Sonntag 24.Juni 2001 vorherige Meldung zurück zur Übersicht nächste Meldung

Von der Mitgliederversammlung des FSV Wacker 90 Nordhausen

FSV Wacker 90 Nordhausen: Neue Hoffnung trotz alter Probleme

von Jens Feuerriegel (Nordhausen /TA)

FSV Wacker 90 Nordhausen Der Fußballsportverein Wacker 90 Nordhausen hat eine Zukunft. Das war die wichtigste Botschaft der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Donnerstagabend.


Doch das Interesse daran war eher dürftig. Nur etwa 40 Mitglieder waren gekommen. Eine enttäuschende Resonanz, die Wackers altes Problem wieder einmal unterstrich: Die Verbundenheit zum Verein endet für die meisten mit dem Besuch auf dem Fußballfeld. Jene, die zur Versammlung gekommen waren, stimmten dem Konsolidierungsplan zu. Sowohl wirtschaftlich als auch sportlich wurden die Weichen für die Zukunft gestellt. Um die weitere Arbeit des Vorstandes zu gewährleisten, wurde eine Satzungsänderung vollzogen. Das zuletzt dreiköpfige Präsidium - Wolfgang Lutze, Joachim Claus und Klaus Becker - erhielt ein viertes Mitglied. Hans-Peter Kell ist zum neuen Schatzmeister gewählt worden.

Wie schwer Wackers Krise in der vergangenen Saison war, belegen die Verluste. 30 Spieler verließen den Verein. Aufgrund fehlender Perspektiven ging der gesamte Jahrgang 1984 verloren. Diesem Aderlass folgte zwangsläufig der sportliche Niedergang. Vier Mannschaften - die Erste, die Zweite sowie die A- und B-Junioren - mussten zum Saison-Ende in die nächsttiefere Spielklasse absteigen. Diese Talfahrt ist einmalig in Wackers Vereinsgeschichte. Aufwärts ging es wirtschaftlich - zumindest zaghaft. Das Präsidium dankte noch einmal allen, die den Insolvenztopf füllten. Allein die Spenden-Aktion "Rettet Wacker 90" brachte 40 000 Mark (20 400 Euro). Großartig war auch die Arbeit des Insolvenzverwalters Olaf Kupke. Am Ende verzichtete er sogar auf die ihm zustehenden Bezüge und überließ dieses Geld als Spende dem Verein.

Erneut appellierte Wackers Präsident Wolfgang Lutze an das "Wir-Gefühl". Es müssten sich noch viel mehr Fußballfreunde finden, die dem Verein tatkräftig helfen, um den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Es gäbe schon wieder die ersten frischen Mahnbescheide. Nicht, weil das Geld fehle, sondern weil das dreiköpfige ehrenamtliche Präsidium längst an seine arbeitsorganisatorischen Grenzen angelangt sei.

Ludwig verlängert seinen Vertrag bei Wacker bis 2003

Gute Nachricht für Wacker 90 Nordhausen. Kapitän Jens Ludwig bleibt dem Verein treu. Er wird die Südharzer Fußballer nun auch in die Landesliga-Saison führen. Der 30-Jährige hat einen neuen Vertrag bis zum 30. Juni 2003 unterschrieben. Der dienstälteste Wacker-Spieler will damit auch ein Zeichen setzen. Denn er ist sowohl dem Verein als auch dem Vorstand der Nordhäuser Kreissparkasse dankbar, die ihm eine zweite Berufschance geboten haben.

 

Quelle: Thüringer Allgemeine