Freitag 07. Juni 2002 vorherige Meldung zurück zur Übersicht nächste Meldung

NOFV-Oberliga: Eintracht Sondershausen

Trautmann und Knäbe verlassen die Eintracht
"Zweite" vor Aufstieg

von Steffen Kliebisch (Sondershausen)

Eintracht Sondershausen Daniel Trautmann und Steffen Knäbe wechseln zur neuen Saison das Trikot. Trautmann, der erst vor der Saison aus Halle kam und direkt zu einem absoluten Leistungsträger wurde, spielt in der neuen Saison in Walkenried, wo er auch eine Arbeitsstelle bekommt. Eine Entscheidung, die dem Abwehrspieler nicht leicht gefallen ist, hat er sich doch äußerst wohl bei der Eintracht gefühlt.
Steffen Knäbe wechselt zum Ligakonkurrenten Wacker 07 Gotha. "Dem verlockenden Vertragsangebot von Wacker Gotha konnte die Eintracht nichts Gleichwertiges entgegensetzen ohne den finanziellen Rahmen zu sprengen bzw. das Gehaltsgefüge zu verändern." Obwohl die Entscheidung über die Austragung des Relegations-Rückspieles gegen Eintracht Schwerin (angesetzt für Samstag) noch aussteht, begibt sich die Mannschaft heute auf ihre Abschlussfahrt in die Heimat von Marcel Svejdik. Sollte das Rückspiel wider erwarten doch stattfinden, kehrt die Mannschaft bereits morgen zurück.
Nach dem Verzicht von Blau-Weiß Brehme steht die zweite Mannschaft vor dem Aufstieg in die Landesklasse. Mannschaft und Trainer sprachen sich gestern dafür aus, das Angebot des TFV anzunehmen. Die Entscheidung des Vorstandes wird noch für den heutigen Abend erwartet.

Homepage des BSV Eintracht Sondershausen


Eintracht Sondershausen in der verlängerten Warteschleife

(ab / TA). Warten auf Mittwoch, warten auf Donnerstag, warten auf Freitag - mit Sympathiepunkten für ihren Lizenzerteilungs-Hickhack können die Fußballoberen bei den im Relegationskarussell fest sitzenden Vereinen wahrlich nicht rechnen. Eine "Verlängerung" jagt die nächste. Am Sonntag hieß es, dass alle am Mittwoch mehr wissen werden. Pustekuchen. Entschieden wurde in Sachen Lizenzen nichts. Der DFB vertagte sich auf Donnerstag, der NOFV tagt danach und am Freitag, so Roland Garthoff von der Geschäftsstelle des BSV Eintracht Sondershausen, sollen dann endlich auch die leid tragenden Vereine Bescheid bekommen.

Klar, dass fast jeder die Nase voll hat. Die angespannte Stimmung versuchten Eintrachts Fußballer beim Mittwochstraining mit Fußball-Tennis und lockeren Sprüchen zu verbergen. Geholfen hat´s wenig. Maik Franz deutete, als er den zur Netzbefestigung benutzten Speer nach dem Training wieder in den Geräteraum brachte, auf das Wurfgerät und meinte: "Ich wechsle zur Leichtathletik, da gibt es keine Relegation." Den Einwurf, dass es dafür Qualifikationen nötig seien, konterte er nur lakonisch: "Die werden aber wenigstens vorher ausgetragen." Erkenntniszuwachs hat die Warteeinlage nicht gebracht, der Geduldsfaden ist längst gerissen. Gestern verabschiedeten sich Mannschaft und Trainer nach Tschechien. "Die Saisonabschlusstour war lange geplant", erläuterte Mannschaftsleiter Enrico Gemsjäger. "Wenn die Jungs wirklich das Relegationsrückspiel spielen müssen, kommen sie eben zurück!", versteht auch Roland Garthoff die Abreise-Entscheidung.

Mit den Namensvettern aus Schwerin hat man sich für alle Fälle immerhin schon einmal auf Spieltermin und -zeit (Samstag 14 Uhr) geeinigt. Dennoch, das unwürdige Gezerre, nach dem die Kleinen einmal wieder das finanzielle Desaster der Großen ausbaden müssen und sich die Gremien alle Zeit der welt lassen, bleibt nicht folgenlos. Wo keine Planungssicherheit herrscht, schauen sich manche Spieler schon mal um. Zwei sind definitiv zum neuen Saisonstart nicht mehr in Sondershausen an Bord: Stürmer Steffen Knäbe hat bei Wacker Gotha unterschrieben, Abwehrstratege Daniel Trautmann wohl schon vor Wochen bei Südharz Walkenried. Und Andreas Wille sollte bis gestern über seine Perspektiven entscheiden: Holzthaleben lockt den jungen Stürmer mit etwas, was Eintracht nicht bieten konnte - Arbeit als Maler.

 

Quelle: Thüringer Allgemeine