Thüringenliga 25.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
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Spielbericht aus Mühlhäuser Sicht (TA)
Spielbericht (Schmalkalden/ Freies Wort)
SCHMALKALDEN (eli) - Nach ca. zehn Minuten verstummten zwei Mühlhäuser "Schreihälse", die bis dahin am Spielfeldrand
lautstark "Eisern Union!"“ skandiert hatten. Offenbar waren sie sich spätestens da ob der Sinnlosigkeit ihrer
Anstrengungen im Klaren. Denn weder der schon so gut wie feststehende Absteiger noch der seit sieben Spieltagen einem Sieg
hinterherlaufende Gastgeber ließen sich aus der Reserve locken. Oder besser gesagt, Union konnte nicht und der FSV wollte nicht!
Zumindest so sahen es die meisten der gut 200 Schmalkalder Fans, deren Frust nach der wochenlangen Schmalkost verständlich ist.
Anfänglich sah es noch so aus, als ob das "Donnerwetter", das den Spielern um Kapitän Hohlfeld am letzten Dienstag in
Form einer "Krisensitzung" (Trainer Grohmann) ins Haus stand, gefruchtet hatte. Der Gast wurde in die Defensive gedrängt.
Rink holte artistisch einen Aufsetzer-Kopfball von Kaiser aus dem Eck (9.) und Gebauer hatte Pech, als er sich eigentlich schon
durchgetankt hatte, aber der Ball an seinen Hacken hängen blieb (15.). Doch spätestens da hatte sich das Abwehrbollwerk um
den 36-jährigen Union-Libero Furchtbar so gefestigt, dass es für die einfallslos anrennenden Schmalkalder kaum noch Lücken gab.
Die Schussversuche von Jäger, Gebauer, Hohlfeld und Plötner aus der zweiten Reihe, eigentlich bei dem nassen und glitschigen
Rasen ein probates Mittel, verfehlten zudem alle um Längen ihr Ziel.
So war es nicht verwunderlich, dass Mühlhausen Morgenluft witterte und die Konteransätze über Kagramanjow und Kapitän Fernschild
für Unruhe sorgten. Plötzlich tauchte Aster, von Fernschild auf die Reise geschickt, völlig allein vor Rothamel auf (43.).
Dieser zeigte aber eine tolle Parade und verhinderte einen Pausenrückstand.
Wer nun gedacht hatte, dass es FSV-Trainer Grohmann in der Pause gelungen wäre, seinen Schäfchen die richtige Richtung
vorgegeben zu haben, sah sich getäuscht. Zumal sich die Walperloh-Elf jetzt der eigenen Flügelzange beraubte.
Erst verabschiedete sich der Linksaußen Möller mit einer unnötigen Disqualifikation (52.) und dann nahm der Coach auch noch dessen
rechtes Pedant Thrum aus dem Rennen (73.). Da sich zwischenzeitlich auch der torgefährliche Gebauer schon zum Duschen verabschiedet
hatte (67.) und Plötner sich im defensiven Mittelfeld tummelte, verkam das Toreschießen beim Gastgeber zum Fremdwort.
Und wenn nach dem Abpfiff durch den gut leitenden Referee einer der getreuesten FSV-Fans bemerkte: "Den Sieg hatte heute
keiner der beiden Teams verdient", dann ist dem nichts mehr hinzuzufügen.
Der FSV Schmalkalden spielte mit:
Rothamel - Zentgraf - Eisenhardt, Steinbach - Thrum (73. Rehlein), Hohlfeld, Gebauer (67. Nummer), Kaiser,
Möller (52. Disqualifikation) -Jäger, Plötner.
Der FC Union Mühlhausen spielte mit:
Rink - Furchtbar - Hartung, Adler - Gallien, Hilbrecht, (83. Schramm), Klipstein, König (74. Lier), Aster - Kagramanjow, Fernschild.
Quelle: Freies Wort |
Spielbericht aus Mühlhäuser Sicht (TA)
Die tiefen Sorgenfalten von Trainer Bernd Nemetschek waren verständlich. Ihm fehlten Thöring - er wird diese Woche an den Folgen
des Fouls in Nordhausen operiert -, Walter und Koppe - beide wurden in Erfurt an Knie bzw. Leiste operiert, standen aber während des
Spiels in ständigem Kontakt mit der Trainerbank -, Adamciak und Zahn wegen dienstlicher Verpflichtungen, der verletzte Seipel und
die gesperrten Kaiser und Stötzel gesperrt. Schließlich verletzte sich auch noch Schmidt beim Aufwärmen.
So war es das Ziel der Mühlhäuser, in Schmalkalden nicht unter die Räder zu kommen.
Der taktischen Marschroute folgend, kämpfte Union vorbildlich und brachte Schmalkalden an den Rand einer Niederlage. Der Gastgeber
begann offensiv; die Union-Abwehr um Furchtbar und Rink war von der ersten Minute gefordert. Die Rettungstaten gleich zu Beginn
gegen Plötner, den starken Jäger und einen Kopfball von Kaiser stärkten aber das Selbstvertrauen.
Auch Schmalkaldens Abwehrspieler Zentgraf wurde nach einem schönen Spielzug über Fernschild von Kagramanian geprüft (13.).
In der 26. fehlten Aster bei einem Kopfball ein paar Millimeter Körpergröße, um nach weitem Einwurf von König und Flanke von
Hilbrecht an den Ball zu kommen. Aster stand aber in der 30. bei einem Schuss von Möller goldrichtig vor seinem Kasten am kurzen
Eck und verhinderte einen Rückstand. Drei Minuten später war erneut auf Rink Verlass (straffer Schuss von Gebauer). In der 42.
dann nach Zuspiel von Fernschild auf Aster die größte Chance für Union: Aster konnte den stark reagierenden Rothammel aus kurzer
Entfernung nicht überwinden. Kurz vor der Pause zog Hilbrecht am linken Flügel davon, die Eingabe fing der Keeper vor Aster weg.
Gleich nach Wiederanpfiff strich ein Freistoß von Klipstein knapp über den Kasten. In der 50. setzte sich Möller links energisch
durch, Rink verkürzte den Winkel und war auch beim Nachschuss blitzschnell zur Stelle. Anstatt aber sportlich fair über den Keeper
zu springen, zog Möller durch und sah vom konsequenten Schiri Marten aus Falkenstein Gelb-Rot.
Union hatte Lunte gerochen: Nach guten Chancen für Kagramanian (65) und Aster (78.) sorgte kurz vor Ultimo noch einmal Fernschild
mit einem Freistoß für Gefahr (81.). Den verdienten Punkt rettete dann Rink gegen den frei vor ihm auftauchenden Nummer.
Quelle: Thüringer Allgemeine |