Freitag 19.Oktober 2001 vorherige Meldung zurück zur Übersicht nächste Meldung

Vorschau Regionalliga: FC Rot-Weiß Erfurt - SV Eintracht Trier

Großes Wiedersehen

von Marco Alles (Erfurt / TA)

Gewohnt locker gibt er sich: "Das ist ein normales Spiel für mich. Es werden auch nur drei Punkte vergeben." Doch ganz nimmt man Jens Große die betonte Gelassenheit nicht ab. Mit Eintracht Trier gastiert morgen (14 Uhr) nämlich der Verein im Steigerwaldstadion, für den sein Herz noch immer schlägt.

Nur eben diesmal nicht. "Ich habe noch viele Freunde dort", denkt der Rot-Weiß-Trainer sehr gern an seine dreijährige Zeit (1990-93) an der Mosel zurück. Nur knapp war er mit der Eintracht damals im Zweitliga-Aufstiegskampf gescheitert. Parallelen zur vergangenen Saison sind unverkennbar. Ein einziges Tor hatte Trier im Mai gefehlt, um in die zweite Bundesliga zurückzukehren. "Auch dieses Jahr ist die Mannschaft für mich ein Aufstiegsfavorit", lässt sich Große nicht von deren aktueller Talfahrt (vier Niederlagen in Folge) blenden. "Wir haben in Stuttgart erlebt, dass jede Serie mal zu Ende geht. Ich hoffe, die von Trier nicht bei uns."

Paul Linz Zum ersten Mal ist er morgen auch Konkurrent von Trainer-Kumpel Paul Linz. Mit ihm ist der 35-Jährige telefonisch regelmäßig in Kontakt und hatte sich von ihm häufiger Informationen über gegnerische Teams geholt. "Diesmal verriet er aber nichts", schmunzelt Große. Am letzten Samstag beobachtete er die Eintracht selbst beim 1:2 gegen Aalen. "Da begingen Spieler Fehler, die man nur dann macht, wenn man total verunsichert ist." Ob seine Akteure die Schlappe bei den Stuttgarter Kickers verkraftet haben, wird sich zeigen.
"Selbstkritisch" sei die "schwache Leistung" ausgewertet, Fehler "deutlich angesprochen" worden. "Einige haben den schmalen Grat zwischen Motivation und Übermotivation überschritten", so Große. Doch nun ginge der Blick nur nach vorn.
Personell kann der Coach aus dem Vollen schöpfen. Friedrich und Schiller feierten ihr Comeback beim Testspiel in Salza, wo Fuchs einen guten Eindruck hinterließ. Der Ex-Rostocker würde im Falle von Seiferts Ausfall - ihn plagt eine Leistenzerrung - von Beginn an neben Hebestreit stürmen. Ansonsten vertraut Große der Offensiv-Variante mit einem Angreifer.
In die Abwehrkette kehrt Bach zurück, der seine Rot-Sperre abgesessen hat. Dafür rückt Raspe ins Mittelfeld, Oswald besetzt für Kujat die linke Flanke. Dort er-wartet ihn ebenso viel Arbeit wie Pätz auf der rechten Seite. Mit Keller und Dragusha besitzt der Kontrahent gefährliche Außen, die viel Druck erzeugen "und die wir in den Griff kriegen müssen, wenn wir gewinnen wollen", erklärt der Trainer. Und das will er - vor allem gegen Trier. . .
Thüringer Allgemeine