Reitzenstein-Wendt-Maiberg-Müller-Kiem-Cuciuc-Lorenz (ab 87. Büttner)-Heiner (ab 65. Quade)-Herrmann (ab 86. Jörges)