von Jürgen Müller (Pößneck)

Der VfB 09 Pößneck zieht seit Wochen beeindruckend seine Kreise an der Tabellenspitze der Fußball-Thüringenliga. Nur noch zwei Siege fehlen dem VfB aus den noch fünf außenstehenden Spielen, auf dem Weg zur Meisterschaft. Wohl niemand zweifelt mehr ernsthaft daran, dass die Pößnecker erstmalig nach dem Aufstieg in die Thüringenliga in der Saison 1995/96, endlich den Titel holen werden. Immerhin gelang es ihnen schon vier Mal die Vizemeisterschaft zu sichern.

Die Bilanz in der laufenden Saison ist beeindruckend. Seit 15 Punktspielen ist der VfB unbesiegt. Die "Warte" hat sich inzwischen für die Gastmannschaften zu einer uneinnehmbaren Festung entwickelt. Die letzte Mannschaft, die drei Punkte mit nach Hause nehmen durfte, war der FSV Schmalkalden (0:2) am 10.Februar 2001.
Die Torschützenliste der Thüringenliga wird ebenfalls von einem Pößnecker angeführt. Kai Uwe Scheuerl traf bisher 16 Mal in die Maschen des Gegners. Allerdings muss er sich die Führung in der Torjägerliste mit dem Suhler Mike Heiner derzeit teilen. Im Vorderfeld dieser Liste befinden sich mit jeweils neun Treffern, Mannschaftskapitän Dirk Stumpe und Christian Reimann zwei weitere Kicker aus den Reihen des VfB. "Wir sind im Moment in der glücklichen Lage mehrere antrittsschnelle Stürmer in unseren Reihen zu haben. So fällt ein Ausfall nicht unmittelbar ins Gewicht", freut sich Trainer Tino Vogel. "In der Abwehr macht sich die Routine von Jens-Uwe Penzel bezahlt. Er gibt unseren jungen Spielern die notwendige Sicherheit", fährt er fort. Im übrigen liegt das Durchschnittsalter der Elf z.Z. bei ca. 25 Jahren. "Leider hatten wir in der ersten Halbserie zeitweise über fünf Verletzte, dies trug nicht zur Stabilität meiner Mannschaft bei. In der Rückrunde blieben wir weites gehend von Verletzungen verschont", ergänzt der Trainer. Probleme hat die Vogel-Elf mit einem defensiv eingestellten Gegner. Während der Tabellenführer gegen die unmittelbaren Konkurrenten, die meist auch mehr Betonung auf das Spielerische legen, sich wesentlich leichter tut.

Zwar nimmt Trainer Vogel das Wort Aufstieg immer noch nicht gern in den Mund, doch die Weichen sollten gestellt sein. Damit kommen natürlich auf dem VfB neue finanzielle Probleme zu. "Eine Oberligasaison würde dem Verein circa 250 000 Euro kosten. Allerdings sind darin die Kosten für den gesamten Verein enthalten, also einschließlich aller Nachwuchsmannschaften", wirft Vereinsvorsitzender Manfred Lindeberg einen Blick in die Zukunft. "Wir möchten einen Aufruf an die gesamte Region richten, schließlich repräsentieren wir nicht nur die Stadt Pößneck", gibt er zu bedenken. "Unser Landrat Frank Rosner und Bürgermeister Michael Roolant haben zwar schon in ersten Vorgesprächen ihre Unterstützung signalisiert, in welcher Form wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Doch darauf können wir nicht allein bauen. Wir hoffen natürlich, dass uns weitere Sponsoren aus dem Territorium unterstützen werden", informiert Lindenberg. Ein Aufstieg in die Oberliga zieht auch unmittelbare Veränderungen auf der "Warte" nach sich. Der Nord-Ostdeutsche Fußballverband (NOFV) gibt strenge Auflagen für die Vereine der Oberliga aus. So muss u.a. ein sicherer Abgang vom Spielfeld für die Teams gewährleistet sein. Des Weiteren wird seitens des NOFV ein Gästeblock für Fans der Gastmannschaft, sowie ausreichend Parkplätze gefordert. Ein Sozialtrakt für die Zuschauer bildet einen weiteren Schwerpunkt. Eine große Aufgabe für den Verein, nicht nur im sportlichen Bereich.

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