Freitag 5.Oktober 2001 vorherige Meldung zurück zur Übersicht nächste Meldung

Vorschau Regionalliga: FC Rot-Weiß Erfurt - Jahn Regensburg

Erfurt als Außenseiter

von Thomas Czekalla (Erfurt / TLZ)

Henri Fuchs Die Spatzen pfiffen es längst von den Dächern, seit gestern ist es amtlich: Henri Fuchs unterschrieb beim Fußball-Regionalligisten FC Rot-Weiß Erfurt einen bis zum 30. Juni 2002 datierten Vertrag, der stark leistungsbezogen ist. "Für die Zeit danach", so Manager Heinz-Joachim Jungnickel, "hat der Verein eine einseitige Option."

Der 31-jährige Stürmer, der in 116 Bundesligaspielen 23 Tore erzielte, war zuletzt beim FC Hansa Rostock. Doch sein im Sommer auslaufender Vertrag wurde dort nicht verlängert. Seine fehlende Spielpraxis ist für Trainer Jens Große kein Grund zur Besorgnis: "Henri hat sich in Rostock fit gehalten. Das hat man heute Morgen schon beim Training gesehen. Außerdem hat Thomas Gansauge vor seinem Wechsel zu uns auch einige Monate nicht gespielt."

 

Keine Änderungen

Mit Fuchs kommt ein schneller und dribbelstarker Angreifer, den Große allerdings eher als Torevorbereiter sieht. Ob der Neue schon am Sonnabend im Spitzenspiel gegen Jahn Regensburg (Anstoß 13.30 Uhr) aufläuft, ist eher unwahrscheinlich. Jens Große will zu Spielbeginn an seiner taktischen Variante mit einem Stürmer (Ronny Hebestreit) festhalten. Einen Grund, die zuletzt in sieben Punktspielen ungeschlagene Formation des FC Rot-Weiß zu ändern, gibt es ohnehin nicht. Mit Ausnahme des am Mittwoch in Siegen vom Platz gestellten Danny Bach. "Im nachhinein war sein Handspiel richtig, weil auch Rene Twardzik den anschließenden Strafstoß pariert hat", gibt Große seinem Verteidiger für dessen Regelwidrigkeit sogar Recht. Für Bach rechnet man bei Rot-Weiß mit einer Sperre von zwei Spielen, auch wenn Manager Jungnickel Fälle kennt, "wo Spieler für ein solches Vergehen vier Tage gesperrt wurden". Torsten Ziegner wird am Sonnabend den Part in der Abwehr übernehmen, Torsten Raspe an dessen Stelle im Mittelfeld spielen.

Wie gehabt gehen die Erfurter ohne nähere Informationen über den Gegner in das kommende Spiel. Jens Große greift im Vorfeld erneut auf Informationen von Eintracht Trier zurück, denn sein Ex-Verein hatte am vergangenen Spieltag in Regensburg mit 0:5 verloren. "Wir sind in diesem Spiel Außenseiter", sagt der Trainer klipp und klar, ohne jedoch vor dem Gegner in Respekt zu erstarren: "Eine Übermannschaft ist das nicht. Die haben zum Beispiel in Siegen 1:4 verloren." Erfurts Devise lautet klar Sieg. "Wir geben uns nie mit einem Punkt zufrieden, vor allem nicht zu Hause", sagt Große, dessen Chef Michael Leitenstorfer morgen mit 6000 bis 8000 Zuschauern rechnet.

Für Furore gesorgt

Und die dürfen sich auf die "Blauen" freuen, denn die Farbe Rot-Weiß steht derzeit nur noch als Vereinsname. Mit den blauen Trikots haben die Erfurter zuletzt für Furore gesorgt, ähnlich wie vor zehn Jahren, als man mit dieser Farbe 13 ungeschlagene Spiele hinlegte und damit den Grundstein für den Aufstieg in die 2. Bundesliga gelegt hatte. Doch daran denkt derzeit in Erfurt noch keiner.
Auch nicht der Präsident: "Ich schaue im Moment in der Tabelle immer noch nach unten. Den gleichen Fehler wie im Vorjahr, als wir die Mannschaft nach dem 3:0 in Karlsruhe überschätzt haben, machen wir diese Saison nicht wieder", sagt Leitenstorfer. Mal sehen, ob man nach dem Sonnabendspiel darüber doch nicht anders denkt.

Foto: Der 31-jährige Angreifer des FC Hansa Rostock: Henri Fuchs
Homepage www.rostock-sport.de

Thüringer Landeszeitung