Sonntag 29.April 2001 vorherige Meldung zurück zur Übersicht nächste Meldung

Landesklasse-Ost FSV Schleiz - TSV 1880 Zwötzen 0:0

Schleizer erkämpfen sich in Unterzahl verdientes Remis

von H. Brendel (Schleiz /OTZ)

Etwa 190 Zuschauer, darunter viele Anhänger aus Gera, erwarteten eine spannende Begegnung, deren Ausgang nur schwer vorauszusagen war. Zwötzen musste gewinnen, um den engen Anschluss zum Spitzenreiter Greiz zu halten, während die Schleizer endlich auch einmal auf eigenem Platz drei Punkte einfahren wollten, nachdem man schon im Hinspiel erfolgreich war (2:1).

Wie sich das Spiel dann schließlich gestaltete, konnte wohl niemand ahnen. Zunächst zeigten beide Teams gehörigen Respekt voreinander, und die Abwehrreihen dominierten ganz klar über die Angreifer. 20 Minuten lang gab es kaum Höhepunkte, keine torgefährlichen Szenen, viel Tempo, aber wenig berauschendes Spielniveau. Zwar fanden eine Menge Duelle statt, doch auch diese blieben im sportlichen Rahmen. Leider war der Referee Walther (Martinroda) ganz anderer Meinung. Für zwei "stinknormale" Zweikämpfe schickte er in der 21. Minute den schnellen Bittner zum Entsetzen seiner Kameraden in die Kabine. Von da an war der Schiedsrichter mit vielen einseitigen Entscheidungen der "zwölfte Akteur" für Zwötzen.

Aber die zehn Schleizer - was blieb ihnen anderes übrig - lieferten den nun in Daueroffensive anrennenden Gästen eine großartige Abwehrschlacht. Obwohl nur noch Orshak oder Nedbaly als Sturmspitze fungierten, standen ständig bis zu drei TSV-Deckungsspieler zur Absicherung dabei. Und tatsächlich ergaben sich einige Konterchancen, als Nedbaly einen genau getimten Freistoß von Schwarzbach auf Keeper Reichenbach statt in die Ecke köpfte (27.), als Orshak drei Gegner narrte, aber zu spät abschoss (38.), und Nedbalys abgefälschter Freistoß um Zentimeter vorbeistrich (45.). Auch Zwötzen besaß zwei gute Möglichkeiten durch den gefährlichen Bresse. Einmal rettete der für zwei rackernde Boucherifi auf der Linie (40.), und in der Nachspielzeit verfehlte er freistehend das Tor.

Nach der Pause das gleiche Bild: Gera überlegen, aber spielerisch nicht überzeugend - der FSV mit unbändigem Kampfgeist, und zwischen den Pfosten ein starker Rückhalt: der fehlerlose Vynnychenko. Mit toller Parade holte er in der 65. Minute einen Schuss des eingewechselten Vogel aus dem Winkel. Eine große Einzelleistung von Boucherifi (71.) über das ganze Spielfeld sowie auf der anderen Seite Laukes Kopfballchance (77.) - mehr Höhepunkte waren in dieser Phase nicht zu registrieren. Immer nervöser wurden die Gäste, und bei den wenigen Schleizer Gegenstößen reagierte man unsicher mit hektischen Befreiungsschlägen. Als die Platzherren in den Schlussminuten die letzten Kräfte mobilisierten, lag sogar der Siegtreffer in der Luft, aber Nedbalys Durchbruch wurde durch ein grobes Foul von Schöneich gestoppt (90.). Dieser erhielt sofort die rote Karte, die Punkteteilung war perfekt.

Tore: Fehlanzeige
Zuschauer: 190

Landesklasse-ost

Quelle: Ostthüringer Zeitung