Samstag 7.April 2001 vorherige Meldung zurück zur Übersicht nächste Meldung

Landesklasse-Ost: FC Einheit Rudolstadt - SV Blau-Weiß Niederpöllnitz 2:1 (1:1)

Einheit hatte mit kampfstarken Gästen viel Mühe -
Torhüter Tino Schneider parierte Foulelfmeter

Hartmut Gerlach (Rudolstadt)

FC Einheit Rudolstadt Das abgegriffene Wort vom "Arbeitssieg" macht nach 90 kampfbetonten Minuten die Runde. Eine Einschätzung, die das nur in wenigen Phasen überzeugende Spiel der Rudolstädter recht korrekt resümierte.

Zwar gab es nach Schlusspfiff von Schiedsrichter Kluck (Effelder) in beiden Lagern kaum einen Zweifel am gerechten Ausgang der Begegnung. Aber die Platzherren hätten sich auch nicht beschweren dürfen, wenn die gegenüber dem letzten Wochenende nicht wieder zu erkennenden Blau-Weißen einen Punkt mit nach Hause genommen hätten. Die Suppe versalzte ihnen allerdings der in der Vergangenheit manchmal gescholtene Einheit-Keeper Tino Schneider. Er kratzte den Elfmeter von Pohle, eigentlich ein sicherer Vollstrecker, aus dem Eck (79.).

Bis dahin hatten die Rudolstädter die klar besseren Chancen für sich verbucht. Schon nach vier Minuten musste Schneider-Pendant Färber all sein Können demonstrieren, um einen Leib-Schuss an die Latte abzulenken. Rudolstadt kam zwar nicht durchgängig auf Touren, viele Aktionen wirkten langatmig und wurden von ungenauen Pässen unterbrochen, aber zu Tormöglichkeiten reichte es dennoch. Doch weder Just (15.) noch Gentner (17.) oder der von Marcus Leib glänzend frei gespielte Staskewitsch vermochten sie zu nutzen (18). Besonders tief durchatmen musste die Niederpöllnitzer Abwehr, als Lorenz (24.), Just (25., 26.) und Leib (27.) im Minutentakt im Strafraum auftauchten und brenzlige Situationen herauf beschworen. Die fast logische Folge war in dieser Zeit dann das 1:0. Holger Jähnisch nahm eine Kopfballverlängerung von Lorenz auf und schob die Kugel aus Nahdistanz ein (29.).

Der Gast, bis dahin eifrig, aber kaum gefährlich, zeigte sich nicht geschockt. Nachdem gleich drei Zweikämpfe der Heidecksburgstädter im Mittelfeld verloren wurden, landete das Leder bei Lattmann. Der fasste sich ein Herz, hielt aus 18 Metern drauf und sah seinen Ball aus halblinker Position im langen Eck zum überraschenden Ausgleich einschlagen (30.). Schneider hatte da keine Abwehrchance.

Dieser Treffer verunsicherte die Einheimischen zusehends. Die Aktionen bis zum Wechsel blieben Stückwerk. Irgendwie fehlte das Feuer und viele Spieler hatten mehr mit sich als mit dem Kontrahenten zu tun. Dennoch hätten die Einheit-Kicker nach einem Kopfball von H. Jähnisch (34.) oder nach Gentners großem Solo, das Färber im Verein mit seinen Vorderleuten im letzten Augenblick abwehrte (41.), mit einer Führung in die Halbzeitkabine gehen können.

Die gelang kurz nach Wiederanpfiff. Nach einer Flanke von Nordhauß auf den kurzen Pfosten flog wiederum Holger Jähnisch durch die Luft und bugsierte das Streitobjekt in die Maschen (49.).

Aber auch dieses 2:1 brachte nicht den ganz großen Schwung ins Einheit-Spiel. Zwar gehörten die folgenden 15 Minuten zu den besten des Tabellendritten. Doch in dieser Phase versäumte es der Hausherr, den "Sack zuzubinden". Dabei boten sich Claus (51.), Lorenz (59.), Leib (62.) mehr als verheißungsvolle Gelegenheiten. Und als die SV-Abwehr nach einem Doppelpass zwischen Lorenz und Leib völlig ausgehebelt wurde, hatte Leib, über weite Strecken der beste Rudolstädter, nur noch Torhüter Färber vor sich. Doch der besaß das Glück des Tüchtigen und entschärfte den flachen Ball auf kuriose Art und Weise (66.).

Nun witterte Niederpöllnitz Morgenluft. Daburgers Freistoß, der Schneider auf eine Bewährungsprobe stellte, war ein Achtungszeichen sein, das die Gastgeber nicht allzu ernst zu nehmen schien (68.). Doch die Wiegert-Elf wurde mutiger, spielte jetzt nach vorne und sorgte mit einigen hohen Eingaben und Ecken für erhöhten Pulsschlag bei Coach Matthias Zocher. In der 79. Minute schien der Tabellenelfte am Ziel seiner Wünsche zu sein. Der Referee zeigte nach einem Luftduell von Lattmann und Gerlach im Torraum auf den Punkt. Hinterher schwor der junge Rudolstädter, dass sein Gegenspieler dabei wohl allzu großes schauspielerisches Talent an den Tag gelegt habe und den Unparteiischen damit zum Pfiff animierte. Zum Glück für den FC nutzte Niederpöllnitz diese Großchance nicht.

Trotzdem musste Rudolstadt noch bange Minuten gegen den nun mit "Mann und Maus" angreifenden Gegner überstehen. Am Ende zählten für den FC Einheit nur die drei Punkte und die damit verbundene weitere Tuchfühlung zum Spitzenduo.

Der FC EINHEIT RUDOLSTADT spielte mit:
Schneider-M.Jähnisch-Gerlach-Claus-Staskewitsch (ab 46. Kämpfe)-H. Jähnisch-Nordhauß (ab 82. Keil)-Gentner (ab 82. Schmiedehausen)-Leib-Just-Lorenz..

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