Thüringenliga 29.Spieltag Thüringenliga 2001/2002
31.Mai 2002 19:00 Uhr
SV Schott JENAer Glas SV Schott JENAer Glas vs. FC Einheit Rudolstadt FC Einheit Rudolstadt
 
Torfolge:   0 : 1 Markus Leib (55.)
  0 : 2 Bernhardt Bob (61.)
  0 : 3 Christopher Marschall (63.)
 
Zuschauer:   100
Schiedsrichter:   Sebastian Brenn (Oberrohn)
Anmerkung:   Marcus Lorenz (Rudolstadt) musste
veletzt ausscheiden (80.)/ danach
Rudolstadt mit 10 Mann

Spielbericht von Hartmunt Gerlach (Rudolstadt)

Schwarze Serie mit eindrucksvollem Auswärtssieg beendet
Rudolstädter gewannen letztes Auswärtsspiel völlig verdient / Tore nach der Halbzeit

"Das war eine ganz andere Rudolstädter Elf als vor Wochen gegen Zeiss II", meinte Sportjournalist Peter Palitzsch, seit 40 Jahren Intimkenner des Jenaer Fußballs und wie schon in der Partie gegen den Oberligareserve auch diesmal aufmerksamer Zuschauer einer ansehenswerten, rasant geführten Landesligapartie nach der überzeugenden Auswärtsvorstellung der Heidecksburgstädter.

Das Spiel im Paradies begann der Gast, bei dem Trainer Norbert Oertel ob der desolaten Vorstellungen der letzten Wochen vor Spielbeginn kräftig auf den Kabinentisch gehauen hatte, aus einer sicheren Abwehr heraus. So besaßen die vehement beginnenden Schottianer vorerst zwar mehr Spielanteile, Chancen resultierten daraus aber nicht. Schon in dieser Phase beschäftigten die Rudolstädter die Platzherren mit überfallartig vorgetragenen Konterangriffen, die die gegnerische Abwehr immer wieder in helle Aufregung versetzte. Bei den Gelegenheiten von Leib (11.), M. Jähnisch (12.) und Reich (14.) fehlte auch das berühmte Quäntchen Glück beim Abschluss.

Nach knapp 20 Minuten hatte der FC Einheit die Begegnung dann im Griff. Nun brachte man die spielerischen Potenzen zum Tragen, fand sich immer wieder zu gelungenen Angriffszügen über die Außenpositionen, ohne jedoch dabei vorerst Torgefahr auszustrahlen, und gefiel durch sichere Ballpassagen Doch der Gast bekam seine Großchancen. Als Reich nach dem besten Angriffszug über M. Jähnisch und Kämpfe ans Leder kam, reagierte Jenas Schlussmann sehr gut (33.). Zwei Minuten später kratzte er das Leder nach einem M. Lorenz-Schuss aus kurzer Entfernung gerade noch von der Linie.

Mit Wiederbeginn schienen die Gastgeber Oberwasser zu bekommen. Nun herrschte kurzeitig Unordung im Rudolstädter Spiel. In dieser Zeit wurde auch Schneider gefordert, parierte aber einen St. Gerlach-Schuss aus 11 Metern sehr sicher (51.). Mit der Herrlichkeit der Oevermann-Schützlinge war es aber ab der 55. Minute vorbei. Denn da lagen die Einheimischen mit 0:1 hinten. Markus Leib, mit einer Blessur in das Match gegangen, düpierte wieder einmal gleich drei Gegenspieler und wuchtete die Kugel, die noch abgefälscht wurde, aus "unmöglichem Winkel" ins Netz. Danach hatte der Mittelfeldregisseur seine Schuldigkeit getan und konnte sich beruhigt auswechseln lassen. Denn seine Teamgefährten beherrschten den sichtlich angeschlagenen Kontrahenten nun nach Belieben. Das drückte sich auch resultatsmäßig rasch aus. Bob, nach seiner Einwechslung mit vielen gelungenen Aktionen, war nach Gentners Pass von der Jenaer Verteidigung nicht zu stellen, lief durch und platzierte das Streitobjekt gekonnt ins Eck (63.). 120 Sekunden darauf fiel gar das 3:0. Das markierte der junge Marschall, der bei seinem ersten Einsatz über die volle Distanz eine gute Leistung bot. Wieder war Gentner der Vorbereiter für den Ex-Zollhäuser, der frei vor dem Torhüter die Nerven behielt und aus 11 Metern traf. Jetzt stand der Ex-Oberligist sogar vor einem Debakel. Wenn Bob (79., 85., 87.) und Reich (70.) ihre "Riesen" genutzt hätten, wäre selbst ein 6:0 möglich gewesen.

Jena steckte zwar nicht auf, besaß aber nur zwei Möglichkeiten. Bei einem abgefälschten Ball reagierte Schneider prächtig (86.). Kurz darauf verzog Behling. Das Oertel-Team musste die letzten 10 Minuten mit 10 Mann auskommen. Nach drei Wechseln konnte M. Lorenz nach einem bösen, völlig unnötigen Foul im Mittelfeld Foul von Kaiser - das war die einzige hässliche Szene in einer zwar kampfbetonten, aber anständig geführten Partie, die der junge Referee S. Brenn aus Oberrohn souverän leitete - nicht weiter spielen. Doch da war der Auswärtssieg, mit dem der FC Einheit seine schwarze Serie von sieben Spielen ohne Sieg auf eindrucksvolle Weise beendete, längst unter Dach und Fach.

Der SV Schott JENAer Glas spielte mit:
Keilwerth - Häußler, Kaiser, Förtsch, Dienst, Villwock (40.Behling), M.Schneider, S.Gerlach, D.Claus, Hölbing, Kohlmann (58.Sommermann).

Der FC Einheit Rudolstadt spielte mit:
Schneider - M. Jähnisch - Gerlach - Claus - M. Lorenz (ab 80. verletzt) - Kämpfe - Marschall - Schmiedehausen (ab 55. Egerland)- Reich - Gentner (ab 66. Nordhauß) - Leib (ab 59. Bob).