Donnerstag 20. Juni 2002 vorherige Meldung zurück zur Übersicht nächste Meldung

FSV Wacker 90 Nordhausen

Neuer Partner für Wacker 90

von Jens Feuerriegel (Nordhausen / TA)

FSV Wacker Nordhausen "Selbst als es uns ganz dreckig ging, haben wir nie den Glauben an bessere Zeiten verloren." - Bewegende Worte fand der scheidende Präsident des Fußballsportvereins Wacker 90 Nordhausen, Wolfgang Lutze, gestern zum Abschluss seiner Ära. Er geht reinen Gewissens, was nicht von jedem seiner Vorgänger behauptet werden konnte. Lutze hinterlässt ein bestelltes Feld.

Hans-Peter Kell übernahm die Lenkseile des Vereins ( TA berichtete). Er trat sein Amt an mit einem arbeitsfähigen Präsidium, in dem künftig ausnahmslos neue Leute für Wacker 90 die Verantwortung tragen. Vizepräsident Roland Pohl ist Berufspilot beim Bundesgrenzschutz. Schatzmeister Ingo König verdient seinen Lebensunterhalt als selbstständiger Versicherungskaufmann in Ellrich. Rechtsanwalt Christian Köhler und Gastronom Gino Galeano ergänzen den neuen Vereinsvorstand.
Wackers sportliche Talfahrt soll mit dem jüngsten Abstieg in die Landesklasse ein für alle Mal gestoppt werden. Kell ist zuversichtlich: Ab jetzt geht es wieder aufwärts. Die erste Mannschaft hat in der kommenden Saison ein klares Ziel - den sofortigen Wiederaufstieg. Der Optimismus hat viele Gründe. Der enorme Vorwärtsschub, der zuletzt im Nachwuchs spürbar war, ist einer davon. Die A-Junioren stiegen in die Landesliga auf. Die B-Jugend hat sich in der Landesklasse stabilisiert und visiert nächstes Jahr den Aufstieg an.

Auch im Männerbereich soll die erste Mannschaft einen soliden Unterbau erhalten. Die zweite Wacker-Vertretung will schon bald wieder den Sprung von der Kreis- in die Bezirksliga schaffen. Und höchst wahrscheinlich wird zum nächsten Spieljahresbeginn eine dritte Wacker-Mannschaft in das Fußballgeschehen des Landkreises eingreifen. Der Verein verzeichnet große Zuwächse - vor allem aus einer Richtung: vom SV Nobas Nordhausen. Zwölf Anmeldungen liegen bei Wacker 90 schon vor. "Wir wollen im Landkreis wieder zum unumstrittenen Platzhirsch werden", sagte Kell. Der erste Schritt sei der Aufstieg in die Landesliga. Zum 100-jährigen Vereinsjubiläum - in 2005 - soll die Oberliga wieder in Wackers Augenhöhe sein.
Diese Zuversicht hat auch einen konkreten Namen: die Gocha Fußballpool GmbH. Das ist ein Wirtschaftsunternehmen, das sein Geld mit Spielervermittlungen verdient. Und diese Firma wird den Standort Nordhausen als eine ihrer Ausgangsbasen nutzen. Auf diese Weise soll die Jugendarbeit gefördert werden. Vor allem die 17- bis 18-Jährigen sind im Visier. "Gocha" wird nicht nur deutsche Spieler nach Nordhausen locken, sondern auch Talente aus Georgien, Russland, Kolumbien, Peru und Argentinien. Die jungen Kicker sollen in Nordhausen für den deutschen Fußball(profi)markt aufgebaut und vorbereitet werden. Für diesen Job bringt "Gocha" den ehemaligen Jugendnationaltrainer Perus, Luis Zacarias (56), in den Südharz mit.

Homepage des FSV Wacker 90 Nordhausen

 

Quelle: Thüringer Allgemeine