Mittwoch 3.Oktober 2001

Regionalliga: FC Rot-Weiß Erfurt

Rot-Weiß weiter auf Fuchs-Jagd

von Thomas Czekalla (Erfurt / TLZ) Der Mann löst derzeit schon ein gewaltiges Interesse rings um das Erfurter Steigerwaldstadion aus, obwohl er seit Monaten nicht mehr gespielt hat. Die Rede ist von Hansa Rostocks Stürmer Henri Fuchs, dessen Vertrag an der Ostseeküste am 30. Juni 2001 auslief und nicht mehr verlängert wurde. Kommt er nun nach Erfurt oder nicht? Gestern Vormittag hatte der MDR sogar ein Kamerateam ins Steigerwaldstadion geschickt, weil man den 31-Jährigen schon beim Training für das heutige Auswärtsspiel bei den Sportfreunden Siegen (Anstoß 17.00 Uhr) vermutete. Es musste unverrichteter Dinge wieder abziehen. Doch der FC Rot-Weiß bleibt auf der Fuchs-Jagd. "Es ist nicht auszuschließen, dass in dieser Woche noch etwas passiert", bestätigte gestern Präsident Michael Leitenstorfer während der Fahrt nach Siegen am Telefon der TLZ. Wie Leitenstorfer zugab, denkt man beim FC Rot-Weiß "seit einer Woche ernsthaft über das Thema Henri Fuchs" nach. "Man sieht ja, wo uns momentan der Schuh drückt", meint der Rot-Weiß-Chef. Bislang hat es zwischen dem Regionalligisten und dem Profispieler, der in seiner Karriere unter anderem auch beim 1. FC Köln, VfB Leipzig und Dynamo Dresden aktiv war und in 116 Bundesligaspielen 23 Tore erzielte, ein konkretes Telefongespräch gegeben. "Wir bleiben weiter in Kontakt, allerdings erst wieder ab Donnerstag", erklärt Leitenstorfer. Der 1,80 Meter große und 75 Kilogramm schwere Henri Fuchs war im Sommer in Rostock aussortiert worden und hält sich seitdem fit. Seine fehlende Spielpraxis sieht man in Erfurt nicht unbedingt als Nachteil an. "Auch Thomas Gansauge hatte vor seinem Wechsel zu uns seit Mai nicht mehr gespielt. Und was er jetzt für Leistungen bringt, das sieht jeder", meint der Klubchef. Über Gansauge, der Fuchs aus gemeinsamen Rostocker Zeiten kennt, hat man am Steigerwald auch den Kontakt zum ehemaligen Hansa-Profi aufgenommen. "Er ist ein Typ, der uns vorn fehlt", hatte jüngst auch Trainer Jens Große Interesse an dem eher "spielenden" Stürmer bestätigt. Eine Forderung, die im übrigen bereits Erfurts Ex-Trainer Hans-Uli Thomale aufgestellt hatte. Der hatte im Sommer den Jenaer Aleksandar Jovic als Verstärkung favorisiert, was jedoch vom Verein abgelehnt wurde - auch weil der FC Carl Zeiss für seinen Angreifer eine Ablösesumme im sechsstelligen Bereich gefordert hatte. Gelingt es den Erfurtern, Henri Fuchs zu verpflichten, würde dieser ablösefrei zu Rot-Weiß wechseln. Es ist daher gut möglich, dass der Neue noch in dieser Woche unterschreibt und am Sonnabend gegen Regensburg bereits dabei ist.

Foto: Der 31-jährige Angreifer des FC Hansa Rostock: Henri Fuchs
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