Während es große Diskussionen um die Berechtigung des Hallenfußballs im nationalen Rahmen
gab und noch gibt, boomt das Spiel mit der "Filzkugel" unter dem Dach zumindestens
im Landesmaßstab und auch im lokalen Bereich.
Mit dem unspruchsvollen und spannenden Finale um die Thüringer Hallenmeisterschaft 2001 und
dem Titelgewinn des 1. SV Gera über den FSV Schmalkalden (5:4) fand die Hallenserie auf der
Ebene des Landesmaßstabes ihren offiziellen Abschluss. Die Vertretungen der Thüringenliga
und der Landesklasse müssen sich nunmehr "im Freiland" auf die Anfang Februar
beginnende Rückserie in ihren beiden Spielklassen vorbereiten.
Für die Mannschaften der Spielklassen unter den genannten wird es jedoch im lokalen
Bereich auch noch weiterhin Turniere unter dem schützenden Hallendach geben.
Viele Vereine gehen so den schlechten Bodenverhältnissen aus dem Weg und nutzen diese
Möglichkeit, um ihre Akteure fit zu halten und auf das Kommende vorzubereiten.
Im Gegensatz zu den "großen Stars" bewegen sich die Amateure insgesamt sehr gern
auf dem Hallenparkett, was sie in der Überzahl am Rande der Endrunde im
Arnstädter-Jahn-Sportforum auch bekundeten.
Das die Hallenspiele nicht nur von den Akteuren, sondern vor allem auch den Fans gern
angenommen werden, beweisen die gefüllten Hallen. So folgten 450 Zuschauer den
spannenden Partien in Arnstadt, gab es dichtgefüllte Ränge zum Beispiel auch in den
Hallen in Hildburghausen, Bad Rodach usw..
An den Seitenlinien der letzten Vorbereitungsspiele auf die zweite Halbserie in Viernau,
Ruhla, und Schmalkalden verloren sich mal so dreißig, vierzig Leute... Wer stellt sich auch
schon bei den zur Zeit herrschenden klimatischen Verhältnissen gerne vor Kälte klappernd auf
den Fußballplatz?
Besonders gerne spielen die Nachwuchsspieler von den F-Junioren bis zu den 18/19-Jährigen auf
dem Parkett. Vor allem auch die Bestenermittlungen in den einzelnen Altersklassen
bereiten ihnen einen Riesenspaß. Zur Entwicklung und Ausbildung ihrer technischen
Fertigkeiten bietet der Hallenboden jedenfalls sehr günstige Bedingungen.
Als auffällig in der Endrunde der Thüringer Hallenmeisterschaft zeigte es sich,
dass alle Mannschaften außer den Suhlern und dem FSV Schmalkalden sehr junge Vertretungen
auf das Feld brachten und nur auf einheimische Akteure setzten. Nur die beiden genannten
Vereine verstärkten sich mit Osteuropäern, aber im engen Rahmen. Für den Fußball zumindestens
auf Landesebene und darunter mit Sicherheit ein vernünftiger Ansatz, der sich auch auf dem
Großfeld fortsetzen sollte. Im Gegensatz dazu äußerte kürzlich ein Vertreter eines
Landesklassisten, dass sich sein Verein für die Rückserie gerade einen
Ungarn "ans Land gezogen habe". Vielleicht hätte man das Geld dafür in die Ausbildung
den eigenen Nachwuchses investieren sollen!
Interessant ist es auch, die Einstellung der Spieler in den letzten Jahren zu verfolgen.
So bemühen sich jedenfalls beinahe alle einer sehr fairen Spielweise. Das war letztlich auch
ein Verdienst der Schiedsrichter - in Arnstadt waren das die Herren Guse (Blankenhain),
Walter (Martinroda) und Honnef (Gotha) - die nie eine unvertretbare Härte aufkommen ließen.
Bemerkenswert auch die Haltung von Verantwortlichen am Spielfeldrand. So "stürmte"
Weimars Trainer Hans-Peter Hausdörfer aufs Spielfeld, um seinen Allrounder Langbein
selbst zu disqualifizieren, als dieser eine Entscheidung von Guse laut "besprach".
Auch ein solcher Eingriff könnte vielleicht Schule machen. Oder ist die Halle doch nur
"Spiel" und der Punktspielalltag dann der Ernst?
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