Dienstag, 30.Juli 2002 vorherige Meldung zurück zur Übersicht nächste Meldung

NOFV-Oberliga: SV Wacker 07 Gotha

Interview mit dem Präsidenten Helmut Rieth
Versprechen gehalten: Helmut Rieth holt den Brasilianer
SV Wacker 07 Gotha
(Gotha/Thüringer Landeszeitung) Versprochen ist versprochen: Fußball-Oberligist Wacker 07 Gotha wird - spätestens ab September - durch einen brasilianischen Mittelfeldspieler verstärkt. Dafür hat Präsident Helmut Rieth gesorgt; eine Kooperation mit der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde macht es möglich. Die TLZ sprach mit dem umtriebigen Vereinschef.
Herr Rieth, stimmt es, dass Eneias Ramon Garcia bald für Wacker Gotha spielen wird?
Ja. Am Donnerstag habe ich einen Anruf erhalten. Jetzt weiß ich, dass wir Eneias bei uns spielen lassen können.
Trotz der neuen NOFV-Ausländerregelung, die Nicht-EU-Ausländern das Spielen bei Amateurclubs verbietet?
Richtig, es ist alles perfekt. Das Visum für Eneias liegt uns vor, und auch der Thüringer Fußball-Verband hat Grünes Licht gegeben. Trotzdem wird es noch eine Weile dauern, weil wir auch noch die Botschaft einschalten müssen.
Aber wie ist das möglich?
Ohne Vertragsamateur-Status. Der Brasilianer wird bei uns als reiner Amateur Fußball spielen, ohne damit sein Geld zu verdienen.
Weshalb kommt er dann nach Deutschland?
Das Ganze ist ein Sozialprojekt. Wir wollen, dass der Bursche richtig Deutsch lernt, möglicherweise eine Ausbildung macht. Und vielleicht lernt er irgendwann eine Freundin kennen, mal sehen.
Nun heißt es, Sie seien sich auch mit einem Marokkaner einig geworden.
Das stimmt. Er hat eine junge Frau aus Gotha geheiratet, ist also Wahl-Deutscher. Der Trainer hat schon gesagt, das sei okay.
Wie gut kann dieser Mann Fußball spielen?
So weit ich weiß, ganz hochkarätig. Er hat wohl in der marokkanischen U 18-Auswahl gekickt, ist groß, stämmig, ein Mann fürs Mittelfeld, spricht schon ziemlich gut Deutsch und versteht Portugiesisch.
Also könnte er sich auch mit dem Brasilianer unterhalten?
Richtig. Die beiden haben sich bereits kennen gelernt und auf Anhieb gut verstanden.

Vielen Dank fürs Gespräch.
Das Gespräch führte Nils R. Kawig (Thüringer Landeszeitung)