Thüringenliga 23.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
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Spielbericht von Walter Handke (Schlotheim)
Spielbericht von Hartmut Gerlach (Rudolstadt)
In einem überdurchschnittlichen Landesligaspiel, in dem die beiden Neulinge zeigten, dass sie zu Recht im vorderen
Tabellenbereich stehen, gab es, wie schon in der Hinrunde; ein Remis. Das kam den gezeigten Leistungen am nächsten, selbst wenn
die Rudolstädter die besseren Möglichkeiten besaßen.
Schlotheim begann die kampfbetonte, aber im anständigen Rahmen geführte schwungvolle Begegnung offensiv und ergriff die
Inititiative. Immer wieder starteten die Schützlinge von Harald Fritz schnelle Angriffe, die aber meist am Strafraum von der
aufmerksamen Einheit-Deckung abgefangen wurde. Rasch hatten sich auch die Pärchen gefunden. So sah man rasante Zweikämpfe zwischen
Leib und Daniel, Gentner und Schmidt, Claus und Mraz sowie Gerlach und R. Fernschild. Nach neun Minuten gab Torjäger Reich den
ersten, allerdings ungefährlichen Schuss Richtung Hellmund-Tor ab. Kurz darauf kam der einsatzstarke H. Jähnisch nach einer
Leib-Eingabe einen Tick zu spät. Die beste Gelegenheit für die couragierten Nullsiebener im ganzen Spiel besaß Mraz, der
FC-Keeper Schneider mit seinem Schuss auf den kurzen Pfosten zu einer Rettungstat zwang (19.). Da die Schlotheimer geschickt
die Räume zustellten und den Gastgeber schon im Spielaufbau attackierten, wählten sie die Alternative, lange Bälle aus der
Abwehr heraus zu schlagen. Doch die waren nicht das probate Mittel, die Hintermannschaft um den stellungssicheren Libero Bartsch
in allzu große Verlegenheit zu bringen. Es dauerte mehr als 25 Minuten, bis die Rudolstädter ihrerseits Akzente setzen. Diese
Phase wurde mit einem Gentner-Hammer aus 16 Metern, bei der Hellmund seine Teamgefährten vor einem Rückstand bewahrte (26.),
eingeleitet. Pech war dann bei einer Doppelchance nach 37 Minuten im Spiel. Zuerst traf Reich mit seinem Kopfball nur das
Lattenkreuz, den abprallenden Ball bugsierte M. Jähnisch wiederum aufs Tor, aber Hellmund verwehrte der Kugel mit einem Reflex
den Weg in die Maschen. Und erneut hatten die Einheit-Anhänger den Torschrei auf den Lippen, als Gentner aus zwei Metern knapp
am Tor vorbei köpfte (40.). Mit einer Parade von Schneider bei einem Schuss von Daniel endete die abwechslungsreiche erste
Halbzeit (42.).
Nach dem Wiederanpfiff des überzeugenden Unparteiischen Östreich aus Sömmeritz bestimmte die Platzherren die Szenerie. Jetzt
waren sie optisch überlegen, hatten mehr Ballkontakte, aber ähnlich wie der SSV vor dem Pausentee, kaum nennenswerte Gelegenheiten.
Mit Ausnahme eines Kopfballs von Gentner, der fast in die Kategorie unhaltbar einzuordnen ist, aber vom Schlotheimer Teufelskerl
zwischen den Pfosten irgendwie noch aus dem Winkel gekratzt wurde (60.). Zehn Minuten danach dann lange Gesichter beim FC Einheit.
Nach einer Ecke segelte Schneider am Leder vorbei und Schmidt hatte wenig Mühe, die Führung per Kopf zu erzielen. Dabei hatten
die Heidecksburgstädter zu diesem Zeitpunkt die Partie eigentlich im Griff. Doch nun waren sie zur Aufholjagd gezwungen. Nachdem
Leib das Außennetz getroffen hatte (74.), dann schließlich der verdiente Ausgleichstreffer. Eine Ecke des Mittefeldregisseurs
sah M. Jähnisch wieder einmal als Herr der Lüfte. Gegen seinen wuchtigen Kopfball war kein Kraut gewachsen (77.).
Rudolstadt vermied es aus verständlichen Gründen danach, mit "Mann und Maus" auf den Sieg zu spielen. Die Gefahr, ins
offene Messer zu rennen, war an diesem Tag einfach zu groß. Zwar lag der "Dreier" bei einer Aktion von Gentner, der den Ball nur
um Zentimeter am langen Eck vorbei setzte, in der Luft, aber auch Daniel (86.) zeigte noch einmal, dass Rudolstadt mit dem Punkt
eigentlich nicht unzufrieden zu sein brauchte. Der Zähler hilft den Neulingen im Kampf für den Klassenerhalt sicher ein Stückchen
weiter.
Das Urteil der Trainer:
Norbert Oertel: "Wir haben eines der besten Spiele der Vergangenheit hier im Heinepark gesehen. Der Gegner agierte in einem temposcharfen Match sehr ballsicher und gefiel durch schnelle Aktionen. Vielleicht hätten wir gewonnen, wenn wir nicht in Rückstand geraten wären."
Harald Fritz: "Die Begegnung hatte ein sehr gutes Niveau, Einsatz und Tempo stimmten auf beiden Seiten. Den Zuschauern wurde etwas geboten. In der ersten halben Stunde besaßen wir spielerische Vorteile. Danach standen wir unter Druck, haben uns aber gefangen und nehmen einen verdienten Punkt mit nach Hause."
Der FC Einheit Rudolstadt spielte mit:
Schneider - M. Jähnisch - Gerlach - Claus - H. Jähnisch - M. Lorenz - Kämpfe - Schmiedehausen (ab 65. Egerland)
- Leib - Gentner - Reich (ab 65. Bob).
Der SSV 07 Schlotheim spielte mit:
Hellmund - Bartsch - J.Fernschild - Henning (ab 46. Sonntag) - Daniel - Fritz - Mras (ab 75. Stöhr)- Steppan - R. Fernschild
-Neneu - Schmidt.
Spielbericht von Walter Handke (Schlotheim / TA)
Im Aufeinandertreffen der beiden Neulinge gab es wie im
Vorspiel in Schlotheim auch diesmal ein gerechtes Remis. Damit
blieben die Seilerstädter weiterhin in der Rückrunde ohne
Niederlage. Schlotheim zog von Beginn an ein druckvolles
Angriffsspiel auf, schnell, direkt, aggressiv (drei gelbe Karten in
der 1. Halbzeit) mit läuferischer Bereitschaft und bewiesen damit
ihre Auswärtsstärke. Trainer Fritz seine Taktik, Sohn Nico hinter
den Spitzen Rene Fernschild und Patrik Mras offensiv spielen zu
lassen, verwirrte den Gastgeber. In der ersten halbe Stunde
diktierten die Schlotheimer das Spiel und erarbeiteten sich
folgerichtig Tormöglichkeiten. Ein herrlicher Angriffszug der
Seilerstädter über mehrere Staionen, verbunden mit zwei Ecken,
konnten die Rudolstädter in der 7. Minute schadlos überstehen. In
der 22. Minute schien die Seilerstädter Führung möglich, als David
Daniel, Nico Fritz mit einem steilen Pass auf der rechten Seite
bediente und Fritz aus wenigen Metern abzog, reagierte Torwart
Schneider großartig. Rene Fernschild, der messerscharf bewacht
wurde, scheiterte mit einem Kopfball in der 25. und Nico Fritz sein
Hinterhaltschuss in der 26. strich knapp am Tor vorbei. In der 28.
Minute die erste Rettungstat vom Schlotheimer Torwart Jochen
Hellmund, der einen scharfgetretenen Ball von Jänisch abwehrte und
den Nachschuss von Reich konnte Jörg Fernschild unschädlich machen.
Eine Freistoßablage von Henning erreichte frei vor dem Tor Mras
(29.), der durch Zögern Abwehrspieler Gerlach die Chance zum
Eingreifen gab. Die Gastgeber wurden stärker, rafen in der 38. durch
einen Hinterhaltschuss von Reich die Querlatte, den Nachschuss von
Gentner lenkte gedankenschnell Hellmund um den Pfosten. Daniel
versuchte es mit einem Fernschuss (41.), doch Schneider konnte den
Aufsetzer zur Ecke abwehren.
Im zweiten Abschnitt stand der Schlotheimer Torhüter Hellmund im
Blickpunkt. In der 50. parierte er einen scharfen Ball von Reich,
nach 62. Minuten rettete Daniel vor dem einschussbereiten Leib und
Hellmund bewahrte Schlotheim in der 65. vor einem Rückstand, als er
einen Kopfball von Gentner zur Ecke abwehrte. Dazwischen lag ein
Konterzug der Gäste, als Fritz mit Zuspiel über 40 Meter Mras
bediente, der volley aus der Luft den Ball am Schneidertor vorbeizog
(60.). Die Führung für Schlotheim in der 70. Minute, als Schmidt
einen Eckball von Steppan per Kopf zum 1:0 verwandelte. Rudolstadt
schaffte durch einen Kopfball von Kapitän Jänisch nach Ecke den
Ausgleich. Schlotheim drängte auf erneute Führung, die bei einem
Danielschuss (85.) möglich war.
Quelle: Thüringer Allgemeine |