Montag 29.Oktober 2001 vorherige Meldung zurück zur Übersicht Archiv

Testspiel FSV Schleiz - SC 1903 Weimar 1:1

Achtungsergebnis des FSV Schleiz nach sehenswerter Leistung

von Hans Brendel (Schleiz / OTZ)

Häselbarth Die Fußballfans in der Kreisstadt waren nicht besonders neugierig auf die ange-sagte Verstärkung ihrer Elf. Kaum 60 Zuschauer überzeugten sich davon, dass tatsächlich schon zwei starke Zugänge die ganze Mannschaft positiv beeinflussen konnten.

Der Sachse Andreas Schmidt spielte einen abgeklärten, schlagstarken und viel Ruhe ausstrahlenden Libero, während die Spielweise des Tschechen Martin Pohorely stark an den dynamischen Orshak erinnerte mit dem Unterschied, dass er im Mittelfeld die Fäden zog. Beide besitzen höherklassige Erfahrung und sind in der Lage, die jüngeren Akteure mitzureißen. Unter der souveränen Leitung von Referee Schneider (Schwarza) und seinen Gräfenwarther Assistentinnen entwickelte sich eine flotte Partie von gutem Niveau. Obwohl der Landesligist Weimar technische Vorteile hatte, konnte er über-raschend keine dauerhafte Feldüberlegenheit erreichen.

Die langen Pässe von Schmidt und Pohorelys Übersicht ermöglichten lange nicht gesehene Spielzüge in der Aufbauzone, so dass die Sturmspitzen M. Broßmann und Kohl mit den nachrückenden Bittner und Ludwig häufig auch die Gästeabwehr beschäftigten.
Die erste Chance, ein Kopfball von Weimars Angreifer Müller (15.), lenkte FSV-Keeper Brendel blitzschnell über die Latte. Auf der anderen Seite vergab Herrmann aus guter Schussposition (20.). Die folgende Druckperiode der Gäste brachte keinen Erfolg, denn der agile Buschmann knallte knapp vorbei (28.), und Herrmann bereinigte eine brenzlige Situation auf der Linie (31.). Die jungen Schleizer Spieler zeigten vorbildlichen Einsatz, gewannen deutlich mehr Zweikämpfe als sonst und bremsten immer wieder den Tordrang der Goethestädter. Bei einem Konter gab es sogar für den nachstoßenden A. Broßmann eine tolle Möglichkeit aus Nahdistanz (37.), doch auch dessen Schuss wurde von der Linie geschlagen. Nach der Pause - man traute seinen Augen nicht - legte der FSV mit temposcharfen Angriffen los. Kohl setzte sich gegen Weimars letzten Mann durch, schoss aber dem SC-Torwart Straßburg in die Arme (48.). Wenig später spurtete der schnelle Bittner in Richtung Strafraum, feuerte einen Schrägschuss ab, den Straß-burg mit großer Parade um den Pfosten drehte (52.) Aller guten Dinge sind drei, schien Michael Broßmann zu denken, als er eine flache Eingabe aus fast unmöglichem Winkel zum 1:0 ins Netz bugsierte (55.). Hochmotiviert blieben die Schleizer weiter offensiv. Die stärker eingeschätzten Gäste vermochten sich nur mit Mühe zu befreien, doch dann setzte ein von Routinier Schmidt geordneter Abwehrkampf ein.

Eine Reihe Gelegenheiten für Buschmann und den Bulgaren Petroff wurden abgeblockt. Trainer Baumann tauschte einige angeschlagene Aktive aus, doch in der 79. Minute schlug doch ein genau plazierter Hinterhaltsschuss von Häselbarth im äußersten Eck zum 1:1 ein, unhaltbar für den eingewechselten Pasold. Der Schlussmann verhinderte jedoch noch in den letzten Sekunden den möglichen Siegtreffer von Petroff.

 

Ostthüringer Zeitung