Freitag 15.Juni 2001 vorherige Meldung zurück zur Übersicht nächste Meldung

 

50 Jahre BSG Wismut / 1.SV Gera
"Das Stadion brennt"
1.SV Gera Gera. (KW) "Das Stadion brennt" ist kein ernst zu nehmender Alarmruf, sondern das passende Motto der Geburtstagsparty des 1. SV Gera. Denn an den drei Tagen vom 22. bis 24. Juni soll es richtig heiß werden im Stadion der Freundschaft. Nicht allein beim bunten Sportprogramm oder im 1000-Mann-Festzelt, sondern vor allem beim Guinnes-Rekordversuch, das größte und wohl auch längste Sonnenwendfeuer der Welt zu entfachen. Es soll am Samstag ab Mitternacht mindestens bis zum Sonnenaufgang um 4.41 Uhr brennen. Und viele Schaulustige anlocken, darunter auch jene Abi-Klassen, die an dem Tag ihren Schulabschluss bejubeln. Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren, berichtet Vereinsvorsitzender Peter Sobek. Und die Feuerwehr bastelt schon an einem Turm, von dem aus die Flammen überwacht werden.

Anlass des Spektakels: Vor 50 Jahren wurde die BSG Wismut aus der Taufe gehoben, um die Freizeit der mit dem Uranabbau plötzlich in die Region geströmten Arbeiterschaft "in geordnete Bahnen zu bringen". Im neuen Großverein gingen - nicht immer mit wehenden Fahnen - vier Betriebssportgemeinschaften auf, die Fußballer, Boxer, Geräteturner und Schwimmer mit brachten. Auch darauf baute der Erfolg von Wismut, mit der Namen wie Olaf Ludwig, Heike Drechsler und Jürgen Fanghänel verbunden sind. In den 50-er und 70-er Jahren kickten die Wismutler besonders erfolgreich in den DDR-Fußballstadien. 1992 stellte die Wismut dann die Zahlungen ein. Für manchen Beobachter etwas zu selbstbewusst nannte man sich fortan 1. SV Gera. Das liegt Jahre zurück. Sobek will lieber, dass man sich auf "alte Tugenden" besinnt und meint den Fußball. Denn die erste Elf spielt gerade mal in der Thüringenliga, die Regionalliga sei bis 2007 das große Ziel. Aber zurück in die Gegenwart, zum Vereinsfest. Auch wenn es mehr Sportarten im 1. SV gibt, ohne Fußball geht es nicht, nicht ohne Revival eines DDR-Oberliga-Aufstiegsspiels mit den alten Recken, nicht ohne Talentesichtung. Ergänzt wird das Fest am 23. Juni von der Polizei, die vor der Panndorfalle ihr Zehnjähriges begeht und mit Technik und Hundestaffel Publikum anzieht.