Thüringenliga Nachholspiel 20.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
6.April 2002 15:00 Uhr
SV Arnstadt Rudisleben SV Arnstadt Rudisleben vs. FC Einheit Rudolstadt FC Einheit Rudolstadt
 
Torfolge:   0 : 1 Mirko Gentner (22.)
  0 : 2 Daniel Reich (43.)
  1 : 2 Oliver Eberhardt (54.)
  1 : 3 Mirko Gentner (55.)
  1 : 4 Markus Leib (68.)
 
Zuschauer:   100
Schiedsrichter:   Lothar Kruse (Hundeshagen)
Anmerkung:   keine

Spielbericht von Hartmut Gerlach (Rudolstadt)

Spielbericht von Peter Stadermann (Arnstadt)

Im 160.Thüringenligaspiel - 10 Saisonniederlage

(ps).Im 160. Landesliga-Heimspiel mussten die Gastgeber ihre zehnte 1:4-Niederlage quittieren. Die höchste dieser mehr als mäßigen Saison überhaupt. Mit diesem wahren Trauerspiel setzte man sich zunächst auf dem abstiegsbedrohten 14. Tabellenplatz fest, der nur Klassenerhalt heißt, wenn Sondershausen in der Oberliga-Süd verbleibt. Außerdem könnte man aus eigener Kraft die weitere Zugehörigkeit zur höchsten Amateur-Spielklasse unseres Freistaates noch sichern, aber dazu bedarf es weit besserer Leistungen als in den letzten beiden Heimbegegnungen im Arnstädter Jahn-Sportpark. Mit solchen negativen Auftritten kann man auch keine höhere Anzahl von Zuschauern anlocken. Diese wollen mehr Tore und ein großes kämpferisches Engagement Ihrer Elf sehen. Beides gab es bisher lediglich im Spiel gegen Sonneberg (4:0) in der Kampfbahn zu sehen. Zu bemängeln ist die Taktik, ein geordnetes Spielsystem ist kaum zu erkennen. Bisher konnte davon wenigstens im Abwehrgefüge die Rede sein, nun ging diese stabile Bank auch noch flöten. In allen spielerischen Bereichen waren die agilen Mannen von der Heidecksburg aus anderem Holz geschnitzt. Hier hat Trainer Norbert Oertel ganze Arbeit geleistet.

Gleich zur Torfolge einer im negativen Sinn denkwürdigen Begegnung aus Sicht der Gastgeber: Sie gerieten in der 22. Minute im Rückstand. Nach einer Gerlach-Ecke stand Gentner völlig frei am langen Pfosten, vollendete mühelos zum 0:1. Zwei Minuten vor der Pause fiel bereits die Vorentscheidung. Gentner setzte sich auf der rechten Außenbahn geschickt durch, seine Vorlage verwertete Torjäger Reichper Scharfschuss aus der Drehung halbhoch zum 0:2. Keeper Apel blieb keine Abwehrchance. Danach folgte der verdiente Anschlußtreffer durch Eberhardt (54.), nach Vorarbeit von Greßler. Der noch abgefälschte Schuss senkte sich hinter Torhüter Schneider. Aber bereits im Gegenzug stellten die spielfreudigen Gäste dem alten Abstand wieder her. Kämpfe flankte scharf vor das Tor, Apel ließ das Streitobjekt prallen und erneut Gentner war der Schütze zum 1:3 (55.). Leib stellte dann in der 68. Spielminute das Endresultat her. Er verwandelte einen weiten Freistoß sicher.

Um der Wahrheit die Ehre zu geben, muss unbedingt erwähnt werden, dass sich auch einige gekonnte Spielzüge der Schelhorn-Schützlinge sehen lassen konnten. man sich über wiederum beim Abschluss der vielen Angriffshandlungen zu harmlos präsentierte. Das Endergebnis fiel gemessen am Spielverlauf und den Torchancen mindestens um zwei Treffer zu hoch aus.
Am Samstag ab 15 Uhr ist der SV AR Gast beim Tabellennachbarn Schott Jenaer Glas.

Der SV Arnstadt Rudisleben spielte mit:
Apel - Schwulera (ab 77. Heinemann) - Geßler - Rosenkranz - Eberhardt - Busch - Schmidt - Raab - Steinmetz - Schröter - Lippert (ab 46. Wesser).

Der FC Einheit Rudolstadt spielte mit:
Schneider - M. Jähnisch - Gerlach - Claus - Kämpfe - M. Lorenz - Schmiedehausen (ab 74. Marschall) - Egerland (ab 65. Nordhauß) - Leib - Gentner (ab 63. Bob)- Reich.


Spielbericht von Hartmut Gerlach (Rudolstadt)

Überzeugende Revanche des Aufsteigers im Jahn-Stadion
Tore von Reich und Leib waren allein Eintrittsgeld wert

Einen verdienten Sieg und damit eine gelungene Revanche für die 0:1Heimniederlage in der Hinrunde feierte der Landesliganeuling beim alteingesessenen Thüringenligisten. Doch dem im Abstiegskampf verwickelten Gastgeber muss man zugute halten, dass er eine kämpferisch überzeugende Vorstellung bot. Die spielerischen Defizite gegenüber den Leib, Gentner, Lorenz, Kämpfe und Co. waren jedoch offensichtlich.

Der SV Arnstadt Rudisleben begann erwartungsgemäß mit viel Tempo und engagierter Spielweise. Aber spätestens an der Strafraumgrenze war Schluss mit den Offensivbemühungen. Aus einem anderen Holz waren da die Rudolstädter Gegenangriffe geschnitzt. Schon nach fünf Minuten drohte dem Tor der Hausherren allerhöchste Gefahr, als Reich eine Schmiedehausen-Eingabe direkt nahm, das Tor aber knapp verfehlte. Ebenfalls nicht von "schlechten Eltern" waren die Möglichkeiten von Spielmacher Leib binnen 60 Sekunden (12., 13.). Erst nach 19 Minuten zischte ein Schuss von Raab in Richtung Gästetor, wobei die Kugel aber zwei Meter neben dem Pfosten lag. Als Leib den in den Raum startenden Schmiedehausen präzise frei spielte, zögerte der zu lang, so dass die SV-Abwehr noch zur Ecke klären konnte (23.). Doch die brachte die verdiente Führung. Bei Kopfballduellen von M. Lorenz und M. Jähnisch waren die Rudislebenern Verteidiger nur zweiter Sieger. Der Ball erreichte Gentner, der freistehend am langen Pfosten per Hechtflugkopfball unbedrängt einlenken konnte (23.). Nachdem Geßler (28.) und Busch (37.) noch zwei notierenswerte, aber letztlich nicht wirkliche hundertprozentige Gelegenheiten vergaben, fiel auf der Gegenseite kurz vor dem Halbzeitpfiff des überzeugende Schiedsrichter Kruse, der souverän leitete und das Spiel sehr gut laufen ließ, das wichtige 2:0. Ein Treffer der besonderen Art. Reich erhielt die Kugel an der Strafraumgrenze mit dem Rücken zum Tor, drehte sich blitzschnell und hämmerte sie mit unheimlicher Wucht in die Maschen (43.).

Die Rudolstädter erwarteten den Platzbesitzer nach dem Wechsel noch einmal mit viel Druck. Den inszenierten sie aber auch, wobei sich ihre Torgefahr weiterhin in bescheidenen Grenzen hielt. Statt dessen liefen sie Gefahr, weitere Tore zu "fressen". Doch die Konter des FC Einheit wurden in dieser Phase viel zu schlampig (O-Ton Oertel) ausgeführt. So verwunderte es nicht, dass die Männer aus dem Ilmkreis zum Anschluss kamen. Eberhardt hatte bei seinem Schuss jedoch Glück, dass dieser noch abgefälscht wurde (55.). Mögliche Ängste der wiederum beachtlichen Anhängerschar aus der Heidecksburgstadt zerstreute zwei Minuten später Gentner. Über die Stationen Kämpfe und Reich, der dabei nur den Pfosten traf, erreichte der Ball Gentner, der völlig frei aus vier Metern traf. Noch einmal keimte ein wenig Hoffnung bei den Zuschauern, die auf Seiten des Gastgebers standen, auf, als Busch, diesmal von der ansonsten konzentrierten Einheit-Hintermannschaft nicht energisch attackiert, mit einem schönen Heber nur den Pfosten traf (65.). "Wenn man hinten steht, hat man auch einfach nicht das Glück", meinte ein sichtlich enttäuschter Trainer Schellhorn nach dem Schlusspfiff zu dieser Szene. Wenig später machte Leib alles klar. In unnachahmlicher Weise zauberte er einen 25-Meter-Freistoß in den Winkel (68.). Danach begnügte sich Rudolstadt damit, die Partie zu kontrollieren. Rudisleben kämpfte weiter, verbuchte auch einige Freistöße und Ecken und hielt sich meist in der Hälfte der Gäste auf, besaß aber nur noch eine echte Möglichkeit. Die machte Schneider zunichte (72.). Die Versuche, mit hohen Eingaben, erwiesen sich angesichts der Kopfballstärke der Saalestädter ohnehin als untauglichen Versuch. So brachte der FC Einheit den Auswärtserfolg sicher über die Runden und sicherte sich damit weitere wichtige Punkte für den Klassenerhalt.

Das Urteil der Trainer:

Wolfgang Schellhorn:
"Ich kann meiner Mannschaft keine Vorwürfe machen. Sie hat vorbildlich gekämpft und nie aufgesteckt. Rudolstadt mit überragenden Spielern wie Reich und Leib war cleverer. Vielleicht hätte sich noch etwas geändert, wenn der Pfostenschuss gesessen hätte."

Norbert Oertel:
"Die kämpferische Leistung von Arnstadt Rudisleben hat mich nicht überrascht. Doch wir dem Druck standgehalten und die Partie spätestens nach 10 Minuten in den Griff bekommen. Die Tore fielen stets zu günstigen Zeiten. Aus einer insgesamt überzeugenden Mannschaft ragten sicher die laufstarken Kämpfe und M. Lorenz sowie Reich heraus."