Dienstag 03.April 2001 vorherige Meldung zurück zur Übersicht nächste Meldung

 

SC 03 Weimar will mit neuem Wind angreifen

von André Franck (Weimar/tlz)

SC 03 Weimar Weimar. (tlz) "Die Situation ist wirklich ernst, und wir vom Vorstand mussten einfach handeln - und taten dies auch", sagte Harry Wunder, der Präsident des Fußball-Thüringenligisten SC 1903 Weimar. Am Montag hatte Wunder im Namen des SC-Vorstandes den bisher erfolglosen Coach Hans-Peter Hausdörfer über dessen Entlassung informiert.

Noch am Montagabend übernahm der bisherige Co-Trainer Andreas Kretzer die Geschicke der Mannschaft. Er will aber vorerst nur bis zum 30. Juni - also bis zum Saisonende - die Mannschaft als Trainer führen. "Ich will dann wieder aktiv als Spieler auflaufen", erklärte er. Bis dahin hat der Interimstrainer aber noch alle Hände voll zu tun, um die sportliche Talfahrt der Weimarer Thüringenliga-Elf zu stoppen. Der 36-Jährige übernimmt ein schwieriges Amt: Aus zwei Blöcken, nämlich den zusammen mit Hausdörfer aus Erfurt gekommenen Spielern und dem "Rest", muss er jetzt die Einheit formen, die die Mannschaft zuletzt nicht mehr war. Der Kader ist durch Verletzungen und Sperren derzeit so klein, dass für die Ersatzbank nur Junioren und Kreisliga-Akteure zur Verfügung stehen. "Ein Scherbenhaufen", so Kretzer. Immerhin hat die "Erfurter Fraktion" fast geschlossen Bereitschaft signalisiert, auf dem Lindenberg zu bleiben. Auch Marco Hausdörfer, der Sohn des Ex-Trainers, steht zu seinem Vertrag. Ab sofort gehört auch Mittelfeldspieler Alexander Langbein wieder mit zum Kader, der nach einem Zerwürfnis mit Hans-Peter Hausdörfer aus freien Stücken nur noch in der 2. Mannschaft gespielt hatte.

"Wir müssen jetzt so schnell wie möglich da unten raus", weiß auch der SC-Präsident Harry Wunder, der nun hofft, dass ein Ruck durch die Mannschaft geht. "Dass die Entscheidung der Entlassung jetzt gefallen ist, ist allein der brenzligen Situation zu verdanken", sagte Wunder, "wir hatten eh´ mit Hausdörfer nur bis zum Saisonende geplant." Als Gründe dafür führt er vor allem das schlechte pädagogische Verhalten des Trainers an. Über die Nachfolge ist aber noch nichts entschieden.

 

Quelle: Thüringer Landeszeitung