Thüringenliga 30. (letzter) Spieltag Thüringenliga 2001/2002
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Heiner holte die Krone - Der Spielbericht aus Suhl
Spielbericht von Gernot Fischer (Weimar/TLZ)
Weimar. Mit einem 2:2-Unentschieden gegen Suhl haben die
Spieler des SC 03 Weimar die schwierige Landesligasaison beendet.
Dabei sah es bis zur 60. Minute sogar nach einem Sieg aus, doch die
Gäste nutzten die sich bietenden Chancen eiskalt zum letztendlich
gerechten Remis. Von Beginn an ließen die Goldbach-Schützlinge keine
Zweifel daran, die Partie gewinnen zu wollen und hatten durch
Häselbarth die erste hochkarätige Tormöglichkeit, doch der
Mittelfeldmann scheiterte aus Nahdistanz. Auch Nasse und Kretzer
hatten Pech im Abschluss bei vielversprechenden Chancen.
Erst nach
dem Wechsel konnte der SC seine Überlegenheit in Tore ummünzen: Nach
tollem Sololauf von Steffen Riedel veredelte Nasse zur Führung, die
Thomas Müller nach einem Eckball mit platziertem Linksschuss auf 2:0
ausbaute. "In dieser Phase sahen wir wie der sichere Sieger aus. Die
Suhler kamen durch den schnellen Anschlusstreffer wieder zurück ins
Spiel", so Trainer Klaus Goldbach. Nur zwei Minuten später hatten
die Gäste verkürzt: Nach einem SC-Eckball fing der Tabellenzweite
den Ball schnell ab und markierte mit dem Konter den
Anschlusstreffer. Auch beim 2:2-Ausgleich nach einem Abstauber sah
die Weimarer Abwehr nicht gut aus. Trotzdem spielten die Gastgeber
weiter nach vorn und machten bis zum Abpfiff Druck, der Siegtreffer
blieb dem SC jedoch verwehrt.
Der SC 1903 Weimar spielte mit:
Straßburg - Tietze -Zelßmann, Kucharz - Häselbarth, Ahlgrimm, Kretzer, Riedel (64. Gehre) - Müller - Langbein (81. Buschmann), Nasse (84. Gießler).
Der 1.Suhler SV 06 spielte mit:
Fischer - Kalvaitis - Maiberg, Tödtmann, Jörges - Kliem, L. Müller, Cuciuc (84. Kästner), T. Quade - Heiner, Hermann (79. Senft).
Quelle: Thüringer Landeszeitung |
Spielbericht aus Suhl (Freies Wort)
(rab) Auch der letzte Akt der Rückrunde verlief erfolgreich für den Suhler SV: Der fehlende Punkt zur Vizemeisterschaft wurde
geholt und Mike Heiner erkämpfte sich mit zwei Treffern die Landesliga-Torjägerkrone.
Um mit Letzterem zu beginnen: Der Marisfelder präsentierte sich als würdiger Torschützenkönig. Viermal konnte er sich zum
finalen Torschuss freispielen. Zweimal (30,., 47. aus spitzem Winkel) scheiterte er am Weimarer Torwart Straßburg; zweimal
jedoch zappelte der Ball im Netz, jeweils nach Vorarbeit über die rechte Seite. Beim ersten Tor hatte sich Kliem durchsetzen
können (61.), beim zweiten Treffer war Tödtmann ein sehenswerter Vorstoß gelungen (69.). Aber wie Heiner sich dann anschließend
jeweils auf engem Raum gegen die Weimarer Abwehr durchsetzte und das Streitobjekt ins Netz bugsierte, offenbarte seine
Qualitäten als Strafraumspieler. Und dabei hatte er. mit Zelßmann einen der erfahrendsten Landesliga-Verteidiger gegen sich,
der ihm auch schwer zu schaffen machte. "Endlich hab ich's mal geschafft, ganz oben zu stehen!", freute er sich,
als die Ergebnisse aus Pößneck und Jena bekannt waren. "Wenn man einen Lauf hat als Stürmer, sind diese Chancen dann
alle drin. Aber das ist auch ein Resultat unserer tollen Serie der Rückrunde: Wenn es insgesamt im Team läuft, glücken Dir
auch die Tore leichter, weil Du nicht so unter Druck stehst!"
Dafür lieferte diese letzte Saisonbegegnung übrigens ein bezeichendes Beispiel, denn der mit erheblichen Besetzungsproblemen in
der Defensive angereiste Gast (Richter, Reitzenstein und Dreßler fehlten) sah sich eigentlich schon auf der Verliererstraße.
Er hatte zwar durch T. Quade die erste Chance, dann aber übernahmen die recht ehrgeizig wirkenden Weimaraner, bei denen sich
besonders Nasse und Müller hervortaten, das Zepter. Bei mehreren Strafraumsituationen (11., 15., 29. mit Rettungstat von Jörges)
lag das 1:0 schon vor der Pause in der Luft. Richter-Vertreter Fischer reagierte zwar bei Schüssen mehrfach sehr gut,
überließ aber in der Strafraumbeherrschung viel seinem Libero Kalvaitis, was nicht immer von Vorteil schien. Typisch dafür das
zweite Gegentor: Erst zeigte Fischer eine Glanzparade gegen Langbein, doch die daraus entstehende Ecke erzeugte Konfusität
in der Suhler Abwehr, so dass Müller einschießen konnte (60.). Dem ersten Gegentor durch Nasse (50.) war ein starkes Solo
von Riedel vorausgegangen.
Bis dahin hatte Suhl erhebliche Schwierigkeiten im Spielaufbau gehabt, weil sehr viele Bälle "blind" nach vorn gespielt wurden,
Cuciuc sich oft zu spät vom Ball trennte und auch die beiden Außen zu wenig Zweikämpfe nach vorn gewannen. Auch Hermann
blieb weitgehend blass. Dann aber hatte Heiner seine beiden großen Auftritte und für den Rest der Spielzeit konnten sich
die noch stark unter Druck geratenen Suhler dann auf die eklatanten Schussschwächen der Gastgeber verlassen.
Quelle: Freies Wort |