Thüringenliga 21.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
23.März 2002 14:00 Uhr
FSV Schmalkalden FSV Schmalkalden vs. SSV Erfurt-Nord SSV Erfurt-Nord
 
Torfolge:   0 : 1 Nico Heinrich (15./FE)
  0 : 2 Matthias Broisch (30.)
  0 : 3 Marco Eck (32.)
  1 : 3 Dennis Möller (36.)
 
Zuschauer:   130
Schiedsrichter:   Matthias Guse (Blankenhain)
Anmerkung:    

Spielbericht von Jürgen Bruhn (Erfurt)

Spielbericht aus Schmalkalden (Freies Wort)

Keineswegs nur "dumm gelaufen"

SCHMALKALDEN -(rab)- Am Ende entzürten sich die Gastgeber auf dem zugigen Walperloh-Kunstrasenterrain ob der kritikwürdigen Leistung des Schiedsrichters, der neben verschiedenen Benachteiligungen der Gastgeber (z.B. Zurückpfeifen einer Chance nach schnell ausgeführtem Freistoß) auch mit einer klaren Fehlentscheidung aufwartete, als er ein Foul von Fienhold an Plötner nach außerhalb des Strafraumes verlegte, was nicht den Tatsachen entsprach (67.).

Was aber nicht an der gleichfalls klaren Tatsache rüttelte, dass dieser Gästesieg verdient war, weil sich die Erfurter als besseres Team präsentierten. "Die Meisterschaft ist entschieden; jetzt nutzen wir die Saison, um uns als Mannschaft weiterzuentwickeln", meinte Trainer Carsten Sänger. "Deshalb sind wir hier auch so offensiv aufgetreten." Erfurt-Nord bestimmte die erste Halbzeit klar und ließ auch danach die nun mehr Druck machenden Schmalkaldener kaum zum Abschluss kommen.
Bei denen kann derzeit von "Weiterentwickeln" schon deshalb keine Rede sein, weil permanent umgestellt werden muss. Diesmal beorderte Trainer Grohmann mit Rehlein nun schon den zweiten gelernten Spielgestalter in die Innenverteidigung ("Ich habe keinen anderen mehr!"), Steinbach musste als Libero aushelfen.
Die neuformierte Mannschaft reagierte im Spielaufbau zu langsam, bekam zudem die Bälle schlecht unter Kontrolle und leistete sich zu viele Fehlabspiele. Angesichts dessen wäre ein Erfolg nur mit effektiver Torchancennutzung möglich gewesen, Aber nur Möller erfüllte mit seinem starken Links-Solo samt Torschuss aus spitzem Winkel zum 1:3 (37.) diesen Anspruch. Plötner (6., freier Kopfball) und Jäger (13., am langen Pfosten vorbei nach starker Vorarbeit von Thrum und Gebauer) versiebten jedoch ihre Möglichkeiten und dann brachte der FSV die Gäste durch eigene Fehler in Vorhand: Dem gerade noch vertretbaren Strafstoß zum 0:1 nach FouI an Eck (16.) folgte beim 0:2 ein Fehler von Thrum; Broisch schloss per 20-m-Schuss ab (29.). Dann schließlich der Riesen-Klops von Rothamel, der nach einer Rückgabe den Ball an Eck vertändelte und der aus Bad Salzungen stammende Stürmer, dem Sänger im künftigen Konzept eine tragende Rolle zugedacht hat, sagte "Danke!" (34.).

Aber allein mit "Dumm gelaufen!" war diese Niederlage nicht abzutun. Der FSV muss, das gab auch der sportliche Leiter Reinhard Stopfel zu, in Sachen Abwehr jetzt wohl kurzfristig reagieren und in Sachen Angriffsgestaltung scheint es nötig, dass einige Aktivposten wieder zu alter Form finden. Ein Gebauer allein reicht da wohl nicht.

Der FSV Schmalkalden spielte mit:
Rothamel - Kaiser (78. Liebaug), Gebauer, Steinach, Thrum, Plötner (84. Nummer), Hohlfeld, Eisenhardt, Jäger, Möller, Rehbein.

SSV Erfurt-Nord:
Fienhold - Birjukow, Vollmann, Trier, Heinrich, Broisch, Frank, Cyriax (55. Hochmuth), Cardoso (78. Carl), Eck (86. Schöttgen), Janke.


Spielbericht von Jürgen Bruhn (Erfurt / TLZ)

Defensive als Sieg-Garant

Schmalkalden. Die wenige, aber dafür umso frenetischeren Zuschauer am Kunstrasenplatz, mussten am Ende einen hochverdienten 3:1-Auswärtssieg der Nordler frustriert zur Kenntnis nehmen.
Die Erfurter wollten mit dem böige Wind im Rücken schnell einen Treffer vorlegen und schafften das auch in der 18. Minute. Wirbelwind und Dribbelkünstler Cardoso hatte sich im Strafraum durchgesetzt, wurde elfmeterreif gefoult, doch der Ball kam zu Eck und als der auch noch von den Füßen geholt wurde, blieb für Schiri Guse keine andere Wahl, als auf den Punkt zu zeigen. Kapitän Heinrich übernahm Verantwortung und jagte das Leder unhaltbar in Netz. Mit der Führung im Rücken fasste sich dann Broisch (30.) ein Herz und veredelte den Rückpass von Heinrich aus 25 Metern unhaltbar für Rothamel ins lange Eck. Damit nicht genug. Schmalkaldens Keeper wollte außerhalb des Strafraumes einen Rückpass seines Verteidigers Kaiser erlaufen, doch Eck (33.) spritze dazwischen und spazierte mit Ball am Fuß über die Torlinie. Fünf Minuten später musste Broisch am Spielfeldrand behandelt werden. Das nutzten Die Gastgeber zum Anschlusstreffer. Nach Pressschlag von Vollmann mit Jäger war Möller (38.) zur Stelle und schob den Ball flach ins Tor.

Im zweiten Durchgang verstärkte Trainer Sänger mit dem Tausch von Hochmuth für Cyriax die Defensive und brachte wieder mit einer starken Defensivleistung vor allem von Birjukow und Broisch sowie dem ungemein fleißigen Heinrich den verdienten Sieg über die Zeit.

 

Quelle: Thüringer Landeszeitung