Thüringenliga 20.Spieltag (Nachholspiel) Thüringenliga 2001/2002
1.April 2002 15:00 Uhr
SC 1903 Weimar SC 1903 Weimar vs. 1.Sonneberger SC 04 1.Sonneberger SC 04
 
Torfolge:   0 : 1 Kay Luthardt (45.)
  1 : 1 Alexander Langbein (48.)
  2 : 1 Axel Nasse (69.)
  3 : 1 Alexander Langbein (73.)
  4 : 1 Heiko Weinrich (80.)
  5 : 1 Heiko Weinrich (84.)
 
Zuschauer:   250
Schiedsrichter:   Carsten Östreich (Sommeritz)
Anmerkung:   keine

Spielbericht von Jürgen Eckstein (Sonneberg)

Spielbericht von Gernot Fischer (Weimar / TLZ)

SC ballert seinen Heimkomplex weg

Weimar. Fußballfest auf dem Lindenberg! Wann gab es das zuletzt, fragte sich so mancher der 250 Zuschauer. Mit 5:1 fegte die Goldbach-Truppe die Südthüringer verdient und aufgrund einer engagierten zweiten Hälfte buchstäblich vom Platz.
Im ersten Durchgang plätscherte die Partie vor sich hin. Bereits in der 16. Minute musste der SC den ersten Dämpfer hinnehmen, denn Thomas Müller schied wegen einer Knöchelverletzung aus. In der 44. Minute dann der zweite Schock für die Lindenberg-Elf: Eine Maßflanke veredelte Sonnebergs Top-Torjäger Kay Luthardt zur überraschenden Gäste-Führung.
Doch wer dachte, dass sich der SC nicht gegen eine erneute Heimniederlage stemmen würde, sah sich getäuscht - und das gewaltig. Trotz der bisher miserablen Heimbilanz legten die Gastgeber los wie die Feuerwehr. Der überragende Alexander Langbein verwertete eine Ahlgrimm-Flanke mit platziertem Flachschuss zum 1:1-Ausgleich. Axel Nasse besorgte eine Minute nach seiner Einwechslung die 2:1-Führung, die das Signal für ein wahres Torfestival war. Binnen einer Viertelstunde schraubten die Platzherren nach zwei Treffern von Heiko Weinrich und wiederum Langbein das Ergebnis auf 5:1 in die Höhe - der zweite Heimsieg der Saison.

Der SC 03 Weimar spielte mit:
Straßburg - Kretzer (59. Gießler), Kucharz, Zelßmann, Riedel, Langbein, Ahlgrimm, Müller (19. Tietze), Gehre (67. Nasse), Weinrich, Häselbarth.

Der 1.Sonneberger SC 04 spielte mit:
Bohnenstengel - Luthardt, Schuster, E. Horn (82. Bernschneider), Schwesinger, Benn (76. Langbein), Böhm, Häusler, Scharfenberg, Höfler, Morina (55. Rexheuser).

Quelle: Thüringer Landeszeitung

Spielbericht von Jürgen Eckstein (Sonneberg)

Ein sehr düsteres Kapitel

WEIMAR — Ein Spiel mit zwei grundverschiedenen Hälften sahen die Zuschauer auf dem Lindenberg. Kontrollierten die Spielzeugstädter das Spiel noch im ersten Durchgang, wurden sie in Durchgang zwei glatt überfahren.
Nach einer kurzen Abtastphase kamen die Sonneberger, die sich für die Heimniederlage in jedem Falle revanchieren wollten, zu Ihren ersten Angriffen. Schön sah das durchaus aus, was Böhm und Scharfenberg auf die Beine brachten. Und Scharfenberg setzte auch das erste Achtungszeichen, denn sein Freistoßknaller konnte von Torwart Straßburg nur mit einiger Mühe abgewehrt werden (16.). Wenig später war dann Benn nach einer Ecke von Scharfenberg hoch gestiegen, das Leder strich aber knapp über den Kasten.
Die Goethestädter trugen auch zum unterhaltsamen Nachmittag bei, kamen nach einer halben Stunde besser ins Spiel. Zunächst jagte Gehre den Ball über die Latte, dann scheiterte Ahlgrimm an Torwart Bohnenstengel (40.). Zum psychologisch günstigsten Zeitpunkt kamen die Gäste in die Vorhand, denn nach einem Freistoß von Scharfenberg war Libero Luthardt mit nach vom geeilt und köpfte den Führungstreffer ein (45.).

Mit diesem Pfund wollten die Gäste nun wuchern, doch es schloss sich wohl das bislang düsterste Kapitel der noch jungen SSC-Landesligageschichte an. Bereits in der 50. Minute gelang den Einheimischen durch den schnellen Langbein, dessen Flachschuss noch an den Innenpfosten ging, der Ausgleich. Die Sonneberger Kicker hatten nun traurigerweise nichts mehr zu bestellen und Angst wie das Kaninchen vor der Schlange. Langbein (61.) und Ahlgrimm (68.) scheiterten am besten SSC-Spieler, Torwart Bohnenstengel, ehe auch der gute Keeper machtlos war: Nasse köpfte im Anschluss an einen Freistoß für den Abstiegskandidaten ein (69.). Eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff machte Langbein, der von Ahlgrimm bedient wurde, dann alles klar. Sonneberg hatte sich schon längst ergeben, da erhöhte Heiko Weinrich mit zwei satten Flachschüssen auf 5:1 und besiegelte die höchste Niederlage der Sonneberger.
Trainer Emil Kirchner war nach der Partie sichtlich enttäuscht: "Nach dieser Niederlage müssen wir nun aufpassen, dass wir nicht nach hinten abrutschen, denn der Vorsprung ist ziemlich zusammengeschmolzen. Ich gebe der Mannschaft zunächst trainingsfrei, damit einige Spieler im Kopf wieder frei werden".