Thüringenliga Nachholspiel 22.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
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Spielbericht von Hubert Wolf (Meuselwitz)
Spielbericht von Jürgen Eckstein (Sonneberg)
SONNEBERG - Sonnebergs Trainer Emil Kirchner musste seine Elf aus Personalnot deutlich umbauen und setzte auf eine stabile
Abwehr, in welcher Jens Scharfenberg den Staubsauger spielte. Die Mannen von Gästetrainer damian Halata, der auch schon wesentlich
bessere Zeiten in seiner Fußballerkarriere erlebt hat, begannen schwungvoll und spielten sich imm er bis an den strafraum der
Gelb-Schwarzen nach vorne.
Dann aber war der ZFC mit dem Latein weitgehend am Ende. Die Gastgeber operierten mit Steilpässen auf die lauffreudigen Spitzen
Morina und Langbein. Nachdem Scharfenberg einen Freistoß über das Köhler-Gehäuse setze, Langbein (10.) von halblinker Position an
Torwart Köhler scheiterte, brachte der nächte Angriff der Sonneberger das Führungstor. Morina setzte sich auf dem rechten Flügel
gegen Scheil durch, flankte auf den kurzen Pfosten, wo Langbein unter Bedrängnis in die Maschen köpfte.
Nachdem Langbein (14.) und wenig später Schwesinger (17.) mit zwei platzierten Schüssen an Torwart Köhler scheiterten, wurden die
Gäste spielbestimmend. Eine Serie von Eckbällen wurde jedoch Beute der sicheren SSC-Hintermannschaft. Und als Scheil in vorderster
Front auftauchte, parierte Torwart Bohnenstengel in großem Stil. In der letzten Viertelstunde vor dem Halbzeitpfiff sahen die
Zuschauer recht viel Leerlauf.
Die Sonneberger kamen mit frischem Wind aus der Kabine, nahmen nun das Heft des Handelns in die Hand. Rrustem Morina (47.) wurde
nach einer Direktkombination über Benn und Böhm freigespielt, scheiterte aber am besten Meuselwitzer, Torwart Köhler. Als Langbein
einen Zweikampf gewann, Morina einschussbereit vor Köhler auftauchte, kam die Fahne der SR-Assistentin. Die viertelstündige
Drangperiode des SSC beendete Böhm, der in den Strafraum eindrang, Torwart Köhler ausspielte, dann aber aus spitzem Winkel
scheiterte. Gästecoach Halata forderte seine Mannschaft zu mehr Offensive auf. Libero Pinder, der in den 90er Jahren beim
VfB Leipzig kickte, prüfte Bohnenstengel.
Weitere Schüsse von Huck (64.), Eichelkraut (66.) gingen aus recht günstiger Position in die zweite Etage. Die Spielzeugstädter
hatten nun immer wieder viel Platz für Konter. Eine Viertelstunde vor Spielschluss bediente Schwesinger den startenden Morina,
der jedoch im Abschluss zögert. Dann aber startete Nico Böhm bei einem weiteren schnellen Angriff des SSC zum richtigen Zeitpunkt,
drang in den Strafraum ein und bugsierte das Leder ins lange Eck. In den letzten Spielminuten brachte Trainer Emil Kirchner noch
alle drei jungen Bankdrücker Klaus, Schug und Gelbricht aufs Feld, die damit erstmals Landesligaluft schnuppern durften.
Auch wenn der Glanz im Sonneberger Spiel diesmal fehlte, so zeigte sich die Mannschaft engagiert, kampfbereit und nervenstark.
Mit nunmehr 30 Punkten dürfte der Klassenerhalt nahezu geschafft sein und die Planungen für die nächste Serie können beginnen.
Der 1.SC 04 Sonneberg spielte mit:
Bohnenstengel - Luthardt, Schuster, Schwesinger, Scharfenberg, Häusler, Benn, Rexheuser (86. Klaus), Böhm, Morina (88. Schug),
Langbein (89. Gelbricht).
Der ZFC Meuselwitz spielte mit:
Köhler - Pinder(82. Graf) - Rössel - Dorn - Hermanns(76. Sporbert) - Luft - Munzert(46. Huck) - Hausdörfer - Scheil -
Eichelkraut - Heim.
Spielbericht von Hubert Wolf (Meuselwitz)
Der ZFC kann in Sonneberg auch im dritten Anlauf nicht gewinnen. Auch wenn an diesem Spieltag
mehr drin gewesen wäre, konnte man insbesondere bei den beiden Gegentoren durch Langbein in der 12. Minute und Böhm in der
83. Minute sehen, dass der krankheits- und sperrenbedingte Ausfall von Vollrath, Condrat-Scholz und Müller in der Verteidigung
nicht zu kompensieren war. Dazu kam, dass aus dem Offensivbereich gegen die keineswegs überragenden Gastgeber kaum Gefahr
ausging und somit die Auswärtsniederlage bitter aber verdient ist.
Das Spiel begann vor 250 Zuschauern mit einer Torchance für jede Mannschaft. Für den ZFC durch Heim, dessen Ball schon im
Netz lag, aber vom Schiedsrichter Eichler wegen Handspiel berechtigter Weise nicht anerkannt wurde und für Sonneberg durch
Luthardt, dessen Kopfball nach einem Freistoß in der 7. Minute das Tor verfehlte. Leider konnte die massive Umstellung in der
Defensive, Pinder für Vollrath, Rössel für Condrat-Scholz und Dorn für Müller nur teilweise kompensiert werden.
Vor allem Rössel wurde zum Pechvogel, als er, ehe er sich mit der ungewohnten Position zurechtgefunden hatte, nach einem
Ballverlust im Mittelfeld bei einer Flanke von rechts Langbein nicht konsequent störte und dieser per Kopf ins kurze
Eck zur 1:0 Führung traf.
Danach Sonneberg durch Konter gefährlich, aber der ZFC bestimmte das Geschehen bis zur Pause. Leider aber wieder nur ohne
die nötige Konsequenz, denn sowohl aus dem Spiel als auch durch Standards entsprangen keine zwingenden Torchancen.
Grässlich die Ecken durch Hausdörfer, die wie Luftballons in die Hände des Torwarts segelten oder gleich im Toraus landeten.
Die beste Chance aus vier verheißungsvollen Angriffen hatte dennoch wie so oft Heim, aber als er sich bis zu Grundlinie
durchgesetzt hatte, landete seine Flanke statt bei den freistehenden Eichelkraut und Scheil im Toraus.
Auch in der zweiten Halbzeit bestimmte optisch der ZFC das Spielgeschehen, hatte Sonneberg aber die zwingenderen Torchancen,
auch wenn diese nur aus Kontern resultierten, zu denen einige übersichtslose Fehlabspiele im ZFC-Mittelfeld regelrecht
einluden. Trotz allem war der Wille erkennbar. Da hatten Heim und Eichelkraut in der 51. Minute eine Großchance aber
vertendelten den Ball, wurde ein Freistoß von Pinder, der eine sehr gute Liberopartie spielte, vom Sonneberger Torhüter
nur per reflexartiger Fußabwehr geklärt, vergab Huck eine gute Chance, als er nach einem tollen Angriffszug planlos an
den Ball trat, der das Tor vier Meter verfehlte und zog Luft´s wuchtiger Schuss nach einem Solo wenige Zentimeter
am Tor vorbei. Wie so oft rächte sich der leichtfertige Umgang mit den eigenen Chancen. Als verletzungsbedingt Hermanns
und Pinder noch das Feld verlassen mussten, nutzte Böhm einen Stellungsfehler von Dorn und erzielte aus 10m halbrechts
gegen Tino Köhler den 2:0 Endstand.
Zwar hatte der ZFC durch Graf noch die Chance zum Anschlusstreffer, hätte aber auch in der 89. Minute per Konter noch
einen weiteren Treffer kassieren können.
"Das ist schon bitter." meinte Damian Halata nach dem Spiel, "Da führst du über die gesamte Partie das
Spiel, kassierst aus zwei halben Chancen zwei Tore und bist wieder einmal nicht in der Lage, die eigenen Chancen
so zwingend zu erspielen, dass etwas dabei heraus kommt." So wahr die Aussage ist, so wenig interessiert
hinterher wie gespielt wurde. Fakt ist, dass der Abstand zum Tabellenende nach einem Unentschieden und zwei Niederlagen
in Folge wieder kleiner geworden ist.