Samstag 14.Juli 2001 |
Vom Trainingslager des FC Rot-Weiß Erfurt
von Marco Alles (Erfurt/ TA) Das anerkennende Nicken kommt von "höchster Stelle". Beim morgendlichen Training bestaunt Rot-Weiß-Kanonier Jürgen Heun die Schuss-Stärke des Neuzugangs mit der Nummer sechs. Karsten Oswald nimmt Maß und bringt Keeper Steffen Kraus beinahe zur Verzweiflung. Präzise und extrem hart krachen die Schüsse auf sein Tor. Die Entfernung scheint keine Rolle zu spielen. "Die Kelle wurde mir angeboren", schmunzelt der Scharfschütze selbst, gibt aber zu, dass er regelmäßig einige Extraschichten einlegt.
Mittlerweile ist "Ossi" auf dem besten Weg, zu einer absoluten Führungsfigur im Team zu avancieren. Ohne Allüren, dafür mit ehrlicher Arbeit. Zustande kam der erste Kontakt mit Erfurt über Jörg Emmerich, mit dem er gemeinsam in Halle gespielt hatte. Als feststand, dass der "Kämpfer" Chemnitz aus privaten Gründen verlässt und sich einige Alternativen in der zweiten Bundesliga zerschlagen hatten, ging der Wechsel an den Steiger binnen weniger Stunden über die Bühne. "Rot-Weiß ist eine gute Adresse. Außerdem wurden gute Spieler geholt, mit denen wir sicher oben mitspielen können", meint Oswald. Seine Zuversicht ist nicht zu überhören, auch wenn die Regionalliga Süd Neuland für ihn darstellt. Sein großes Ziel ist und bleibt allerdings die zweite Bundesliga. "Vielleicht ja sogar mit Erfurt", lächelt er verschmitzt. Und nachdem Oswald das Leder aus rund 25 Metern in die Maschen gewuchtet hatte, sagt er in Richtung Jürgen Heun: "Dann müsste ich aber so viele Tore schießen wie er." Auch, wenn das nicht klappt: Der Kanonier scheint einen Nachfolger gefunden zu haben. |
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Quelle: Thüringer Allgemeine |