Freitag 12. Juli 2002 |
von Jürgen Eckstein (Sonneberg) Der 1. SSC 04 meisterte auch das sogenannte schwere zweite Jahr im Thüringer Oberhaus erfolgreich, wenngleich gegenüber dem Vorjahr ein gewisser Substanzverlust nicht zu übersehen war.Die Testspielergebnisse waren nach einem harten Trainingslager recht ansprechend. Nach dem Kantersieg gegen Steinbach-Hallenberg (9:0), dem 2:2 gegen Mönchröden, weiteren Siegen gegen Veilsdorf, Hildburghausen und Würgau schien sich die Mannschaft gefunden zu haben. Da sich Mario Winter den Mittelfuß brach, wurde in einer Blitzaktion noch Christian Häusler verpflichtet. Einmal mehr Turm in der Schlacht: Torhüter Mario Bohnenstengel. Hier im Spiel gegen den späteren Meister VfB 09 Pößneck. Foto: Oertel. Wie schon im Vorjahr kamen die Schützlinge von Emil Kirchner schlecht aus den Startlöchern. Beim 1:2 gegen Rot-Weiß Erfurt II kam nan erst in der letzten halben Stunde besser ins Spiel, in Suhl verschlief man die erste Halbzeit. So standen die Gelb-Schwarzen gegen Arnstadt Rudisleben schon unter Erfolgszwang. Auch wenn noch viel Sand im Getriebe war, die Mannen um Kay Luthardt fuhren den ersten Saisonsieg ein. In Mühlhausen gab es den ersten Auswärtsdreier, eine deutliche Leistungssteigerung war unverkennbar, doch in diesem Spiel wurde Torwart Bohnenstengel verletzt. Das Spiel gegen Weimar sollte richtungsweisenden Charakter haben. Die Leistung der Offensivabteilung war auch oke, aber fünf Gegentreffer im heimischen Stadion sorgten dafür, dass die Goethestädter die Punkte mitnahmen. Bohnenstengel stand dann in Schlotheim wieder zur Verfügung und wurde zum Helden, denn er hielt serienweise Geschosse des starken Neulings und erzielte kurz vor dem Spielende den Ausgleich. Die Achterbahnfahrt ging bis zum Ende der ersten Halbserie weiter und endete mit einem Sieg bei Erfurt-Nord.Sportlich war mit 21 Punkten und Platz 8 zwar alles im Lot, doch gleich zu Beginn des Jahres 2002 sorgte der Rücktritt von Abteilungsleiter Bernd Fritsch für zusätzliche Probleme, die sich wie ein roter Faden durch die gesamte Rückrunde zogen. Dem Trainingslager auf dem "Fellberg" folgten gute Leistungen in den Testspielen und eine weitere Hiobsbotschaft, denn Mario Winter brach sich erneut den Mittelfuß. Die Mannschaft war intakt und es gab nach dem 1:3 gegen Pößneck im Nachholespiel bei Rot-Weiß Erfurt II einen in der Höhe sensationellen Auswärtssieg. Die Fans träumten schon wieder von einem vorderen Tabellenplatz, aber daraus sollte nichts werden. Zwei anstehende Heimspiele fielen den widrigen Platzverhältnissen zum Opfer, ehe es dann zwei derbe Auswärtsschlappen gab. Sowohl in Arnstadt, als auch in Weimar, wo der 1. SSC 04 zur Halbzeit noch führte, brach ein Torgewitter über den machtlosen Mario Bohnenstengel herein. Allerdings fehlte in Weimar und zwei weiteren Spielen mit Krüger eines der drei Musketiere. Die personelle Situation wurde auch in der Folge kaum besser, denn mit Scharfenberg, Morina, E. Horn, Luthardt und Schwesinger mussten mehrere Spieler Gelbsperren absitzen. Dennoch waren die Kirchner & Co erleichtert, dass die Heimspiele gegen Mühlhausen und Nordhausen siegreich gestaltet werden konnten. Trainer Emil Kirchner nach dem 3:1-Sieg gegen Mühlhausen: "Heute ging es nur darum, dass die Punkte in Sonneberg bleiben, deshalb hat Scharfenberg auch in der Defensive aushelfen müssen". Nachdem die Sechs-Punkte-Spiele im Hafen waren, der Klassenerhalt in der Tasche, wurde zwar dann wieder besserer Fußball gespielt. Aber im Schlussakkord wollte das Runde nicht mehr ins Eckige. Viele Großchancen, zum Beispiel in den Heimspielen gegen Schlotheim, Schmalkalden, Suhl und gegen Erfurt-Nord wurden versiebt, sodass die Fans mehrfach enttäuscht von dannen zogen. Jene Fans, die jede Woche ein Schützenfest des 1. SSC 04 im Thüringer Oberhaus erwarteten und zukünftig erwarten, sei an dieser Stelle schon jetzt gesagt, dass dies nicht geht. Vielmehr geht des den Verantwortlichen des 1. SSC 04, dem Trainer und der Mannschaft darum, den Landesligafußball in der Spielzeugstadt fest zu installieren. Die Spieler in der Einzelkritik: Mario Bohnenstengel (29 Spiele/1 Tor):
Der Hexer war wieder der große Rückhalt hinter der Abwehr. Fangsicher, reaktionsschnell, ruhig und abgeklärt. Mario Bohnenstengel
war wieder die echte Mummer Eins.
|