| Mittwoch 31.Januar 2001 |
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von Jürgen Bruhn (Erfurt) 
Erfurt. Sturz von der Oberliga in die Thüringenliga und nun der drohende Abstieg in die
Bedeutungslosigkeit der Landesklasse, der SSV Nord geht mit einer schweren Hypothek in das Jahr 2001.
Doch das haben die Fußballweisen in und um den Verein nach dem Weggang von 15 in der Oberliga wenig
motivierten und mit viel Vorschusslorbeeren eingekauften Spielern, deren Vertrag sowieso nur für die
Oberliga galt, schon vor der Saison prophezeit.Sie alle haben recht behalten. Zum einen war einfach nicht genug Geld da, um den arg gebeutelten Kader, in dem nur die ersten 11 in der aktuellen Hitliste der Einsätze Thüringenliga-Niveau haben - qualitativ aufzufüllen. Und wenn dann der mit 3000 Mark aus Suhl freigekaufte Mario Böhm als einziger Neuzugang den Nordvorstand vorführt und sich als Flop erweist, ist es um die Professionalität in der Vorstandsetage nicht gut bestellt. Für alle anderen Neuen bei Nord, so auch Rocco Lux - im letzte Jahr noch beim Stadtpokalerfolg des Stadtklässlers Lok II dabei - war die Thüringenliga einfach eine Nummer zu groß. 
Was alle auszeichnet, und vor allem auch die Talente aus dem eigenen Nachwuchs wie Ronny Recke und
Thomas Cyriax, ist der Wille und der Kampfgeist. Eines der Hauptprobleme für Trainer Karsten Sänger
ist die nur sporadische Teilnahme von allen Spielern am Training. So leistet Marc Janke seinen
Grundwehrdienst, Mario Schulz ist bei der Bereitschaftspolizei beschäftigt und musste, als seine
Mannschaft ein Heimspiel hatte, zur gleichen Zeit ein Spiel des FC Rot-Weiß im Steigerwaldstadion mit
absichern. Alles in allem kann die Klasse allein mit Kampfgeist nicht gehalten werden. Vier Spieler
wurden von Rot-Weiß II ausgeliehen. Doch viel wichtiger: Bei Nord muss endlich wieder an einem Strang
gezogen werden - von Mannschaft, Sponsoren und Umfeld - und zwar am gleichen Ende.
Foto: Zählt zu den Stützen des SSV Erfurt-Nord - Marc Janke. |