Thüringenliga 23.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
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Spielbericht von Klaus Kirchner (Mühlhausen)
Spielbericht (Nordhausen/TA)
Die Mannschaft lebt. Sie hat sich ihrem Schicksal als
Tabellen-Schlusslicht noch nicht ergeben. Wackers Kampfgeist deutete
dies in den vergangenen Wochen schon an. Jetzt kam auch
spielerischer Glanz hinzu.
Die Entschlossenheit stand den Nordhäusern schon vor dem Anpfiff ins
Gesicht geschrieben. Im elften Heimspiel sollte endlich der erste
Sieg gelingen. Und die Tor-Flaute, die seit 837 Minuten Wacker
plagte, wollte ein tatendurstiger Sturm möglichst schnell beenden.
Gerade mal 38 Sekunden lief das Spiel, da legte Kulbacki den Ball
auf Pistorius ab, und dessen Flachschuss zeigte schon die Richtung
an. Da J. Ludwig verletzt zuschauen musste, trug Pistorius die
Kapitänsbinde. Die schien ihn zusätzlich zu motivieren. Nahtlos
knüpfte der 22-Jährige an seine starke Leistung der Vorwoche an.
Wackers Startoffensive war leidenschaftlich. Heises Pass brachte
Pistorius in Schussposition. Flach jagte er den Ball aus spitzem
Winkel am langen Pfosten vorbei (5.). Die Nordhäuser Spiellust
ergriff auch Prokosch, dem ein energisches Dribbling zur Grundlinie
gelang. Seinen Rückpass erreichte Kulbacki. Dessen Schuss krachte an
den Innenpfosten und sprang von dort diagonal zurück ins Feld (9.).
Allmählich formierte sich die Mühlhäuser Gegenwehr. Nachdem die
Abwehr den ersten Sturm schadlos überstanden hatte, bekamen die
Gäste etwas mehr Luft zum Atmen. Auch Nordhausens Torhunger gönnte
sich eine Pause, ohne aber das Ziel aus den Augen zu verlieren.
Davon zeugte F. Ludwigs Freistoß auf Puc´ Kopf. Torwart Thöring
hielt den Ball (21.) ebenso wie später auch Kulbackis Kopfstoß
(37.). An ihrem sicheren Schlussmann richteten sich die Mühlhäuser
auf. Auch sie fanden nun vereinzelt den Weg nach vorn. Adamciaks
Konter (33.) und Klipsteins Fernschuss (41.) waren Achtungszeichen.
Am verbissensten um den Tor-Erfolg kämpfte auf Wackers Seite
Kulbacki. Nach abgesessener Rotsperre stand der 28-Jährige vom Zeh
bis zur Haarspitze unter Hochspannung. Kurz vor dem Pausenpfiff lief
er in einen Mühlhäuser Fehlpass. Den Ball drosch er aber über den
Kasten. Zu Beginn der zweiten Hälfte scheiterte der ehrgeizige Pole
zunächst noch an Thörings Glanzparade (49.). Doch den folgenden
Eckstoß von Pistorius köpfte Kulbacki ebenso wuchtig wie platziert
unter die Querlatte. Grenzenlos war die Freude über dieses 1:0. Nach
887 Minuten hatte Wacker endlich mal wieder einen Grund zum
Torjubel.
Mühlhausens Antwort fiel bescheiden aus. Nur Kaisers Freistoß (57.)
kam in Tornähe. Da waren die Nordhäuser einfallsreicher. Wackers
stärkste Phase wurde - wie hätte es auch anders sein können - wieder
von F. Ludwig eingeläutet. Unaufhaltsam dribbelte der 41-Jährige in
Richtung Strafraum. Zwei Verteidiger ließ er ins Leere laufen. Und
im richtigen Moment bediente er Prokosch, der den Pass zum 2:0
versenkte. Heise hätte schon nachlegen können, fand aber in Thöring
seinen Meister (77.). Doch keine 60 Sekunden später fiel auch das
3:0. Diesmal leistete Pistorius die kostbare Vorarbeit. Deren
Nutznießer war Elle, der den Ball unter den Querbalken jagte.
Alle Messen waren gesungen. Deshalb blieb die hektische Schlussphase
unverständlich. In der Nachspielzeit drohte gar noch ein Eklat,
nachdem Pistorius und Thöring im Kampf um den Ball aneinander
geraten waren. Dabei verletzte sich der Torwart, woraufhin sich drei
seiner Mannschaftskameraden beinahe zur Lynchjustiz hinreißen
ließen. Zum Glück überstand der am Boden liegende Pistorius diese
Attacke. Das war allerdings kein Verdienst des in dieser Szene
trägen Schiedsrichters, der wenig später abpfiff, so dass ein
schönes Spiel böse enden musste.
Der FSV Wacker 90 Nordhausen spielte mit:
Lenczewski - Mook (87.Wenzel), Pohl, Puc, Nebelung - Elle, Heise, F. Ludwig (81. Schmidt), Prokosch - Kulbacki (84.Kühne), Pistorius.
Der FC Union Mühlhausen spielte mit:
Thöring - Hartung, Kaiser Furchtbar, Adler (17. Aster), Stötzel, König, Klipstein, Fernschild (73. Schmidt), Kagramanjan,
Adamciak (73. Hilbrecht).
Homepage des FSV Wacker 90 Nordhausen
Quelle: Thüringer Allgemeine |
Spielbericht von Klaus Kirchner (Mühlhausen/ TA)
Die Begegnung Wacker Nordhausen gegen Union Mühlhausen, mit diesen Vorzeichen im Albert-Kuntz-Sportpark, war vor einigen Monaten
unvorstellbar. Die Gastgeber mit Routinier Frank Ludwig ließen an ihrem Vorsatz gegen den Tabellenvorletzten zu punkten keinen
Zweifel aufkommen und gewannen klar. Nachdem Union die Anfangsoffensive schadlos überstanden hatte, war man in der ersten Halbzeit
mit der Leistung aus ihren letzten Spielen ein ebenbürtiger Gegner. Abermals war es Thöring zu verdanken, dass es am Ende nur
3:0 stand. Schade, dass er in der 90., als alles entschieden war, vom nicht zurückziehenden Pistorius getroffen wurde und vom
Platz getragen werden musste. Bei den Nemetschek-Schützlingen lief nicht nach Wunsch.
Die Gastgeber legten los wie die Feuerwehr, hatten in der ersten bis sechsten Minute schon die Möglichkeit zur Führung. In der 9.
nach einem Flügellauf von Prokosch trifft Kulbacki den linken Pfosten des Tores. Als die Gäste sich erholt hatten, versuchten
Fernschild und Kagramanjan. das Spiel ihrerseits in den Griff zu bekommen. In der 16. eine Chance für die Union, aber Hartung
flog am Eckball von Fernschild vorbei. Eine Minute später musste Trainer Nemetschek Adler vom Feld nehmen, der nach einer starken
Grippe gegen Kulbacki überfordert war. Für ihn kam Aster und Stötzel übernahm die Bewachung des spielstarken Kulbacki.
In der Folge gute Chancen für Union. Erst Kaisers Freistoß über das Tor und nach Zusammenspiel zwischen Kaiser und Kagramanjan geht
nach Flanke in der 23. der Kopfball von Fernschild ins Aus. Nach einer guten Vorlage von Klipstein auf Adamciak geht dessen Schuss
am Nordhäuser Tor vorbei. Nach Ludwigs Freistoß hält Thöring den Kopfball von Puck. Klipstein mit zwei guten Einzelleistungen.
In der 41. setzte er sich am rechten Flügel durch, zu seiner flachen Eingabe fehlen im Torraum die Vollstrecker und in der 45.
ein Fallrückzieher.
Gleich nach Wiederanpfiff lenkt Thöring mit letztem Einsatz zur Ecke, ist aber nach dem Eckball gegen den Kopfball von Kulbacki
machtlos (1:0). In der 52. muss er gegen Prokosch Kopf und Kragen riskieren. Nach einer Stunde zieht Hartung in den Strafraum,
wird zu Fall gebracht, aber der Pfiff blieb aus. In der 75. zeigt Routinier Frank Ludwig, was er noch drauf hat. Er zog unaufhaltsam
am linken Flügel davon, spielt Furchtbar aus, passt zur Mitte, wo keine Prokosch Mühe hat, das 2:0 zu schießen. Als im Mittelfeld
Schmidt zu Fall gebracht wird, setzt sich der Nordhäuser Angreifer durch, flankt zur Mitte, wo Elle keine Mühe hat, das Leder
unter die Latte zum 3:0 zu knallen.
Quelle: Thüringer Allgemeine |