Dienstag 03.April 2001 vorherige Meldung zurück zur Übersicht nächste Meldung

 

Der Kapitän ist in Jena von Bord gegangen

von Jens Pachmann (TLZ)

FC carl Zeiss Jena Jena. (TLZ) Beim FC Carl Zeiss Jena ist der Kapitän von Bord gegangen. Nach der jüngsten 0:2-Niederlage beim VfR Mannheim hat man sich von seinem Libero und Mannschaftsführer Dejan Raickovic getrennt. In der offiziellen Pressemitteilung des Tabellenschlusslichts in der Südgruppe der Fußball-Regionalliga heißt es, dass es zwischen dem Spieler Raickovic auf der einen und dem Verein auf der anderen Seite Meinungsverschiedenheiten gegeben hat nach denen eine weitere Zusammenarbeit mit dem letzten Einsatz für den FC Carl Zeiss Jena nicht mehr möglich ist. Dabei soll auch das Auftreten von Raickovic als Mannschaftskapitän in der Kritik gestanden haben.

Die Trennung erfolgte mit sofortigen Wirkung. Bereits gestern war der Libero der Thüringer nicht mehr zum Training erschienen. Genaue Hintergründe, die zu dem Bruch beider Seiten geführt haben, wollte niemand verraten. Weder Chef-Coach Slavko Petrovic, noch Präsident Ralf Schmidt-Röh, Geschäftsführer Steffen Patzer oder der Betroffene selbst waren zu erreichen. Lediglich Co-Trainer Thomas Vogel war per Handy zu sprechen. Er bestätigte zwar, dass Raickovic nicht mehr am Training teilgenommen hatte, wollte oder konnte die genauen Gründe allerdings nicht nennen.

Dejan Raikovic Konflikt wohl schon länger am Kochen Hinter vorgehaltener Hand wird vermutet, dass der Konflikt zwischen Trainer Petrovic und seinem Kapitän und Libero schon seit geraumer Zeit am Kochen ist. Denn als sich die Jenaer Akteure vor dem Heimspiel gegen die Amateure des FC Bayern München am 15. März in einer überraschenden Aktion öffentlich hinter den Trainer stellten, fehlte Raickovic im Presseraum des Ernst-Abbe-Sportfeldes. Die kollektive Meinung der Zeiss-Kicker verlas nicht der Kapitän sondern Timo Uster.

Wer an diesem Samstag im Heimspiel gegen die Amateure des VfB Stuttgart die Kapitänsbinde tragen wird, war gestern nicht von den CZ-Verantwortlichen zu erfahren. Auch hinter dem neuen Libero steht ein Fragezeichen. Ein Kandidat ist Krzysztof Kowalik, doch der plagt sich noch mit einer Verletzung herum.

Und so sind die Vorzeichen vor dem kommenden Spiel gegen die VfB-Bubies im "Paradies" alles andere als positiv. Es würde schon fast an ein Wunder grenzen, wenn sich der FC Carl Zeiss in dieser Saison erneut aus dem Sumpf ziehen kann. Rein rechnerisch ist der Klassenerhalt sicher noch möglich. Doch die Ergebnisse der letzten Spiele sprechen eine deutliche Sprache - und die ist vernichtend für den Traditionsverein von der Saale.

 

Quelle: Thüringer Landeszeitung