Thüringenliga 26.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
04.Mai 2002 15:00 Uhr
FC Einheit Rudolstadt FC Einheit Rudolstadt vs. ZFC Meuselwitz ZFC Meuselwitz
 
Torfolge:   0 : 1 Marco Rössel (21.)
  0 : 2 Enrico Heim (37.)
  1 : 2 Marco Lorenz (52.)
  1 : 3 Marco Hausdörfer (59.)
  1 : 4 Enrico Heim (76.)
 
Zuschauer:   130
Schiedsrichter:   Kristin Orlamünder (Gräfenwarth)
Anmerkung:   keine

Spielbericht von Hubert Wolf (Meuselwitz)

Spielbericht von Hartmut Gerlach (Rudolstadt)

Negativserie hält nach klarer Heimniederlage beim FC Einheit weiter an
Rudolstädter mit zwei Aluminiumtreffern und Abseitstor unter Wert geschlagen

Der FC Einheit bleibt auch im fünften Spiel in Folge ohne Sieg. Beim klaren 1:4 bei widrigen Witterungsverhältnissen kassierte der Neuling die dritte Niederlage hintereinander. Dass das deutliche Ergebnis jedoch über den tatsächlichen Spielverlauf und die Chancenverteilung keine korrekte Auskunft gibt, ist allerdings nur ein schwacher Trost für den Gastgeber.

Der begann die von Schiedsrichterin Kristin Orlamünder bei ihrem ersten Einsatz in der höchsten Spielkasse des Freistaates sehr gut geleitete faire Landesligapartie recht schwungvoll. Schon nach fünf Minuten lag die Führung in der Luft, aber Leib traf mit seinem Direktschuss nur die Latte. Kurz darauf rettet Gerlach vor Rössel mit dem Kopf. Danach besaßen Leib (10.) und zweimal Lorenz Gelegenheiten zu Treffern. Aus dem Nichts heraus fiel dann das 1:0 auf der Gegenseite. Vorausgegangen war ein Fehlabspiel von Schmiedehausen, der das Leder verlor. Meuselwitz schaltete gegen die entblößte Einheit-Deckung blitzschnell um und der frei stehende Rössel hatte wenig Mühe, eine Eingabe zu verwandeln (21.).
Ein Tor, das natürlich genau in das Konzept der Halata-Elf passte. Nun spielte sie ihre Ballsicherheit aus und war bemüht, die Kugel möglichst lange in den eigenen Reihen zu halten. Rudolstadt versuchte es dagegen mit Kurzpassspiel, das immer wieder zu Ballverlusten führte. Erst nach einer halben Stunde brannte es wieder vor dem Tor des unsicher wirkenden Gästekeepers. Nach einer Blitzkombination - solche Angriffszüge gab es auf Seiten der Hausherren aber viel zu wenig -über die Stationen Leib und Kämpfe verzog Gentner direkt ganz knapp (30.). Sechzig Sekunden später konnte ZFC-Schlussmann Köhler bei Gerlachs Schuss nur abklatschen, doch Schmiedehausen riskierte nicht den letzten Einsatz, um noch an den Ball zu kommen. Ein Schuss von Vollrath über den Winkel war dann erst die zweite Möglichkeit für Meuselwitz (34.). Mitten in die Drangperiode der Einheimischen fiel das 2:0. Wieder patzte Rudolstadt im Vorwärtsgang, Heim kam durch das Missverständnis der Jähnisch-Brüder ans Leder, lief durch und platzierte den Ball flach ins Eck (37.). Die Versuche der Rudolstädter, noch vor dem Pausenpfiff ein Tor zu erzielen, wirkten in dieser Phase wenig überzeugend.

Dass die Begegnung durchaus noch zu kippen war, spürten die Zuschauer kurz nach Wiederanpfiff. Als M. Lorenz mit einem nicht unhaltbaren Kopfball den Anschluss schaffte (52.) und kurz darauf mit einem Freistoß scheiterte, war eine Wende möglich. Aber wieder ließ die Einheit-Verteidigung Abstimmungs- und Zuordnungsprobleme (O-Ton Assistenztrainer Turtenwald) erkennen. Hausdörfer konnte sich nach einer weiten Flanke die Ecke aussuchen. Weit und breit war kein Gegenspieler in der Nähe (59.). Aber selbst dieser Rückstand wäre egalisierbar gewesen. Denn Leib traf mit einem 25-Meter-Schuss nur den Pfosten (65) und brachte fünf Minuten darauf das Streitobjekt aus zwei Metern am diesmal blendend reagierenden Gästetorwart vorbei. Als der Ball nach einem Kopfballduett von Marco und Holger Jähnisch dann doch im Netz lag, hob Assistentin Christiane Schönfeld die Fahne. Das Brüder-Duo schwor hinterher jeden Eid, dass eine Abseitsposition bei der Kopfballvorlage von der Grundlinie aus nicht vorgelegen hat. Eine Interpretation, der man durchaus folgen konnte. Meuselwitz überstand diese Phase schadlos und zerstörte mit dem 4:1 durch Heim nach einem Eckball die letzten leisen Hoffnungen der Platzbesitzer (76.). Danach brachten die Mannschaft um ihren "Kopf" Holm Pinder, unlängst erst von Sachsen Leipzig geholt, das Match problemlos über die Runden. Dass sie das angesichts der Drei-Tore-Führung sehr souverän taten, war angesichts des Spielerpotenzials der Gäste nicht überraschend. Die bis zum Schluss um Ergebniskosmetik bemühenden Heidecksburgstädter konnten einem da schon fast ein wenig leid tun.
"Wir hatten an diesem Tag zu viele Generäle und zu wenige, die die Arbeit gemacht haben", meinte Einheit-Coach Norbert Oertel nach den für ihn enttäuschenden 90 Minuten. Für Gästetrainer Halata ging der Sieg seines Teams in Ordnung, er monierte aber, dass die Mannschaft nach der Führung nicht ruhig genug agiert habe und deshalb noch für kurze Zeit in Schwierigkeiten geriet.

Der FC Einheit Rudolstadt spielte mit:
Schneider - M.Jähnisch - Gerlach - H.Jähnisch - Egerland - M. Lorenz - Kämpfe - Schmiedehausen (ab 46. Marschall) - Leib - Reich (ab 60. Bob)- Gentner.

Der ZFC Meuselwitz spielte mit:
Köhler - Müller - Eichelkraut (ab 74. Huck) - Scheil - Vollrath - Heim (ab 84. Hermanns) - Sporbert - Rössel - Pinder - Hausdörfer - Luft (ab 80. Munzert).

Homepage des FC Einheit Rudolstadt


Spielbericht von Hubert Wolf (Meuselwitz)

ZFC spielerisch mit bester Leistung der Saison

Mit einer spielerisch und kämpferisch überzeugenden Mannschaftsleistung schaffte der ZFC in Rudolstadt den zweiten Auswärtssieg unter Trainer Damian Halata. 130 Zuschauer sahen drei schöne Tore aus dem Spielgeschehen durch Rössel(21.), Heim(37.) und Hausdörfer (59.) und ein viertes per direkt verwandelten Eckball( Heim 76.) sowie einen zwischenzeitlichen Anschlusstreffer von Lorenz zum 1:2 in der 52. Minute, der aber mehr Torwartschwäche als Rudolstädter Angriffsstärke demonstrierte.
Damian Halata hatte durch das Ausscheiden von Lars Dorn die Mannschaft erneut leicht umgestellt. Diesmal wirbelte Enrico Scheil vor der Innenverteidigung Vollrath-Pinder und spielte abwechselnd als Manndecker und zentraler Mittelfeldakteur, was ihm, man darf es vorausnehmen, an diesem Tag überragend gelang, genauso wie der Formanstieg von Marco Hausdörfer anzuhalten scheint. Das Spiel begann recht munter und mit verteilten Chancen auf beiden Seiten. Wie so oft die erste Torchance für den ZFC, aber Enrico Heim konnte gegen den Rudolstädter Torwart nur eine Ecke herausholen. Fast im Gegenzug gab es einen Aluminiumtreffer für den Rudolstädter Leib aus 20 m Entfernung. Der ZFC hatte mehr vom Spiel und diktierte über weite Phasen auch die Partie, auch wenn nach zwei guten Chancen für Marco Rössel und Andreas Luft aus 18m in der 13. Minute nochmals die Rudolstädter durch Lorenz die bessere Möglichkeit hatten, in Führung zu gehen.
Da im Mittelfeld phasenweise nicht eng genug gedeckt wurde, kamen die Rudolstädter durch Leib noch zweimal zu guten Aktionen, fanden aber spätestens in Tino Köhler ihren Meister. Auffällig, dass an diesem Tag der ZFC sehr kombinationssicher agierte und nur selten lange Bälle schlug. Wenn, dann kamen diese meist von Holm Pinder und landeten genau dort wo sie hin sollten, wie in der 21. Minute, als er von der gegnerischen Grundlinie diagonal zurückpasste und Marco Rössel per Volleyschuss verwandelte. Rudolstadt vor der Pause dann noch zweimal gefährlich, aber Tino Köhler stand, auch wenn er mit dem teilweise extremen Regen seine Probleme hatte, ausreichend sicher. Aus einem Abspielfehler im Rudolstädter Mittelfeld kombinierte sich der ZFC schnell nach vorn und setzte den freistehenden Enrico Heim in Szene, der Schneider im Tor keine Chance ließ.

In Halbzeit zwei dann Rudolstadt mit druckvollerem Start und sofort um den Anschlusstreffer bemüht, was auch gelang, weil Tino Köhler ein Kopfball von Lorenz durch die nassen Hände rutschte und hinter ihm ins Netz fiel. Ansonsten aber die Abwehr und der Torwart auf der Höhe und in Ballbesitz ging es postwendend mit schnellen Pässen und starken Einzelaktionen nach vorn. In der 59. Minute dann Holm Pinder mit einem weiteren "langen Hafer". Marco Hausdörfer hatte kurz hier gerufen und durfte dafür die maßvolle Flanke unbedrängt zum 1:3 verwandeln. Trotz dem sicheren Spiel Rudolstadt nicht ungefährlich, so verschätzte sich Tino Köhler bei einer Ecke, landete ein 20m -Schuss am Innenpfosten und musste er einmal großartig in der 72. parieren. Der ZFC davon unbeeindruckt erhöhte in der 76. Minute nach eine Ecke von Marco Hausdörfer durch Enrico Heim per Kopf zum Endstand.
Auch wenn vielleicht der Sieg geringfügig zu hoch ausgefallen ist, geht er durch die größeren Spielanteile und das kompakte Auftreten der Mannschaft mehr als in Ordnung. "Das hatte heute schon richtig etwas mit Fußball zu tun, was wir den Zuschauern angeboten haben. Ich freue mich über und für meine Jungs, denn für mich ist das ein weiteres Zeichen, dass wir uns auf dem steinigen Weg des Erfolgs weiter bewegen und immer öfter die spielerischen und taktischen Dinge umsetzten, die wir uns in den letzten 3 Monaten im Training angeeignet haben" meinte nach dem Spiel ein zufriedener Damian Halata und der anwesende Schiedsrichterbeobachter meinte, dass die Leistung des ZFC die mit Abstand beste gewesen sei, die er in den letzten Monaten in Landesligapartien gesehen hat.

Homepage des ZFC Meuselwitz