Dienstag 26.März 2002 vorherige Meldung zurück zur Übersicht nächste Meldung

Halbfinale im Thüringer Oddset-Landespokal 2001/2002

Vorschau auf das Halbfinale der Thüringer Fußballpokals:
FC Carl Zeiss Jena gegen SV Wacker 07 Gotha

Wer kommt weiter: Gotha oder Jena?

von Nils R. Kawig (Gotha / TLZ )

SV Wacker 07 Gotha Von Gegnern wie dem FC Carl Zeiss Jena haben Wackers Fußballer früher nur geträumt. In dieser Saison gehört es zum Alltag. Man trifft sich morgen Abend bereits zum dritten Mal innerhalb von acht Monaten. Diesmal steht der Einzug ins Finale des Thüringer Landespokals auf dem Spiel. Der Anstoß im Jenaer Ernst-Abbe-Sportfeld erfolgt um 18 Uhr.
Nachdem die Gothaer ihre beiden Oberliga-Punktspiele gegen Jena mit 0:1 und 1:4 verloren haben, fällt ihnen erneut nur die Außenseiterrolle zu. Ähnlich sieht man das wohl auch in Jena. Die Vereinsführung des FC Carl Zeiss verkündet jedenfalls vollmundig: "Ein Sieg ist Pflicht!" Dort träumt man bereits vom Pokalsieg in Thüringen - es wäre der vierte nach 1993, 1995 und 1999 -, um sich damit "weitere Chancen für den DFB-Pokal zu wahren". Dennoch: Mit den Gothaern ist zu rechnen! Die haben mittlerweile nachgewiesen, dass sie jedem Oberligisten in der Staffel Süd Paroli bieten können. Also auch dem FC Carl Zeiss Jena! Mit viel "Ruhe im Spiel" will Frank Stein die Jenenser überlisten. Seine einzige Forderung: Gegenüber der Leistung in Grimma "müssen sich alle Spieler wesentlich steigern". Dann sieht er durchaus Chancen.

Wer die Gothaer morgen begleiten möchte, kann dazu den Fanbus nutzen. Der fährt wie folgt ab: 15.30 Uhr Ostbahnhof, 15.40 Gartenstraße, 15.45 Eschleber Straße, 15.50 Coburger Platz und 16 Busbahnhof.


Bei Aufstieg Jena in der Regionalliga Nord

von Heiko Faber (Jena / OTZ )

FC Carl Zeiss Jena Jena. "Wir können nicht nur Murks abliefern, auch wenn wir die Spiele gewinnen. Die Zuschauer zahlen viel Geld und deshalb müssen wir endlich wieder mehr zum attraktiven Fußball kommen. Ich glaube, das war heute der Fall", hatte Jenas Abwehrspieler Jörg Nowotny am Samstag nach dem 1:0-Sieg beim VfB Leipzig die neue Richtung aufgezeigt.
In der Tat haben die Jenenser derzeit einen guten Lauf und so macht sich verständlicherweise im Umfeld Optimismus breit, am 1. und 8. Juni die beiden Relegationsspiele gegen den Oberliga-Nord-Meister um den Regionalliga-Aufstieg zu bestreiten.
Sollte der FC Carl Zeiss sein Ziel erreichen, kommt er in die - aus ostdeutscher Sicht - lukrativere Nord-Staffel. Allerdings ist es bis dahin ein beschwerlicher Weg. Gewinnt der FC Carl Zeiss noch alle neun ausstehenden Punktspiele, dann wäre er aus eigener Kraft am Ziel. Denn am grünen Tisch lauert Gefahr: sollten die finanziell schwer angeschlagenen Vereine Stahl Riesa und der VfB Leipzig aus dem Rennen genommen werden, droht auch eine Wettbewerbsverzerrung. Im Fall VfB Leipzig wäre Jena am härtesten bestraft, alle sechs Zähler gingen verloren. Allerdings ist es schwer vorstellbar, dass man einen Verein wie den VfB Leipzig, der zu den Gründungsmitgliedern des Deutschen Fußball-Bundes zählt und 1903 erster deutscher Meister war, "sterben" lässt.
Beim FC Carl Zeiss hat sich nach den Worten von Klubchef Michael Meier die finanzielle Lage weiter verbessert. Gehälter werden pünktlich bezahlt und in Kürze will Meier konkrete Zahlen auf den Tisch bringen. Dann soll das Finanzloch von derzeit noch 250 000 Euro gestopft sein, eventuell vor dem Topspiel am 12. April gegen den 1. FC Dynamo Dresden. An dem betreffenden Freitag 19.00 Uhr könnte vielleicht schon die Entscheidung um die Staffelmeisterschaft fallen.
Geld in die Vereinskasse soll auch der Liga-Pokal bringen. Nachdem bereits Kaiserslautern und Leverkusen in Jena spielten, könnte das Abbe-Sportfeld im Juli erneut Ausrichter für eines der Spiele sein. Bei allem Blick nach oben vergisst man aber nicht das TFV-Halbfinale morgen 18.00 Uhr gegen Oberliga-Konkurrent Wacker Gotha. Der Sieg ist eingeplant, um dann über das Finale, wo man gern auf den SV Schott Jenaer Glas treffen möchte (17. April gegen Erfurt), in der ersten Hauptrunde möglichst einen lukrativen Bundesligisten als Los zu erwischen.
Gegen Gotha wird es Veränderungen gegenüber dem Leipziger Spiel geben. So wird nach Lage der Dinge neben dem Argentinier Sanchez diesmal Schwesinger den Vorzug als 2. Stürmer erhalten.