Thüringenliga 30. (letzter) Spieltag Thüringenliga 2001/2002
8. Juni 2002 17:00 Uhr
FC Union Mühlhausen FC Union Mühlhausen vs. SV Arnstadt Rudisleben SV Arnstadt Rudisleben
 
Torfolge:   1 : 0 Jörg Klipstein (82.)
  2 : 0 Jörg Klipstein (88.)
 
Zuschauer:   555
Schiedsrichter:   Lothar Kruse (Hundeshagen)
Anmerkung:    
FC Union Mühlhausen
Die überglücklichen Mühlhäuser nach dem geschafften Klassenerhalt mit der "Freuden-Raupe". (Foto: Fromm)

Spielbericht von Peter Stadermann (Arnstadt)

Spielbericht von Wolfgang Marr (Mühlhausen)

Unglaublich: Union bleibt drin in Landesliga

Kopfballduell Der FC Union Mühlhausen Mühlhausen hat das (kleine) Wunder vollbracht, den SV Arnstadt-Rudisleben im letzten Spiel der Serie in der Schlussphase mit 2:0 durch zwei herrliche Klipstein-Tore besiegt und durch die zeitgleiche 1:2 Niederlage von Wacker Nordhausen in Meuselwitz den Klassenerhalt im letzten Moment gesichert.
Unbeschreibliche Bilder haben sich am Samstag um 18.46 Uhr im Stadion an der Aue vor 555 Zuschauern abgespielt. Die Gäste nach dem Abpfiff deprimiert ob des eigenen Abstieges am Boden, die Union-Akteure noch unsicher, weil unwissend. Doch als der Stadionsprecher dreißig Sekunden darauf das Resultat aus dem Altenburger Land verkündet, bricht der Damm, jubeln nicht nur die Spieler und die Trainer Nemetschek und Schramm sowie Präsident Itau, sondern lassen auch unzählige Fans den Emotionen freien Lauf.

Die Entscheidung im seit Jahren wichtigsten Spiel wurde lange aufgeschoben. Auch dank Ronny Rink. Die Mühlhäuser Nummer 1 hechtete im Stile eines Weltklassetorhüters in der 65. Minute acht Meter vor dem eigenen Gehäuse, als der Arnstädter Lippelt total freie Schussbahn hatte. Zehn Minuten vor Ultimo war Mühlhausen noch abgestiegen, denn erst in der 81. Minute fiel in Meuselwitz der Siegtreffer für denb ZFC.

An der Mühlhäuser Aue führte Union zu diesem Zeitpunkt knapp, aber verdient 1:0. Dank Jörg Klipstein mit dem Tor des Monats, der in der 72. Minute am rechten Fünfmeter-Eck einen Querpass durch den gesamten Strafraum erwischte und den Ball volley ins rechte obere Eck jagte. Als primärer Vorbereiter der Szene erwies sich Kapitän Uwe Fernschild auf der Linksaußenbahn. Als Sekundanten traten Seipel und Kaiser irgendwie im Strafraum in Erscheinung, die das Leder passieren ließen. In der nächsten Minute verteilte der sehr aufmerksame und mit Fingerspitzengefühl pfeifende Oberliga-Referee Lothar Kruse (Hundeshagen) die einzige gelbe Karte an den mit Abstand besten Mann im Mühlhäuser Dress - Jens Kaiser.

Es folgte der farblich gleiche Karton für Schwulera und später für Schmidt auf der anderen Seite. Exakt in jener Minute 81, als in Meuselwitz der Wiederanstoß nach dem 2:1 der Einheimischen durchgeführt wurde, volbrachte Ronny Rink seine zweite Heldentat an diesem denkwürdigen Tag. Von halbrechts lauerte die Gefahr durch den sträflich vernachlässigten Schmidt. Es folgten Muster-Minuten, wie Moral auszufallen hat. Jens Kaisers Schuss aus dem Hinterhalt belegt dies ebenso und wie etwas Pech beim zu frühen Zucken des frei gespielten Andreas Seipel.

Den absoluten Kracher des Tages bescherte aber die 88. Minute. Trainer Bernd Nemetscheks rechtzeitige Einwechslung von Ronny Aster für den stark unter Form spielenden Tino Adamciak zeigte zum zweiten Mal positive Wirkung. Ronny Aster, schon beim ersten Treffer irgendwie beteiligt war, nahm den Pass von Seipel am rechten Flügel an, flankte an Richtung linkes Fünf-Meter-Eck, wo der Ball eigentlich schon an Jörg Klipstein vorbei flog, der aber mit dem unbändigen Willen eines Magiers dem Streitobjekt nachgrätschte und den Ball aus schier unmöglicher Schusshaltung links oben zum 2:0 in den Winkel wuchtete. Nerrvensache. Spätestens in dieser Sekunde war die schwache Vorstellung des Angriffes in der ersten Hälfte vergessen. Nicht aber das Bemühen um Linie durch Kaiser und Kagramanjan.

Der FC Union Mühlhausen spielte mit:
Rink - Hartung, Kaiser, Furchtbar, König, Stötzel, Gallien, ( 40.Seipel), Kagramanjan, Klipstein, Fernschild, Adamciak (71. Aster).

Der SV Arnstadt Rudisleben spielte mit:
Apel - Rosenkranz - Heinemann, Schwulera - Klein, Wesser (70. Busch), Schmidt, Raab (82. Danneberg), Gießler - Lippert (86. Wunder), Steinmetz.

Homepage des FC Union Mühlhausen


Ein trauriges Kapitel ist perfekt

Spielbericht von Peter Stadermann (Arnstadt)

Ein trauriges Kapitel ist perfekt

Nach elf Spieljahren, 332 Punktspielen - darunter 118 Siege, 91 Remis und 123 Niederlagen - in der Thüringenliga, muss der Traditionsverein nun in die Landesklasse absteigen. Dieses traurige Kapitel in der bald 53jährigem Rudislebener Fußballgeschichte, tut weh. Jahrzehnte lang gehörte man zu den besten Adressen im Thüringer Fußball. Dieser Abstieg zeichnete sich spätestens nach dem Weggang von Trainer Albert Krebs ab. Die mit Abstand schlechteste Saison in dieser Spielklasse hinterließ ihre Spuren.
Nun gilt es, schnellstens ein neues Team zu formen, um in der neuen Klasse Fuß zu fassen und vor allem die Zuschauer für den Neuaufbau zu gewinnen. Denn auch in der Landesklasse wird ansprechender Fußball geboten, zumal sie mit einigen profilierten Teams gut besetzt ist.

Nun zum schmerzlichen Saison-Halali am vergangenen Samstag zur späten Stunde im Mühlhäuser Aue-Stadion.
Dort hat der heimische Torjäger Jörg Klipstein die dienstälteste Vertretung mit zwei Treffern in die eine Klasse tiefere Staffel geschickt. In der 71. Minute schlägt Uwe Fernschild die Kugel aus halblinker Position an den langen Pfosten, wo der Schütze postiert ist, unbedrängt sicher verwandelt zum 1:0. Vier Minuten vor Ultimo die endgültige Entscheidung nach einem Ballverlust von Thomas Rosenkranz. Fernschild passt auf Klipstein, der sicher zum 2:0-Endresultat einlocht. Große Jubelszenen beim Gastgeber und dessen lautstarken Anhang, als das Ergebnis aus Meuselwitz bekannt wurde.

Tiefe Depressionen bei den Gästen, die ihre Torgelegenheiten nicht nutzten. Deren gab es auch einige, Gästecoach Andrzej Brzeszcynski war förmlich am Boden zerstört. Sein Kommentar nach Spielschluss lau-tete: In fast jedem Spiel der letzten Wochen hatten wir die ersten Torchancen, konnten diese aber nicht nutzen, so konnte die Klasse nicht gehalten werden. Von den Hilfen aus Sondershausen und Meuselwitz konnte leider kein Kapital geschlagen werden. Die vier günstigen Einschussmöglichkeiten in den ersten 25 Minuten durch Patrick Steinmetz, Andy Raab und Jens Lippert wurden alle vertan. So stand es zum Pausenpfiff des souverän amtierenden Referee Kruse torlos. Auch danach gab es noch Möglichkeiten zur Gästeführung. Aber die hatten eben kei-nen Toremacher wie auf der Gegenseite Klipstein zur Stelle. Auch Torhüter Ronny Rink konnte sich auszeichnen, vor allem beim Gewaltschuss vom fleißigen Frank Wesser (64.). Auch der eingewechselte Steffen Danneberg traf in der Schlußminute das leere Tor nicht.

Zum ersten Testspiel in Vorbereitung auf die kommende Saison an, gastiert der Landesklassen-Vertreter SV Blau-Weiß Gebesee am 12. Juli, einem Freitag, zur Anstoßzeit 18.30 Uhr in der Brauchitsch-Kampfbahn.

Homepage des SV Arnstadt Rudisleben