Dienstag 1.Mai 2001 vorherige Meldung zurück zur Übersicht nächste Meldung

 

Rot-Weiß-Nachspiel: Gäste-Manager von Flasche getroffen
Kurt Gaugler Mangaer Wacker Burghausen (ERFURT/ TA) Mit blutverschmiertem Jackett kam Kurt Gaugler in die Pressekonferenz und lachte trotzdem. Weil seine Mannschaft gewonnen und RWE-Teamarzt Gerald Lutz die Wunde genäht hatte. Diese rührte vom Wurf einer Kümmerling-Flasche durch einen Zuschauer aus dem Rot-Weiß-Tribünen-Fanblock fünf Minuten vor Abpfiff. Eine peinliche und sicher auch Konsequenzen nach sich ziehende Angelegenheit für den Gastgeber, der im September nach Tätlichkeiten gegen den Schiedsrichter während des Spiels gegen Siegen bereits knapp um eine Platzsperre herumgekommen war.

Entschuldigungen von Rot-Weiß-Seite erfolgten sofort. Lothar Kaiser, Vorsitzender des Ältesten- und Ehrenrates, sprach genauso Worte des Bedauerns aus wie Manager Heinz-Joachim Jungnickel. Dieser mahnte Versäumnisse durch den bezahlten Ordnungsdienst an, wies aber auch darauf hin, dass man vor "solchen Dummheiten in diesem Stadion" auch bei größten Sicherheitsvorkehrungen leider nie gefeit sei. Wie Polizeiführer Jürgen Krupke gestern gegenüber TA sagte, sei nach Spielschluss ein alkoholisierter Verdächtiger festgenommen worden. Nach Befragung und Aufnahme der Personalien wurde bei dem inzwischen wieder auf freien Fuß gesetzten Mann zudem eine Blutentnahme durchgeführt. Heute sollen die Ermittlungen durch eine Zeugenvernehmung abgeschlossen werden, der Sachverhalt könnte dann in die Hände des Staatsanwalts gehen. "Eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung im Versuch wurde erstattet, ebenso ein Strafantrag gestellt", so Jürgen Krupke. Keine Angaben konnte er über das zu erwartende Strafmaß machen. "Auch auf die sportlichen Konsequenzen, die sich für den FC Rot-Weiß ergeben, haben wir als Polizei keinen Einfluss." Von Geldstrafe bis Platzsperre scheint in dieser Hinsicht erneut alles möglich. Hoffentlich kennt das Sportgericht erneut Gnade mit Rot-Weiß.

Foto: Manager Kurt Gaugler (Homepage des SV Wacker Burghausen)

Quelle: Thüringer Allgemeine