Freitag 13.April 2001 vorherige Meldung zurück zur Übersicht Archiv

Vorschau auf das Thüringenligaspiel
SV EK Veilsdorf - SC 1903 Weimar
SV EK Veilsdorf Sc 1903 Weimar

Die Sechs-Punkte-Spiele reißen nicht ab

von Dieter Köhler-Terz (Veilsdorf)

Veilsdorf (dkt). Am Ostermontag empfängt der SV EK Veilsdorf den ebenfalls abstiegsbedrohten SC 1903 Weimar.
Schon wieder eine Partie im Weihbachgrund gegen eine Mannschaft, der auch das Wasser bis zum Halse steht und die im Kampf gegen den ebenfalls auf jeden einzelnen Punkt hofft. Dabei stand das Saisonziel für die Goethestädter vor der Spielzeit weiß Gott ja in einem ganz anderen Bereich, hatte der Verein wohl nicht umsonst mit fünf Zugängen vom Oberliga-Absteiger SSV Erfurt-Nord fast dessen halbe Mannschaft nach Weimar geholt.

Bis zum Hinspiel des SV EK Veilsdorf auf dem "Lindenberg" (9. Spieltag) hatte der SC 1903 ja auch eine sehr ordentliche Serie mit fünf Siegen, drei Unentschieden und nur eine Niederlage hingelegt, die die Mannschaft auch auf den vierten Tabellenplatz geführt hatte. "Weimar entwickelt sich zu einer Spitzenmannschaft", hatten wir damals angesichts der sehr guten Leistung des SC auch gegen Veilsdorf geschrieben. Die Südthüringer hatten die Partie trotz einer auch guten Vorstellung mit 2:5 verloren.

Für Weimar war dieser Erfolg gegen Veilsdorf aber der letzte (!) Sieg in der gesamten weiteren Spielzeit. Dann folgten lediglich noch vier Unentschieden – drei mit 1:1 gegen Gera, Kahla und die "Zweite" des FC Carl Zeiss Jena sowie das vierte Remis letzte Woche zu Hause gegen Erfurt-Nord mit 0:0. Das heißt mit anderen Worten: Der SC 1903 Weimar hat in zwölf auf einander folgenden Spielen bis zum kommenden Ostermontag, der Partie gegen Veilsdorf, nicht mehr gewonnen. In der Tabelle folgte der tiefe Absturz bis auf einen Abstiegsplatz, dem drittletzten mit noch einem Pünktchen vor dem Vorletzten SV EK Veilsdorf !

In der vorigen Woche zog die Vereinsleitung die Reißleine und entließ den erfolgslosen Trainer Hans-Peter Hausdörfer. Für ihn soll nun das Weimarer Urgestein, der Interimscoach Andreas Kretzer, den Abstieg der Goethestädter verhindern. Kretzer gilt als Integrationsfigur auf dem "Lindenberg" und genießt dort höchste Anerkennung vor allem auch unter den Spielern. Einer der ersten Schritte des neuen Trainers war es ja auch, Alexander Langbein, den Hausdörfer aus der Mannschaft verdammt hatte, wieder in die Elf zurück zu holen – Der Autor dieser Zeilen erlebte bei der Endrunde der Thüringer Hallenmeisterschaft in Arnstadt, wie Hausdörfer den Spieler beinahe handgreiflich vom Parkett beförderte.

"...Ratlose Gesichter, hängende Köpfe – Die Enttäuschung in den Weimarer Reihen über ein dürftiges 0:0-Unentschieden gegen den SSV Erfurt-Nord war riesengroß. Das magere Pünktchen verschafft den Weimarern keinesfalls Luft im Kampf um den Klassenerhalt.", konnte man zum letzten Auftritt des SC 1903 lesen.

Das Gleiche mussten die Veilsdorfer Fans in den letzten Wochen ja auch erleben. Zwei Unentschieden in den beiden letzten Partien, wobei das gegen Meuselwitz eher ärgerlich war, das auswärts in Pößneck nach der dortigen Abwehrschlacht gegen den keinesfalls schwachen VfB 09 andererseits wieder hoffnungsvoll stimmte. Für die beiden angeschlagenen Mannschaften wird die Begegnung im Weihbachgrund nun wirklich zum Sechs-Punkte-Spiel. Diesmal wird ein Remis mit Sicherheit keiner der beiden Mannschaften helfen. Andere Vertretungen wie Kahla, Leinefelde und Mühlhausen wären da nur "lachende Dritte". Also ihr Veilsdorfer, nutzt den Heimvorteil und den "Geist des Weihbachgrunds"!