Dienstag 24.April 2001 vorherige Meldung zurück zur Übersicht nächste Meldung

 

Gespräch mit Rainer Milkoreit, Präsident des Thüringer Fußball-Verbandes
Milkoreit erwartet keine Überraschungen vom DFB-Bundestag

von Hartmut Gerlach (Pressesprecher TFV)

Gemeinsam mit Gerald Rössel, Vorsitzender des Spielausschusses des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV), Peter Brenn, Vorsitzender des Breitensportausschusses, und Dieter Lippold, Vertreter der BFA, wird TFV-Präsident Rainer Milkoreit am 37. ordentlichen Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am 27./28. April in Magedeburg teilnehmen. Alle anderen Vorstandsmitglieder nehmen zudem als Gastdelegierte teil. Hartmut Gerlach sprach mit Milkoreit, der gleichzeitig Mitglied des DFB-Beirates ist und des Lehrstabes des DFB ist, unmittelbar vor seiner Dienstreise nach Sachsen-Anhalt.
Rainer Milkoreit Foto: Stadermann Pokalverleihung zur diesjährigen Thüringer Hallenmeisterschaften in Arnstadt. Aus den Händen von Rainer Milkoreit (re.) empfängt Denny Gebauer (li./FSV Schmalkalden) den Pokal für den besten Spielers des Turniers.

Was bringt der DFB-Bundestag dem deutschen Fußball?
R. Milkoreit: "Das Wichtigste ist, der Bundestag beschließt die neuen Strukturen. Das heißt, Amateur- und bezahlter Fußball sind getrennt, haben aber unter dem Dach des DFB eine gemeinsame Heimstatt. Es geht, wie das Motto des Bundestages schon sagt, damit um ,neue Wege und gemeinsame Ziele'. Die Delegierten haben über insgesamt 58 Anträge zu befinden. Gewählt werden schließlich der neue DFB-Präsident, das 12-köpfige Präsidium des DFB, der Vorstan sowie die Ausschüsse."
 
Welche Auswirkungen haben diese Änderungsanträge,
so sie beschlossen werden, auf den Thüringer Fußball?
R. Milkoreit: "Alle Ordnungen des DFB werden überarbeitet. Der allgemeinverbindliche Teil dieser Ordnungen wird dann auch durch den TFV übernommen.. Neu gefasst werden sollen unter anderem Bestimmungen zum Vereinswechsel, besonders bei der Verpflichtung von Vertragsamateuren. Es ist zum Beispiel vorgesehen, das Mindestentgelt für Vertragsamateure zu erhöhen und jährlich nur eine Wechselzeitraum für den Amateurbereich zu beschließen.. Ein Antrag sieht die Bildung einer zweigeteilten 2. Bundesliga der Frauen ab der Saison 2003/04 vor."
 
Wie wird sich die Thüringer Delegation zu den Anträgen positionieren?
R. Milkoreit: "Die anstehenden Entscheidungen sind schon lange vorbereitet. Wir haben sie diskutiert und können ihnen zustimmen. Das trifft sicher auch auf den Nordostdeutschen Fußball-Verband (NOFV) zu. Ich gehe aber generell davon aus, dass es kaum kontroverse Diskussionen geben wird. Viele Probleme wurden ja bereits angesprochen, als der designierte DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder vor wenigen Wochen die Landesverbände besuchte."
 
Wie soll der Einsatz von Spielern, die nicht der EU angehören,
geregelt werden?
R. Milkoreit: "Es gab bekanntlich ein Arbeitspapier der Innen- und Kultusministerkonferenzen,. Das sah vor, dass Nicht-EU-Ausländer nur noch in den ersten Ligen der Sportverbände eingesetzt werden sollen. Der DFB möchte aber die 2. Liga mit einbeziehen. Ich erwarte einen Beschluss der Innen- und Kultusminister, der diesen Bedingungen entspricht. Das ist in erster Linie aber eine politische Entscheidung."
 
Ein Bundestag des DFB hat ja auch immer einen besonderen Rahmen ...
R. Milkoreit: "Ein feierlicher Festakt im Magdeburger Theater, bei dem der Bundeskanzler die Festansprache halten wird und an der auch UEFA-Präsident Johansson teilnehmen wird , bildet den Auftakt. Einer der Höhepunkte wird mit Sicherheit die Verabschiedung von Egidius Braun und dessen Wahl zum DFB-Ehrenpräsidenten sein. Die Plenartagung beginnt am Sonnabend um 9.00 Uhr im Hotel ´Maritim´."
 
Werden denn auch Thüringer in Gremien des DFB vertreten sein?
R. Milkoreit: "Da gibt es Vorschläge, aber warten wir die Entscheidungen ab."