Dienstag 27.Februar 2001 vorherige Meldung zurück zur Übersicht nächste Meldung

Nachtrag zum Thüringer Derby in der Oberliga
Erstmals riefen die Fans: "Fuhrmann raus"

von Peter Blum / TA

FSV Wacker 90 Nordhausen 14 Spiele lang haben die Nordhäuser Fans des Fußball-Oberligisten Wacker 90 die Schuld an den Niederlagen nicht beim Trainer gesucht. Am Sonntag allerdings schallten nach dem 0:2 im prestigeträchtigen Derby gegen Eintracht Sondershausen die ersten "Fuhrmann raus"-Rufe durch den Albert-Kuntz-Sportpark. Die Fans nahmen dem glücklosen Trainer vor allem übel, dass er nach 72 Minuten den stärksten Nordhäuser Spieler, John Ebikurogha, vom Feld nahm und durch Lars Grunig ersetzte. "John war nicht mehr frisch genug. Mit der Einwechslung von Grunig wollte ich einen weiteren kopfballstarken Spieler bringen, der die Bälle für die anderen ablegen kann", begründete Fuhrmann die Auswechslung, die für die Fans nicht nachvollziehbar war.

Spielszene vom Hinspiel Sondershausen - Nordhausen 1:0 Wieder einmal bewahrheitete sich im Derby eine alte Fußball-Weisheit. Kellerkindern fehlt das notwendige Quäntchen Glück. Wenn Frank Schneider seine hundertprozentige Chance nach 84 Minuten genutzt hätte, wäre das Spiel 1:1 ausgegangen. So aber blieben die Nordhäuser auch im 15. Spiel in Folge ohne Punktgewinn - eine Negativserie, wie sie im Nordhäuser Fußball noch nie dagewesen ist.
Der Sieg der Eintracht ging aber letzten Endes in Ordnung, denn die Gäste aus Sondershausen besaßen die bessere Spielanlage und die besseren Einzelspieler. Bei Wacker wussten nur die beiden dunkelhäutigen Spieler und mit Abstrichen noch Kapitän Jens Ludwig zu gefallen. Alassane Traore machte als Abräumer in der Abwehr eine gute Figur, und John Ebikurogha war im Angriff nie unter Kontrolle zu bringen.

 

Quelle: Thüringer-Allgemeine