Thüringenliga 20.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
17.März 2002 14:00 Uhr
FC Rot-Weiß Erfurt FC Rot-Weiß Erfurt II vs. FSV Wacker Nordhausen FSV Wacker Nordhausen
 
Tore:   1 : 0 Jakub Lisek (3.)
  2 : 0 Christian Müller (66.)
  3 : 0 Robert Freitag (77.)
 
Zuschauer:   100
Schiedsrichter:   Horst Ritz (Eiterfeld)
Anmerkung:   keine

Spielbericht aus Nordhäuser Sicht

Spielbericht von Manfred Höner (Erfurt / TA)

Am Ende ein Spaziergang

Vier Tore - das war zuletzt Standard im Erfurter Gebreite. Allerdings nicht zu Gunsten der Rot-Weißen. Erst hagelte es ein 1:4 gegen Sonneberg, dann ein 0:4 gegen Rudolstadt. Da kam Schlusslicht Nordhausen im psychologisch richtigen Moment. "Wenn wir das Spiel nicht gewinnen, welches dann!" stellte Rot-Weiß-Trainer Albert Krebs vor dem Anpfiff klar. Und seine Männer hielten sich beim infolge der klaren Chancen nach der Pause noch viel zu geringem 3:0 (1:0) strikt daran."
Mit Lisek, Müller, Bancic, Friedrich, Szewczuk und Schiller hatte er sechs Akteure von oben dabei. Den ebenfalls geplanten Seifert hielt eine Zerrung vom Einsatz ab: "Ich hab´s probiert, es ging einfach nicht." Um es gleich vorwegzunehmen: Die zuletzt in der Kritik Stehenden boten Ansprechendes. Müller erzielte nach herrlicher Dreieckskombination mit dem Bienen fleißigen, aber nicht immer effektiven Schiller und dem präzise flankenden Lisek das 2:0 mit Direktschuss. Lisek hatte das frühe Führungstor mit linkem Dropkick nach Müllers weitem Diagonal-Flugball toll vorgelegt. Der mit viel Übersicht agierende Libero Friedrich, dem seine Vorderleute Bancic und der anfangs unkonzentrierte Busse die Arbeit zunehmend wegnahmen, i-tüpfelte seinen energischen Vorstoß mit feinem Tiefenpass auf Freitag, der dabei noch den Keeper zum 3:0 ausnahm. Lediglich Szewczuk hing trotz guten Willens in der Luft und wurde nach einigen unglücklichen Aktionen zu Recht zur Pause gegen Youngster Sesselmann ausgetauscht.

Die Gäste, die den inzwischen 41-jährigen Frank Ludwig im Angriff brachten, spielten vor der Pause und auch danach bis zum 2:0 ganz ordentlich mit. Ihre hier und da gefälligen Aktionen versandeten aber spätestens am Rot-Weiß-Strafraum. Mit Müllers 2:0 brachen sie regelrecht auseinander. Genau da aber muss der an diesem Tag einzige Kritikpunkt ansetzen. Was die Rot-Weißen insgesamt an Chancen versiebten, ging wieder mal über die berühmte Hutschnur. Klar, es kam auch Pech hinzu: Lisek (28.) und der eingewechselte Sesselmann (86.) scheiterten am Lattenkreuz. Müller wurde nach nur durch Foul zu stoppendem Dribbling in den Strafraum der Elfer verwehrt (25.). Dennoch hätte es ein halbes Dutzend gegen die nicht mehr anwesenden Gäste sein können, ja müssen.

Der FC Rot-Weiß Erfurt II spielte mit:
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Der FSV Wacker 90 Nordhausen spielte mit:
Lenczewski - J. Ludwig (24. Mook) - M. Nebelung, Elle - Dornhofer (74. Wenzel), Pistorius, Puc, F. Ludwig, Prokosch - Pohl, Wichmann.


Spielbericht aus Nordhäuser Sicht (TA)

Ausscheiden von Jens Ludwig brachte Wacker-Abwehr in Unordnung

Die großen Hoffnungen der Nordhäuser in diese Begegnung erhielten ihren ersten Dämpfer bereits unmittelbar nach Beginn, als Lisek einen weiten Flankenball mit einem Volleyschuss, unerreichbar für Wacker-Keeper Lenczewski, in die lange Torecke zum 1:0 abschloss (3.). Den zweiten Dämpfer nach bis dahin ausgeglichenem Spielverlauf gab es mit dem Ausscheiden von Libero Jens Ludwig mit einer in einem Laufduell zugezogenen Oberschenkelverletzung (24.). Für die technisch versierten Hausherren war dies das Signal, die nun nicht mehr ganz so stabile Wacker-Abwehr unter Neu-Libero Puc noch stärker unter Druck zu setzen. Abgesehen von einem Lisek-Freistoß an das Gebälk (29.) und einer von Lenczewski vereitelten Großchance von Freitag (34.) sprang dabei jedoch nichts Spektakuläres heraus. Dem gegenüber blieben die Angriffsaktionen der Gäste immer wieder im Ansatz stecken.

Nach dem Wechsel nahm die Überlegenheit der Erfurter Regionalliga-Reserve deutlich zu. Freitag (48.) und Schiller (53.) brachten das Streitobjekt nicht am Schlussmann der Gäste vorbei, wobei Schiller kurz zuvor das leere Gehäuse verfehlt hatte (51.). Auf der anderen Seite vertändelte Pistorius eine gute Chance (55.), während Prokoschs 25-Meter-Freistoß von Erfurts Torhüter Arnold gerade noch um den Pfosten gelenkt werden konnte (64.). Mit der Verwandlung einer flachen Lisek-Eingabe durch Müller zum 2:0 (66.) war dann die Vorentscheidung gefallen, nachdem Mook vorher bereits zweimal in höchster Not klären musste (61., 62.). Die letzte Wacker-Chance verhinderte bei einem Kopfball von Elle aus Nahdistanz erneut Erfurts Keeper (74.). Als dann der steil geschickte Freitag unbedrängt zum 3:0 eingeschoben hatte (76.), war alles klar. Von da an ging es für die Gäste lediglich noch um Schadensbegrenzung. Bei einem Lattentreffer von Sesselmann (87.) hatte Lenczewski das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite. Wacker-Rückkehrer Frank Ludwig machte ein kämpferisch starkes Spiel, doch auch ihm blieb der Erfolg versagt.