Thüringenliga 19.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
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Spielbericht von Jürgen Bruhn (Erfurt)
Spielbericht von Jens Feueriegel (Nordhausen / TA)
Wieder kein Heimsieg. Das war schon der neunte Versuch in dieser Saison. Erneut scheiterten die Nordhäuser in erster Linie an sich
selbst. Der Gegner war besiegbar. Die Erfurter reisten zwar als Tabellenzweiter an. Aber ein Leistungsunterschied zum Nordhäuser
Schlusslicht war nicht erkennbar. Spielerische Defizite machten die Gastgeber mit unermüdlichem Kampfgeist wett. Trotz aller
Negativerlebnisse der vergangenen Monate. Da steckt noch Moral in der Truppe. Die gibt sich nicht auf. Die pure Kampfkraft auf
zwei Beinen war Pistorius. Ein rastloser Arbeiter. Egal, ob er dem Gegner den Ball abjagte oder selbst im Angriff den Erfolg suchte.
Das Spiel riss keinen Zuschauer vom Sitz. Aber das Geschehen auf dem Platz war dennoch spannend und phasenweise dramatisch. Anfangs
blieb der Aktionsradius des Balles überwiegend auf den Bereich zwischen den Strafräumen beschränkt. Falls sich doch einmal eine
Torgefahr anbahnte, schlug die Stunde der Retter. Wichmann warf sich tapfer in einen Schuss (15.). Auf der anderen Seite ließ
Torwart Fienhold Wackers ersten Eckball fallen. So kam Puc unverhofft zu einer Chance. Doch Broisch stand im Weg (20.).
Die Erfurter blieben harmlos. Einzige Ausnahme war Janke, der den Ball einmal direkt nahm (30.) und es dann noch aus der Ferne
versuchte (41.), aber beide Male das Ziel verfehlte. Die Nordhäuser waren nicht schlauer. Ein Konter über Prokosch und Pistorius
landete bei Kulbacki, der Fienhold nicht überwinden konnte (35.). Und Kulbackis Freistoß (39.) war nur aus Mangel an Höhepunkten
notierenswert.
Spannender als die offensiven Bemühungen beider Teams war in der ersten Halbzeit die Frage, ob Wichmann den Pausenpfiff noch
miterleben darf. Der Nordhäuser Verteidiger war bereits verwarnt worden. Doch auch nach der Gelben Karte scheute er keinen
Zweikampf, was ihm eine weitere Ermahnung des Schiedsrichters einbrachte. Trainer Jörg Weißhaupt spürte den drohenden Feldverweis.
Seine Konsequenz in der Pause war logisch. Mook kam für den rotgefährdeten Wichmann. Ironie des Schicksals: Mook war nur elf
Minuten im Spiel, da sah auch er nach einem Foul Gelb.
Wackers stärkste Phase war jene nach dem Pausentee. Kulbacki legte einen höheren Gang ein und entdeckte den fleißigen Dornhofer.
Das erste gelungene Zusammenspiel der beiden endete mit einer Flanke auf Pistorius, dessem Direktschuss nur das Zielwasser
fehlte (54.). Als Dornhofer ein weiteres Mal von Kulbackis guter Vorarbeit profitierte, suchte er selbst den Abschluss.
Sein wuchtiger Schuss ins kurze Eck wurde aber eine sichere Beute von Fienhold (59.).
Wenn Nordhausen für Aufregung sorgte, dann war immer Kulbacki beteiligt. Sein letztes positives Zeichen war ein Freistoß (64.),
den er über das Tor jagte. Die vergebenen Möglichkeiten sowie das ständige Treten und Zerren des Gegenspielers ließen Kulbackis
Frust unaufhörlich wachsen. Das Ventil öffnete sich in der 68. Minute. Erneut war der Pole das Opfer eines bösen Fouls. Statt sich
die Wunden zu lecken, gab er seinem Rachegefühl nach. Für diese dumme Tätlichkeit sah er die Rote Karte.
Auch in Unterzahl kämpften die Nordhäuser tapfer weiter. Das Unentschieden hatten sie sich redlich verdient. Deshalb war es nur
gerecht, dass die Erfurter in den Schlussminuten zwei Riesenchancen vergaben.
Der FSV Wacker Nordhausen spielte mit:
Lenczewski - J. Ludwig - Wichmann (46. Mook), Nebelung - Puc, Dornhofer, Pistorius, Heise, Prokosch - Kulbacki (68. Rote Karte),
Kühne (72. Wenzel).
Der SSV Erfurt-Nord spielte mit:
Fienhold - Birjukow, Vollmann, Trier, Frank, Broisch, Rosenstengel (65. Lösch), Heinrich, Cardoso, Janke, Cyriax (75. Schöttgen).
Spielbericht von Jürgen Bruhn (Erfurt /TLZ)
Nordhausen. (bru) Die Nordler reisten als Tabellenzweiter in den Südharz und kamen beim Schlusslicht
über ein torloses Unentschieden nicht hinaus.
Im ersten Durchgang wollten beide nicht das letzte Risiko riskieren, so dass sich fast alles nur zwischen
den Strafräumen abspielte und richtige Chancen ausblieben. Abgesehen vom 18 Meterschuss von Cyriax und
dem Versuch von Janke aus 20 Metern gab es keine verheißungsvolle Tormöglichkeit. Das änderte sich auch
in der zweiten Halbzeit nicht, wo die Nordhäuser den Kampfgeist übertrieben und dann mit unfairen
Mitteln die Nordler beeindrucken wollten. Die Quittung dafür die rote Karte für Kulbacki (69.),
der von Heinrich gefoult sich revanchierte und prompt vom Platz musste.
Die letzten zehn Minuten gehörten dann den Erfurter, die noch klar hätten gewinnen können. Frank
bediente Broisch (80.), doch dessen Schuss lenkt Keeper Lenczewski über die Latte.
In den Schlussminuten holt Wackers Torhüter Schöttgen (89.) von den Beinen, der Ball kommt zu Janke,
der aus fünf Metern nicht traf. Schiri Wilske hatte nicht gepfiffen, da ja Janke die Chance zum Tor
hatte. Zu "schlechter letzt" trifft Janke (90.) nach Vorarbeit von Lösch wieder im Solo
nicht das Wacker-Gehäuse.
Zwei verschenkte Punkte, mit denen man wieder näher an Spitzenreiter Pößneck hätte aufschließen können.