Thüringenliga 23.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
13.April 2002 15:00 Uhr
FSV Wacker Nordhausen FSV Wacker Nordhausen vs. FC Union Mühlhausen FC Union Mühlhausen
 
Torfolge:   1 : 0 Adam Kulbacki (50.)
  2 : 0 Sten Prokosch (75.)
  3 : 0 Sebastian Elle (78.)
 
Zuschauer:   200
Schiedsrichter:   Horst Ritz (Eiterfeld)
Anmerkung:   TW Thöring wurde in der 90. verletzt vom Platz getragen

Spielbericht von Klaus Kirchner (Mühlhausen)

Spielbericht (Nordhausen/TA)

Ein Lebenszeichen mit spielerischem Glanz

Die Mannschaft lebt. Sie hat sich ihrem Schicksal als Tabellen-Schlusslicht noch nicht ergeben. Wackers Kampfgeist deutete dies in den vergangenen Wochen schon an. Jetzt kam auch spielerischer Glanz hinzu.
Die Entschlossenheit stand den Nordhäusern schon vor dem Anpfiff ins Gesicht geschrieben. Im elften Heimspiel sollte endlich der erste Sieg gelingen. Und die Tor-Flaute, die seit 837 Minuten Wacker plagte, wollte ein tatendurstiger Sturm möglichst schnell beenden. Gerade mal 38 Sekunden lief das Spiel, da legte Kulbacki den Ball auf Pistorius ab, und dessen Flachschuss zeigte schon die Richtung an. Da J. Ludwig verletzt zuschauen musste, trug Pistorius die Kapitänsbinde. Die schien ihn zusätzlich zu motivieren. Nahtlos knüpfte der 22-Jährige an seine starke Leistung der Vorwoche an. Wackers Startoffensive war leidenschaftlich. Heises Pass brachte Pistorius in Schussposition. Flach jagte er den Ball aus spitzem Winkel am langen Pfosten vorbei (5.). Die Nordhäuser Spiellust ergriff auch Prokosch, dem ein energisches Dribbling zur Grundlinie gelang. Seinen Rückpass erreichte Kulbacki. Dessen Schuss krachte an den Innenpfosten und sprang von dort diagonal zurück ins Feld (9.). Allmählich formierte sich die Mühlhäuser Gegenwehr. Nachdem die Abwehr den ersten Sturm schadlos überstanden hatte, bekamen die Gäste etwas mehr Luft zum Atmen. Auch Nordhausens Torhunger gönnte sich eine Pause, ohne aber das Ziel aus den Augen zu verlieren. Davon zeugte F. Ludwigs Freistoß auf Puc´ Kopf. Torwart Thöring hielt den Ball (21.) ebenso wie später auch Kulbackis Kopfstoß (37.). An ihrem sicheren Schlussmann richteten sich die Mühlhäuser auf. Auch sie fanden nun vereinzelt den Weg nach vorn. Adamciaks Konter (33.) und Klipsteins Fernschuss (41.) waren Achtungszeichen. Am verbissensten um den Tor-Erfolg kämpfte auf Wackers Seite Kulbacki. Nach abgesessener Rotsperre stand der 28-Jährige vom Zeh bis zur Haarspitze unter Hochspannung. Kurz vor dem Pausenpfiff lief er in einen Mühlhäuser Fehlpass. Den Ball drosch er aber über den Kasten. Zu Beginn der zweiten Hälfte scheiterte der ehrgeizige Pole zunächst noch an Thörings Glanzparade (49.). Doch den folgenden Eckstoß von Pistorius köpfte Kulbacki ebenso wuchtig wie platziert unter die Querlatte. Grenzenlos war die Freude über dieses 1:0. Nach 887 Minuten hatte Wacker endlich mal wieder einen Grund zum Torjubel.

Mühlhausens Antwort fiel bescheiden aus. Nur Kaisers Freistoß (57.) kam in Tornähe. Da waren die Nordhäuser einfallsreicher. Wackers stärkste Phase wurde - wie hätte es auch anders sein können - wieder von F. Ludwig eingeläutet. Unaufhaltsam dribbelte der 41-Jährige in Richtung Strafraum. Zwei Verteidiger ließ er ins Leere laufen. Und im richtigen Moment bediente er Prokosch, der den Pass zum 2:0 versenkte. Heise hätte schon nachlegen können, fand aber in Thöring seinen Meister (77.). Doch keine 60 Sekunden später fiel auch das 3:0. Diesmal leistete Pistorius die kostbare Vorarbeit. Deren Nutznießer war Elle, der den Ball unter den Querbalken jagte. Alle Messen waren gesungen. Deshalb blieb die hektische Schlussphase unverständlich. In der Nachspielzeit drohte gar noch ein Eklat, nachdem Pistorius und Thöring im Kampf um den Ball aneinander geraten waren. Dabei verletzte sich der Torwart, woraufhin sich drei seiner Mannschaftskameraden beinahe zur Lynchjustiz hinreißen ließen. Zum Glück überstand der am Boden liegende Pistorius diese Attacke. Das war allerdings kein Verdienst des in dieser Szene trägen Schiedsrichters, der wenig später abpfiff, so dass ein schönes Spiel böse enden musste.

Der FSV Wacker 90 Nordhausen spielte mit:
Lenczewski - Mook (87.Wenzel), Pohl, Puc, Nebelung - Elle, Heise, F. Ludwig (81. Schmidt), Prokosch - Kulbacki (84.Kühne), Pistorius.

Der FC Union Mühlhausen spielte mit:
Thöring - Hartung, Kaiser Furchtbar, Adler (17. Aster), Stötzel, König, Klipstein, Fernschild (73. Schmidt), Kagramanjan, Adamciak (73. Hilbrecht).

Homepage des FSV Wacker 90 Nordhausen

Quelle: Thüringer Allgemeine

Spielbericht von Klaus Kirchner (Mühlhausen/ TA)

Nur eine Halbzeit ebenbürtig

Die Begegnung Wacker Nordhausen gegen Union Mühlhausen, mit diesen Vorzeichen im Albert-Kuntz-Sportpark, war vor einigen Monaten unvorstellbar. Die Gastgeber mit Routinier Frank Ludwig ließen an ihrem Vorsatz gegen den Tabellenvorletzten zu punkten keinen Zweifel aufkommen und gewannen klar. Nachdem Union die Anfangsoffensive schadlos überstanden hatte, war man in der ersten Halbzeit mit der Leistung aus ihren letzten Spielen ein ebenbürtiger Gegner. Abermals war es Thöring zu verdanken, dass es am Ende nur 3:0 stand. Schade, dass er in der 90., als alles entschieden war, vom nicht zurückziehenden Pistorius getroffen wurde und vom Platz getragen werden musste. Bei den Nemetschek-Schützlingen lief nicht nach Wunsch.
Die Gastgeber legten los wie die Feuerwehr, hatten in der ersten bis sechsten Minute schon die Möglichkeit zur Führung. In der 9. nach einem Flügellauf von Prokosch trifft Kulbacki den linken Pfosten des Tores. Als die Gäste sich erholt hatten, versuchten Fernschild und Kagramanjan. das Spiel ihrerseits in den Griff zu bekommen. In der 16. eine Chance für die Union, aber Hartung flog am Eckball von Fernschild vorbei. Eine Minute später musste Trainer Nemetschek Adler vom Feld nehmen, der nach einer starken Grippe gegen Kulbacki überfordert war. Für ihn kam Aster und Stötzel übernahm die Bewachung des spielstarken Kulbacki.
In der Folge gute Chancen für Union. Erst Kaisers Freistoß über das Tor und nach Zusammenspiel zwischen Kaiser und Kagramanjan geht nach Flanke in der 23. der Kopfball von Fernschild ins Aus. Nach einer guten Vorlage von Klipstein auf Adamciak geht dessen Schuss am Nordhäuser Tor vorbei. Nach Ludwigs Freistoß hält Thöring den Kopfball von Puck. Klipstein mit zwei guten Einzelleistungen. In der 41. setzte er sich am rechten Flügel durch, zu seiner flachen Eingabe fehlen im Torraum die Vollstrecker und in der 45. ein Fallrückzieher.

Gleich nach Wiederanpfiff lenkt Thöring mit letztem Einsatz zur Ecke, ist aber nach dem Eckball gegen den Kopfball von Kulbacki machtlos (1:0). In der 52. muss er gegen Prokosch Kopf und Kragen riskieren. Nach einer Stunde zieht Hartung in den Strafraum, wird zu Fall gebracht, aber der Pfiff blieb aus. In der 75. zeigt Routinier Frank Ludwig, was er noch drauf hat. Er zog unaufhaltsam am linken Flügel davon, spielt Furchtbar aus, passt zur Mitte, wo keine Prokosch Mühe hat, das 2:0 zu schießen. Als im Mittelfeld Schmidt zu Fall gebracht wird, setzt sich der Nordhäuser Angreifer durch, flankt zur Mitte, wo Elle keine Mühe hat, das Leder unter die Latte zum 3:0 zu knallen.

 

Quelle: Thüringer Allgemeine