Thüringenliga 21.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
|
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Spielbericht von Jürgen Bruhn (Erfurt)
Spielbericht aus Schmalkalden (Freies Wort)
SCHMALKALDEN -(rab)- Am Ende entzürten sich die Gastgeber auf dem zugigen Walperloh-Kunstrasenterrain ob der kritikwürdigen Leistung des
Schiedsrichters, der neben verschiedenen Benachteiligungen der Gastgeber (z.B. Zurückpfeifen einer Chance nach schnell
ausgeführtem Freistoß) auch mit einer klaren Fehlentscheidung aufwartete, als er ein Foul von Fienhold an Plötner nach außerhalb
des Strafraumes verlegte, was nicht den Tatsachen entsprach (67.).
Was aber nicht an der gleichfalls klaren Tatsache rüttelte, dass dieser Gästesieg verdient war, weil sich die Erfurter als
besseres Team präsentierten. "Die Meisterschaft ist entschieden; jetzt nutzen wir die Saison, um uns als Mannschaft
weiterzuentwickeln", meinte Trainer Carsten Sänger. "Deshalb sind wir hier auch so offensiv aufgetreten." Erfurt-Nord bestimmte
die erste Halbzeit klar und ließ auch danach die nun mehr Druck machenden Schmalkaldener kaum zum Abschluss kommen.
Bei denen kann derzeit von "Weiterentwickeln" schon deshalb keine Rede sein, weil permanent umgestellt werden muss.
Diesmal beorderte Trainer Grohmann mit Rehlein nun schon den zweiten gelernten Spielgestalter in die Innenverteidigung
("Ich habe keinen anderen mehr!"), Steinbach musste als Libero aushelfen.
Die neuformierte Mannschaft reagierte im Spielaufbau zu langsam, bekam zudem die Bälle schlecht unter Kontrolle und leistete
sich zu viele Fehlabspiele. Angesichts dessen wäre ein Erfolg nur mit effektiver Torchancennutzung möglich gewesen, Aber nur
Möller erfüllte mit seinem starken Links-Solo samt Torschuss aus spitzem Winkel zum 1:3 (37.) diesen Anspruch.
Plötner (6., freier Kopfball) und Jäger (13., am langen Pfosten vorbei nach starker Vorarbeit von Thrum und Gebauer)
versiebten jedoch ihre Möglichkeiten und dann brachte der FSV die Gäste durch eigene Fehler in Vorhand:
Dem gerade noch vertretbaren Strafstoß zum 0:1 nach FouI an Eck (16.) folgte beim 0:2 ein Fehler von Thrum; Broisch
schloss per 20-m-Schuss ab (29.).
Dann schließlich der Riesen-Klops von Rothamel, der nach einer Rückgabe den Ball an Eck vertändelte und der aus Bad
Salzungen stammende Stürmer, dem Sänger im künftigen Konzept eine tragende Rolle zugedacht hat, sagte "Danke!" (34.).
Aber allein mit "Dumm gelaufen!" war diese Niederlage nicht abzutun. Der FSV muss, das gab auch der sportliche
Leiter Reinhard Stopfel zu, in Sachen Abwehr jetzt wohl kurzfristig reagieren und in Sachen Angriffsgestaltung scheint
es nötig, dass einige Aktivposten wieder zu alter Form finden. Ein Gebauer allein reicht da wohl nicht.
Der FSV Schmalkalden spielte mit:
Rothamel - Kaiser (78. Liebaug), Gebauer, Steinach, Thrum, Plötner (84. Nummer), Hohlfeld,
Eisenhardt, Jäger, Möller, Rehbein.
SSV Erfurt-Nord:
Fienhold - Birjukow, Vollmann, Trier, Heinrich, Broisch, Frank, Cyriax (55. Hochmuth),
Cardoso (78. Carl), Eck (86. Schöttgen), Janke.
Spielbericht von Jürgen Bruhn (Erfurt / TLZ)
Schmalkalden. Die wenige, aber dafür umso frenetischeren Zuschauer am Kunstrasenplatz, mussten am Ende
einen hochverdienten 3:1-Auswärtssieg der Nordler frustriert zur Kenntnis nehmen.
Die Erfurter wollten mit dem böige Wind im Rücken schnell einen Treffer vorlegen und schafften das
auch in der 18. Minute. Wirbelwind und Dribbelkünstler Cardoso hatte sich im Strafraum durchgesetzt,
wurde elfmeterreif gefoult, doch der Ball kam zu Eck und als der auch noch von den Füßen geholt wurde,
blieb für Schiri Guse keine andere Wahl, als auf den Punkt zu zeigen. Kapitän Heinrich übernahm
Verantwortung und jagte das Leder unhaltbar in Netz. Mit der Führung im Rücken fasste sich dann
Broisch (30.) ein Herz und veredelte den Rückpass von Heinrich aus 25 Metern unhaltbar
für Rothamel ins lange Eck. Damit nicht genug. Schmalkaldens Keeper wollte außerhalb des Strafraumes
einen Rückpass seines Verteidigers Kaiser erlaufen, doch Eck (33.) spritze dazwischen und spazierte
mit Ball am Fuß über die Torlinie. Fünf Minuten später musste Broisch am Spielfeldrand behandelt
werden. Das nutzten Die Gastgeber zum Anschlusstreffer. Nach Pressschlag von Vollmann mit Jäger
war Möller (38.) zur Stelle und schob den Ball flach ins Tor.
Im zweiten Durchgang verstärkte Trainer Sänger mit dem Tausch von Hochmuth für Cyriax die Defensive
und brachte wieder mit einer starken Defensivleistung vor allem von Birjukow und Broisch sowie dem
ungemein fleißigen Heinrich den verdienten Sieg über die Zeit.
Quelle: Thüringer Landeszeitung |