Thüringenliga 26.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
04.Mai 2002 15:00 Uhr
1.Sonneberger SC 04 1.Sonneberger SC 04 vs. FSV Wacker Nordhausen FSV Wacker Nordhausen
 
Torfolge:   1 : 0 Enrico Horn (22.)
  2 : 0 Nico Böhm (50.)
 
Zuschauer:   200
Schiedsrichter:   Tino Menzel (Gompertshausen)
Anmerkung:   Luthardt scheitert per Elfer an Lencewski (22.)
Nordhausens Keeper schied verletzt aus (22.)

Spielbericht aus Nordhausen

Spielbericht von Jürgen Eckstein (aus Sonneberg)

Spielzeugstädter mit weiterem Heimerfolg

SONNEBERG - Dabei hatte Sonnebergs Trainer doch Personalsorgen, denn nachdem Libero Krüger (Urlaub) ausfiel, ging Kapitän Kay Luthardt mit einer Oberschenkelverletzung gehandicupt in die Partie. So hieß die Kirchnersche Devise "kontrollierte Offensive", denn die Gelb-Schwarzen waren durch die guten Leistungen der Wackeraner in den letzten Spielen gewarnt. FSV-Coach Jörg Weißhaupt, der bei den Südharzern sehr gute Arbeit geleistet hat, wollte mit seiner jungen Truppe nicht ins offene Messer laufen.
Die Hausherren übernahmen sofort das Kommando, erarbeiteten sich in der ersten Viertelstunde nicht nur eine deutliche Feldüberlegenheit, sondern belagerten förmlich den Kasten von Lenczewski. Doch weder Scharfenberg (5.) aus spitzem Winkel, noch Horn (10.) und nochmals Scharfenberg (16.) brachten das Runde ins Eckige.
Als Horn im Strafraum umgestossen wurde, Schiedsrichter Menzel weiter spielen lassen wollte, signalisierte sein Assistent das Foul. Den Elfer schoss Kapitän Luthardt platziert, aber Lencewski wehrte glänzend ab, jedoch netzte Enrico Horn den Nachschuss ein. Nordhausens Torwart schied nach dieser Aktion verletzt aus. Plötzlich wagten sich auch die Wackeraner über die Mitte und was sie zustande brachten, war durchaus sehenswert. Als Pistorius Schwesinger überlief, mit einer Finte auch Luthardt aussteigen ließ, lag der Ausgleich in der Luft. "Das sind die Dinger, welche die Spiele zu unseren ungunsten entscheiden", so Nordhausens Coach Jörg Weißhaupt. Spielbestimmend blieben jedoch die Hausherren und als Böhm von Benn geschickt wurde, konnte der Ex-Suhler nur gefoult werden. Ein Raunen ging dann durchs Stadion, denn der Freistoß von Scharfenberg verfehlte das Ziel nur knapp. Wenig später wurde der Schwarzschopf rustikal im Nordhäuser Strafraum gelegt, doch diesmal blieb die Pfeife von Menzel stumm. Kurz vor dem Ende der ersten Spielhälfte hatte der schnelle Kulbacki, der der SSC-Abwehr entwischte, nochmals den Ausgleich auf dem Fuß, diesmal rettete Bohnenstengel bravorös.

Als nach Wiederbeginn Luthardt verletzt in der Kabine blieb, verpasste er den zweiten Sonneberger Treffer. Ein Angriff über rechts, beidem Böhm von Schwesinger bedient wurde, landete aus spitzem Winkel im oberen Kreuzeck. Die Wackeraner hatten dann Glück, als Scharfenberg über links scharf nach innen passte, aber Schwesinger den Ball nicht im Kasten unterbrachte. Es spricht für die Moral der Gäste, die nicht aufsteckten, sondern nun selber wesentlich besser ins Spiel kamen. Häusler, nun Abwehrchef bei den Sonnebergern hatte Schwerstarbeit zu verrichten, denn sowohl Kulbacki (63.), der völlig freistand und Pohl (74.) hatten Riesen für die Gäste. Die Hausherren hätten aber den Sack zuschnüren müssen, denn nach zwei Steilpässen von Scharfenberg auf Enrico Horn schoss dieser das Leder jeweils nur knapp am langen Eck vorbei.
In der Schlussphase trafen dann noch Kulbacki (76.) und Höfler (82.) das Aluminium.
Sonnebergs Trainer Emil Kirchner sprach nach der Partie von einem verdienten Erfolg seiner Mannschaft, zollte aber auch den Gästen Respekt, die sich gegenüber dem Hinspiel wesentlich stärker präsentierten.

Der 1.Sonneberger SC 04 spielte mit:
Bohnenstengel - Luthardt (46. Höfler), Schuster, Rexheuser, Schwesinger (77. Gelbricht), Häusler, Benn, Scharfenberg, E. Horn, Morina (64. Langbein), Böhm.

Der FSV Wacker Nordhausen spielte mit:
Lenczewski (23. Finsterbusch) - Ludwig, Mock, Puc, Neblung, Elle, Heise (64. Schmidt), Pohl, Prokosch, Kulbacki, Pistorius.


Spielbericht aus Nordhausen (TA)

Südthüringer mit einer unerwarteten Verstärkung

Beim Schlusspfiff des Südthüringer Referees lag Nordhausens Torhüter Marcin Lenczewski unter Vollnarkose im Sonneberger Krankenhaus. So musste er ebenso wie der verletzt zu Hause gebliebene Frank Ludwig den für Wacker bitteren Ausgang dieser Partie nicht hautnah miterleben.

Dank ihrer konsequenteren, teilweise jedoch auch überharten Zweikampfführung und einer besseren Raumaufteilung im Angriffsspiel sicherten sich die Gastgeber zunächst deutliche Feldvorteile. Zu einer hochkarätigen, von Torhüter Lenczewski aber zunichte gemachten Chance kamen sie in dieser Phase aber lediglich durch Scharfenberg (5.). Dann folgte bereits der Knackpunkt dieser Partie. Erst auf Anraten seines Assistenten entschied der aus dem nicht weit von Sonneberg entfernten Gompertshausen kommende Schiedsrichter auf Foulstrafstoß. Luthardt scheiterte zwar mit diesem Elfmeter am Wacker-Keeper. Doch im Nachsetzen traf Horn nicht nur zum 1:0 in die Maschen, sondern auch den daraufhin mit einer schweren Armverletzung außer Gefecht gesetzten Lenczewski. Aus der Sicht des Schiedsrichters war dies kein Foul (21.). Für die nun offensiver zu Werke gehenden Nordhäuser vergab Pistorius nur fünf Minuten später die erste Riesenmöglichkeit zum Ausgleich, als er sich im Slalom durch die gesamte Innenverteidigung der Platzherren getankt hatte und anschließend völlig unbedrängt das Leder über den verwaisten Kasten setzte (26.). Pech hatte Puc, als er einen Eckball kurz vor dem Tor mit dem Kopf nur knapp verpasste (27.). Dafür spielte er später einen langen Musterpass auf Kulbacki, der - allein auf Torhüter Bohnenstengel zusteuernd - am Keeper scheiterte (39.). Auch ein mustergültiger Angriff über die Stationen Nebelung, Kulbacki und Pohl führte zu keinem zählbaren Ergebnis (42.). Eine Reihe unnötiger Ballverluste beim Spielaufbau beschwor aber andererseits auch immer wieder heikle Situationen für die um Libero J. Ludwig gefügte Wacker-Abwehr herauf (30., 37., 45.). Der inzwischen für Lenczewski zwischen den Pfosten stehende 17-jährige Torhüter Finsterbusch musste in dieser Phase aber nur bei einem scharfen Distanzschuss seine Berufung in das Landesliga-Männerteam rechtfertigen (43.).

Kurz nach der Pause schlug es aber dann doch beim Nachwuchs-Keeper ein. Ein Schrägschuss, dem ein ungeahndet gebliebenes Sonneberger Handspiel vorausgegangen war, senkte sich über ihn hinweg am langen Pfosten zum 2:0 ins Netz (50.). Von da an setzten die Nordhäuser noch verstärkter auf Offensive, während sich die Platzherren nur noch auf Konter beschränkten. Echte Chancen für letztere ergaben sich dabei aber nur noch durch Horn, der zunächst in aussichtsreicher Position das Ziel verfehlte (66.) und später an Finsterbusch nicht vorbei kam (73.).
Zahlreicher waren da schon Wackers Möglichkeiten. Die besten Chancen ergaben sich bei einem Angriff über Pistorius, Pohl und Prokosch, dem das Streitobjekt kurz vor dem Abschluss aus Nahdistanz vom Fuß geschlagen wurde (64.), bei einer Doublette zwischen Elle und Pistorius mit Elles Abschluss dicht neben das Gehäuse (75.) sowie bei einem Direktschuss von Kulbacki nach einer Pohl-Eingabe aus kurzer Entfernung an die Latte (76.).

Homepage des FSV Wacker 90 Nordhausen

 

Quelle: Thüringer Allgemeine