Samstag 31.März 2001 vorherige Meldung zurück zur Übersicht nächste Meldung

Landesklasse-Ost: FSV Sömmerda - FC Einheit Rudolstadt 2:4

Einheit war vom Hartplatz diesmal nicht beeindruckt -
Leib mit drei Treffern herausragender Einheit-Akteur

Hartmut Gerlach (Rudolstadt)

FC Einheit Rudolstadt Das Auswärtsmatch der Rudolstädter begann alles andere als planmäßig. Zum einen hatte der äußerst umsichtig leitende junge Referee Sattler vom Schiedsrichteransetzer eine spätere Anstoßzeit erhalten. Dann führten die Gastgeber die als spielstark bekannte Einheit-Vertretung völlig überraschend auf den Hartplatz. Sicher nicht ganz ohne Hintergedanken, denn die Rasenplätze an der Fichtestraße waren gut bespielbar. Doch diesmal ging die "Rechnung" des Kontrahenten nicht auf. Anders als in Greiz demonstrierten die Gäste neben ihrer spielerischen Vorzügen auch ihre kämpferischen Potenzen, machten aus dem schwer zu bespielenden, weil unberechenbaren Geläuf das Beste und gewannen hochverdient.

Dabei hatten die noch nicht von Abstiegssorgen freien Hausherren einen Start nach Maß. Schon vom ersten Ausflug in den Einheit-Strafraum kehrten sie erfolgreich zurück. Bei einem sehr schnell ausgeführten Freistoß des FSV zeigte sich die Rudolstädter-Abwehr nicht auf der Höhe der Aufgabe. Möbius angelte sich die Kugel und drehte den Ball aus acht Metern, für Schneider unhaltbar, in die Maschen (12.). Doch nur kurz hielt die Verunsicherung auf Seiten der Zocher-Elf an. Mit Möglichkeiten für Lorenz (18.), der aber wegen sehr knappen Abseitsstellung zurück gepfiffen wurde (16.), einer weiteren Gelegenheit für den Goalgetter, der eine Just-Eingabe wegen der Tücke des Platzes nicht richtig fixieren konnte (18.), und zwei guten Chancen für Leib (22. 23.), deutete der Tabellendritte an, dass er die Sömmerdaer Siegesambitionen schon im Keim ersticken wollte. So war der Ausgleichstreffer keine Überraschung mehr. Dafür die Entstehung um so mehr. Mittelfeldregisseur Marcus Leib, von den Sömmerdaern einfach nicht zu stellen, schnappte sich fast an der Mittellinie die Kugel, tanzte gleich fünf (!!) FSV-Verteidiger aus und wuchtete das Leder nach diesem unwiderstehlichen Solo ins lange Eck. (27.). Ein Tor, das alleine das Kommen wert war. Rudolstadt "wusch" sofort nach. Christian Gerlach wurde auf der rechten Seite frei gespielt. Seine präzise Flanke erreichte den sich klug lösenden Wolfgang Lorenz. Und der Routinier beförderte den Ball überlegt mit dem Kopf zum 2:1 ins Netz (29.). Damit gab es ein Zwischenergebnis, das den Spielverlauf korrekt widerspiegelte.

Bis zum Halbzeitzeichen kontrollierte Rudolstadt weiterhin die Begegnung, kombinierte phasenweise sehr gefällig, ohne jedoch bis auf eine Chance für Just (42.) die ganz große Torgefahr auszustrahlen. Erwähnenswert eigentlich nur noch der verletzungsbedingte Wechsel zwischen Gentner und Keil (44.).

Kurz nach dem Wiederanpfiff überschlugen sich binnen vier Minuten die Ereignisse. Nach einem Handspiel im Strafraum der Platzbesitzer zeigte der Schiedsrichter sofort auf den Punkt. Leib verwandelte den Elfmeter ohne Probleme (52.). 120 Sekunden später hieß der Torschütze erneut Leib. Er lupfte den Ball aus 13 Metern in den Winkel (54.) und krönte damit seine überragende Leistung mit drei Treffern.

Da der FSV zwei Minuten darauf zum zweiten Male traf - ein Tor, das auf den Rasenplatz sicher nicht gefallen wäre, denn das Streitobjekt sprang auf und narrte die Rudolstädter Verteidiger - war dem FC Einheit klar, dass man sich keine Konzentrationspausen gönnen durfte. Zumal Sömmerda nicht aufsteckte und um jeden Ball kämpfte. Dennoch waren die Hausherren m Glück, dass sie keine weiteren Gegentore hinnehmen mussten. Denn für die die offensiv ausgerichteten Gäste boten sich Chancen, die fast zu einem zweistelligen Sieg gereicht hätten. Aber Nordhauß (63.), Leib (64.), Lorenz (65., 89.), der eingewechselte Petrov (71., 90.) und H. Jähnisch (73.) konnten aus ihren verheißungsvollen Schusspositionen kein Kapital schlagen. So kam Sömmerda, das noch die Latte traf (76.) und Schneider mit einem Distanzschuss prüfte (86.), noch glimpflich davon. Ein weiterer positiver Aspekt des verdienten Auswärtserfolges: Mit Andre Schmiedehausen kam ein seit Monaten verletzter Spieler zu seinem ersten Kurzeinsatz.

Der FC EINHEIT RUDOLSTADT spielte mit:
Schneider-M. Jähnisch-Gerlach-Claus-Gentner (ab 44. Keil)-Staskewitsch--H. Jähnisch-Nordhauß (ab 78. Schmiedehausen)-Leib-Lorenz-Just (ab 65. Petrov).

Landesklasse-ost