Freitag 25.Mai 2001 vorherige Meldung zurück zur Übersicht nächste Meldung

Vorschau Thüringenliga 32.Spieltag:
Rot-Weiß Erfurt II – SV EK Veilsdorf (Sonntag 11 Uhr)

Eine Partie zu ungewöhnlicher Zeit

von Dieter Köhler-Terz (Veilsdorf)

Veilsdorf (dkt). Bereits am Vormittag 11 Uhr trifft der SV EK Veilsdorf im Erfurter Steigerwald-Stadion auf die "Zweite" des Regionalligisten.

Es ist das erste Mal, dass die Elf der Keramiker gegen die Reserve des FC Rot-Weiß im Steigerwald-Stadion antreten kann. Auf dem Nebenplatz in diesem Sportgelände gab es vor vielen Jahren als erste Partie gegen diese Mannschaft eine Partie im Thüringenpokal. Das Match gewann Veilsdorf gegen die damalige Bezirksligamannschaft, die in dieser Saison als Staffelsieger anschließend gleich in die Thüringenliga aufstieg. Die Landesklasse als Unterbau der Thüringenliga wurde erst später eingeführt.

Inzwischen ist im Thüringer und speziell auch im Erfurter und Veilsdorfer Fußball sehr viel geschehen. In der Landeshauptstadt hat sich beim FC Rot-Weiß der Profifußball etabliert. Über die Jahre bestimmt der FC mit dem Jenaer Club das Fußballgeschehen im Freistaat. Nun hat sich für die Erfurter der Kampf um den Klassenerhalt in der Regionalliga zugespitzt. Für den Renomierverein in der Blumenstadt war die "Zweite", die Reserve, schon immer eine Ausbildungsmannschaft, schließlich auch das Reservoir für die "Erste". Die Mannschaft, in der die Talente des Sportgymnasiums über die Juniorenmannschaften den Anschluss an den Männerbereich finden sollten und finden. Auch aus Südthüringen schnüren junge Fußballer ihre Schuhe für die Blumenstädter. Immer wieder gehen auch sie diesen Weg mit dem Ziel, sich in die erste Mannschaft zu spielen.

Deshalb bilden diese jungen Spieler den Stamm der "Zweiten", unterstützt immer wieder von älteren , erfahrenen Akteuren. Das bekamen die Veilsdorfer in den zahlreichen Jahren zu spüren, als es Niederlagen – 0:4 beim ersten Aufeinandertreffen im Jahr 1993 - gegen diese Elf, aber auch sehr schöne Siege gab. Mehrfach gelang es den Veilsdorfern, dieser Mannschaft hohe , deutliche Niederlagen zuzufügen. So geschehen im Oktober 1994 als sich Detlef Pleger beim 6:2-Sieg gleich als vierfacher Torschütze eintragen konnte. Später gab es dann auch noch einen 5:2-Erfolg. Gespielt wurde da immer im Sportgelände "Im Gebreite" im Westen der Stadt.

An ein Spiel erinnern sich die Veilsdorfer aber gar nicht gerne: Im Dezember musste die Begegnung in Erfurt (1:1) auf gefrorenem Schneeboden ausgetragen werden. Im Zweikampf mit Nowack verletzte sich der damalige Kapitän, das Veilsdorfer Urgestein, Thomas Langguth, so schwer, dass er fast ein dreiviertel Jahr ausfiel. Die Verletzung war vor allem die Ursache, dass er sich später entschloss, nicht mehr für die "Erste" der Keramiker zur Verfügung zu stehen. Ein schwerer Verlust, wie die einheimischen Fans wissen.

In der laufenden Saison wird es für die Veilsdorfer schwer, einen solchen Erfolg wie oben zu wiederholen. Die jetzige Erfurter Mannschaft, vom ehemaligen Goalgetter der Blumenstädter in der DDR-Oberliga, Jürgen Heun, trainiert, hat sich in dieser Spielzeit tüchtig gemausert. Insgesamt 15 Siege stehen auf der Habenseite der Elf. Mit 53 Punkten hat sie sich mit dem schon feststehenden Landesmeister, Wacker Gotha, immerhin auf den zweiten Rang der Tabelle empor gearbeitet.

Den Veilsdorfern wird nichts Anderes übrigbleiben, als sich auch in diesem Match möglichst gut zu verkaufen. Spielerisch sollte die Mannschaft an die Leistung gegen Suhl im Weihbachgrund anschließen. Dem hohen Tempo, mit dem die jungen Akteure der Rot-Weißen mit Sicherheit das Spiel eröffnen werden, müssen sie den klaren Kopf und Deckungstreue entgegensetzen, um nicht gleich in den Rückstand zu geraten. Je länger Gegentreffer vermieden werden können, um so besser und aussichtsreicher wird sich das Gesamtergebnis gestalten lassen.