von Jürgen Hofmann
Meuselwitz. Endlich ein neuer Trainer, mag sich ZFC-Präsident Hubert Wolf gedacht
haben, als am Dienstag Punkt 18 Uhr die Verträge unterschrieben wurden. Olaf
Distelmeier, ein gestandener Coach, der schon in der Amateuroberliga in Zeulenroda
und zuletzt in Schleiz trainiert hat, sollte die Geschicke der ersten Mannschaft
des ZFC Meuselwitz in seine Hände nehmen. Pustekuchen! Nach 150 Minuten Training
war schon alles wieder vorbei. "Ich hatte kein gutes Gefühl", gestand Hubert Wolf
gegenüber OVZ, ohne auf die Details näher eingehen zu wollen. "Ich war mir nicht
mehr sicher, ob Distelmeier der richtige Mann ist, der uns aus der prekären Lage
herausbringen kann."
Die Verträge sind jetzt wohl nichtig, Olaf Distelmeier wollte gestern gegenüber
OVZ die Vorgänge um den Vertragsabschluss nicht kommentieren. "Dazu sage ich
nichts." Er hatte sich bereits häuslich eingerichtet und seinen Spind auf der
Glaserkuppe bezogen, als ihn die Entscheidung erreichte, die der ZFC-Präsident
offenbar nach dem Motto "Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne
Ende" getroffen hatte.
Damit setzt sich die Reihe der Trainer-Entlassungen beim ZFC nahtlos fort. Nachdem
Chef-Coach Konrad Schaller vor fünf Wochen schon zum zweiten Mal das Handtuch
geworfen hatte, bekam auch Co-Trainer Harald Haese die Papiere. Und vor wenigen
Tagen musste auch der Coach der zweiten ZFC-Mannschaft ausgewechselt werden. Heiko
Weinert wollte nicht mehr und wurde durch Enrico Rudolph ersetzt.
Am Sonnabend wird nun wieder Interims-Trainer Uwe Müller die erste Mannschaft des
ZFC Meuselwitz beim Heimspiel gegen das Team aus Rudisleben betreuen. "Ich bin
wieder auf Trainersuche", sagt der ZFC-Chef und hofft, dass die Geschehnisse vom
Dienstag sich nicht auf die Mannschaft ausgewirkt haben. Das scheint aber
Wunschdenken zu sein, denn nach der Vertragsunterzeichnung hielt Distelmeier schon
eine kurze Ansprache, in der er das Team mit seinen Ansichten vertraut machte, die
sich nun als Makulatur herausstellten. Der Präsident stellt klar: "Die Mannschaft
hat sich nicht gegen den neuen Trainer gestellt, die Entscheidung habe ich
getroffen und ich stehe auch dazu".
Am Sonnabend muss die Mannschaft trotz dieser Querelen dreifach punkten, um
endlich von den Abstiegsplätzen weg zu kommen. Noch vor dem Eklat mit dem neuen
Coach hatte Hubert Wolf gegenüber unserer Zeitung die neuen Saisonziele
abgesteckt. Es könne jetzt nicht mehr die Rede davon sein, so der ZFC-Chef, in der
Landesliga vorn mitspielen zu wollen, jetzt müsse alles dafür getan werden, den
Klassenerhalt in der Thüringer Landesliga zu schaffen. Das müssten alle Spieler
begreifen und künftig immer solches Engagement zeigen, wie beim mit 5:0 gewonnenen
Heimspiel gegen den FC Carl Zeiss Jena II.
Homepage des ZFC Meuselwitz
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