Freitag 26.Oktober 2001 vorherige Meldung zurück zur Übersicht nächste Meldung

Vorschau Regionalliga: TSG Hoffenheim - FC Rot-Weiß Erfurt

FC Rot-Weiß Erfurt: Ohne Manager auf Reisen

von Marco Alles (TA)

Hoffenheim - Erfurt So langsam macht sich Unruhe im Inneren von Heinz-Joachim Jungnickel breit. Und das nicht wegen des Abrutschens seiner Rot-Weißen auf Platz elf und zwei anstehender schwerer Auswärtsspiele. Vielmehr muss der Manager mit der neuen Situation klarkommen, erstmals nicht live bei einem Punktspiel seiner Mannschaft vor Ort zu sein.

Eine Premiere in 23 Jahren als Fußball-Funktionär, weil er den Klub beim morgigen Verbandstag des NOFV in Kienbaum vertreten muss. "Ob es gut ist, werden wir sehen", sagt Jungnickel augenzwinkernd und wird sich im Falle eines Sieges sicherlich überlegen, ob er das nächste Mal freiwillig zu Hause bleibt.

Ob mit oder ohne Manager - bei der TSG Hoffenheim haben die Erfurter, morgen 15 Uhr, eine hohe Hürde zu überspringen. Der Aufsteiger fand sich in der Regionalliga Süd rasch zurecht und bestach mit erfolgreichem Offensivfußball. "Der Gegner bevorzugt zu 90 Prozent das spielerische Moment", weiß Trainer Jens Große. Da gelte es, auf die kämpferische Schiene zu setzen. "Wenn wir die Zweikämpfe für uns entscheiden", so der Coach, "können wir gewinnen."
Drei Punkte seien das Ziel der Mannschaft, die sich bereits heute mit 18 Spielern auf den Weg ins Badische macht. Dort erwartet die Rot-Weißen ein junges Team, das im Vorjahr durch die Oberliga marschiert ist. Ein erster Erfolg für das "Hoffenheimer Modell", das hauptsächlich auf deutsche Talente - vorrangig aus der eigenen Region - setzt. Und die "jungen Wilden" zeigten sich bislang vor allem im schmucken neuen Stadion, das nach Mäzen Dietmar Hopp benannt wurde, torhungrig. So wurden unter anderem Aalen mit einer 0:6-Packung und zuletzt die Stuttgarter Kickers mit einer 2:4-Niederlage nach Hause geschickt.
Momentan belegt die TSG den sechsten Platz, liegt ganze drei Zähler hinter einem Aufstiegsrang zurück. Ein Höhenflug, der den SAP-Aufsichtsratsvorsitzen- den Hopp dazu veranlasste, den Vertrag mit Trainer Hansi Flick vorzeitig um drei Jahre bis 2006 zu verlängern. Vom Aufstieg will der ehemalige Bundesliga-Profi (148 Einsätze für den FC Bayern und Köln) allerdings nichts wissen: "Wir möchten in den nächsten zwei, drei Jahren im oberen Drittel der Regionalliga spielen und zudem Talente fördern."
Gegen den FC Rot-Weiß wird Hoffenheim die Initiative ergreifen, worin Jens Große eine gute Chance sieht. "Uns liegt es mehr, den Gegner kommen zu lassen." Aus einer stabilen Abwehr um Thomas Gansauge heraus sollen Konter zum Erfolg führen. "Die schnellen Spieler dazu haben wir", verweist der Coach auf Silvio Pätz oder auch Henri Fuchs, "der wirklich immer besser in Tritt kommt." Über die Anfangsformation ist sich Große noch nicht ganz im Klaren. So überlegt er, wieder nur mit einer oder wie zuletzt mit zwei Angriffsspitzen zu beginnen. Bei einer defensiveren Variante kehrt voraussichtlich Torsten Raspe ins Erfurter Team zurück.
Trotz der 23 derzeit im Training befindlichen Spieler - nur Christian Müller ist verletzt - gibt es bei Rot-Weiß keine Bestrebungen, den Kader zu verkleinern. Manager Jungnickel betont noch einmal, "dass wir jeden brauchen werden, sollte uns das Verletzungspech einholen". Morgen soll sein Fehlen jedoch erst einmal Glück bringen.

TSG Hoffenheim

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Thüringer Allgemeine