Sonntag 8.Juli 2001 vorherige Meldung zurück zur Übersicht nächste Meldung

 

FC Rot-Weiß Erfurt: Verspäteter Schuldenabbau

von Mario Alles (Erfurt /TA)

FC Rot-Weiß Erfurt Wegen Verstößen gegen die Lizenz-Auflagen in der vergangenen Saison hat der Deutsche Fußball-Bund neben Darmstadt und Aalen auch den FC Rot-Weiß zur Kasse gebeten und mit einer fünfstelligen Geldstrafe belegt. Allen drei Klubs wird eine "nicht unbeachtliche" Erhöhung des so genannten negativen Eigenkapitals vorgeworfen.

Der Erfurter Verein, der zum 31. Dezember 1999 mit 2,8 Millionen Mark in den roten Zahlen stand, hatte damals die Auflage erhalten, diese Überschuldung nicht zu erhöhen. "Das gelang uns aber nicht fristgerecht", gibt Präsident Michael Leitenstorfer zu. Am 31. Dezember 2000 wäre die Verschuldung "einige hunderttausend Mark höher" gewesen. Der Abbau an Verbindlichkeiten lief zwar, zog sich jedoch bis Februar dieses Jahres hin. "Damit hatten wir die Frist um einige Wochen überschritten und müssen deshalb die Strafe des DFB akzeptieren", sagt Leitenstorfer. In Kürze werden die 41.000 Mark überwiesen.

Bei der Lizenzerteilung für das neue Spieljahr habe diese Verspätung keine Rolle gespielt. Im Gegenteil: Der DFB hätte wohlwollend zur Kenntnis genommen, so der Präsident, dass der FC Rot-Weiß bis zum März wei- tere 600 000 Mark an Verbindlichkeiten abgebaut hatte. Die Überschuldung betrug zu diesem Zeitpunkt noch 2,2 Millionen - "und es wird so gewirtschaftet, dass diese Summe weiter reduziert wird". Es bringe aber nichts, so der Präsident, die Schulden mit einem Kraftakt zu tilgen und später Liquiditätsprobleme zu be- kommen. Deshalb will er auch nur einen Teil der 2,1 Millionen Mark Ablöse für Fritz und Engelhardt in neue Spieler investieren. Es gäbe genügend gute Akteure, die ablösefrei zu kriegen sind.

 

Quelle: Thüringer Allgemeine