Thüringenliga 20.Spieltag (Nachholspiel) Thüringenliga 2001/2002
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Spielbericht von Jürgen Eckstein (Sonneberg)
Spielbericht von Gernot Fischer (Weimar / TLZ)
Weimar. Fußballfest auf dem Lindenberg! Wann gab es das zuletzt, fragte sich so mancher der 250
Zuschauer. Mit 5:1 fegte die Goldbach-Truppe die Südthüringer verdient und aufgrund einer
engagierten zweiten Hälfte buchstäblich vom Platz.
Im ersten Durchgang plätscherte die Partie vor sich hin. Bereits in der 16. Minute musste der SC
den ersten Dämpfer hinnehmen, denn Thomas Müller schied wegen einer Knöchelverletzung aus. In der
44. Minute dann der zweite Schock für die Lindenberg-Elf: Eine Maßflanke veredelte Sonnebergs
Top-Torjäger Kay Luthardt zur überraschenden Gäste-Führung.
Doch wer dachte, dass sich der SC nicht gegen eine erneute Heimniederlage stemmen würde, sah sich
getäuscht - und das gewaltig. Trotz der bisher miserablen Heimbilanz legten die Gastgeber los wie
die Feuerwehr. Der überragende Alexander Langbein verwertete eine Ahlgrimm-Flanke mit platziertem
Flachschuss zum 1:1-Ausgleich. Axel Nasse besorgte eine Minute nach seiner Einwechslung die
2:1-Führung, die das Signal für ein wahres Torfestival war. Binnen einer Viertelstunde schraubten
die Platzherren nach zwei Treffern von Heiko Weinrich und wiederum Langbein das Ergebnis auf 5:1
in die Höhe - der zweite Heimsieg der Saison.
Der SC 03 Weimar spielte mit:
Straßburg - Kretzer (59. Gießler), Kucharz, Zelßmann, Riedel, Langbein, Ahlgrimm, Müller (19. Tietze), Gehre (67. Nasse),
Weinrich, Häselbarth.
Der 1.Sonneberger SC 04 spielte mit:
Bohnenstengel - Luthardt, Schuster, E. Horn (82. Bernschneider), Schwesinger, Benn (76. Langbein), Böhm, Häusler, Scharfenberg,
Höfler, Morina (55. Rexheuser).
Quelle: Thüringer Landeszeitung |
Spielbericht von Jürgen Eckstein (Sonneberg)
WEIMAR — Ein Spiel mit zwei grundverschiedenen Hälften sahen die Zuschauer auf dem Lindenberg. Kontrollierten die
Spielzeugstädter das Spiel noch im ersten Durchgang, wurden sie in Durchgang zwei glatt überfahren.
Nach einer kurzen Abtastphase kamen die Sonneberger, die sich für die Heimniederlage in jedem Falle revanchieren wollten, zu
Ihren ersten Angriffen. Schön sah das durchaus aus, was Böhm und Scharfenberg auf die Beine brachten. Und Scharfenberg setzte
auch das erste Achtungszeichen, denn sein Freistoßknaller konnte von Torwart Straßburg nur mit einiger Mühe abgewehrt werden
(16.). Wenig später war dann Benn nach einer Ecke von Scharfenberg hoch gestiegen, das Leder strich aber knapp über den Kasten.
Die Goethestädter trugen auch zum unterhaltsamen Nachmittag bei, kamen nach einer halben Stunde besser ins Spiel. Zunächst jagte
Gehre den Ball über die Latte, dann scheiterte Ahlgrimm an Torwart Bohnenstengel (40.). Zum psychologisch günstigsten Zeitpunkt
kamen die Gäste in die Vorhand, denn nach einem Freistoß von Scharfenberg war Libero Luthardt mit nach vom geeilt und köpfte den
Führungstreffer ein (45.).
Mit diesem Pfund wollten die Gäste nun wuchern, doch es schloss sich wohl das bislang düsterste Kapitel der noch jungen
SSC-Landesligageschichte an. Bereits in der 50. Minute gelang den Einheimischen durch den schnellen Langbein, dessen Flachschuss
noch an den Innenpfosten ging, der Ausgleich. Die Sonneberger Kicker hatten nun traurigerweise nichts mehr zu bestellen und Angst
wie das Kaninchen vor der Schlange. Langbein (61.) und Ahlgrimm (68.) scheiterten am besten SSC-Spieler, Torwart Bohnenstengel,
ehe auch der gute Keeper machtlos war: Nasse köpfte im Anschluss an einen Freistoß für den Abstiegskandidaten ein (69.). Eine
Viertelstunde vor dem Schlusspfiff machte Langbein, der von Ahlgrimm bedient wurde, dann alles klar. Sonneberg hatte sich schon
längst ergeben, da erhöhte Heiko Weinrich mit zwei satten Flachschüssen auf 5:1 und besiegelte die höchste Niederlage der
Sonneberger.
Trainer Emil Kirchner war nach der Partie sichtlich enttäuscht: "Nach dieser Niederlage müssen wir nun aufpassen, dass wir
nicht nach hinten abrutschen, denn der Vorsprung ist ziemlich zusammengeschmolzen. Ich gebe der Mannschaft zunächst trainingsfrei,
damit einige Spieler im Kopf wieder frei werden".