Herr Stein, der Terminplan ist prall gefüllt. Wann geht
es für ihre Mannschaft weiter? |
Schon am ersten Januar-Wochenende stehen drei
Hallenturniere auf dem Programm: am 4. in
Neuhaus/Rennweg, am 5. in Schlotheim und am 6. in
Nordhausen. Dort sollen die Kickers Offenbach
mitspielen. Das wird sicher interessant.
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Welchen Stellenwert hat der Hallenfußball für sie? |
In erster Linie wollen wir die Turniere im Januar zum
Einspielen nutzen. Deshalb werde ich nicht immer die
gleichen Leute mitnehmen. Das wäre auch zu viel: drei
Turniere an einem Wochenende.
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Wie fällt ihr persönliches Fazit nach der Hinrunde aus? |
Selbstverständlich bin ich zufrieden mit dem, was wir
erreicht haben. Auch wenn man sagen muss, dass
vielleicht sogar ein bisschen mehr möglich gewesen wäre.
Aber das wäre vermessen. Im Endeffekt haben wir ja nach
einem schwachen Start unser Ziel, 20 Punkte zu holen,
noch erreicht. |
Ist die Mannschaft gereift? |
Ich glaube, ja. Gegen Plauen und VfB Leipzig, aber auch
in Dresden beim 1. FC Dynamo ist sie bis an ihre obere
Grenze gegangen. Das Potenzial, dauerhaft auf diesem
Niveau zu spielen, hat sie aber noch nicht. Deshalb war
es bisher eine ordentliche Leistung. |
Woran muss am meisten gearbeitet werden? |
Mit den geschossenen Toren kann ich nicht zufrieden
sein. Mit den wenigen Gegentoren schon, aber vorne
passiert noch zu wenig. Nach wie vor erarbeiten wir uns
viele Chancen, nutzen sie aber zu wenig. Oder eben gar
nicht! |
Wie soll sich das ändern? |
Indem auch die zweite oder dritte Reihe für Torgefahr
sorgen. Ich sage ja auch, die Abwehrarbeit beginnt im
Sturm. Genauso muss ein Mittelfeld- oder Abwehrspieler
Tore erzielen können.
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Leopold hat immerhin sieben Tore gemacht... |
...das ist okay. Aber bei Gensbügel ist es
augenscheinlich, dass die Gegner stärker geworden sind.
Bisher nur ein Tor - für einen Stürmer zu wenig.
Mit Leopold im Sturm, Tews im Mittelfeld, Birjukow in
der Abwehr und Weigel im Tor haben sich starke
Einzelspieler herausgebildet. |
Mit Leopold im Sturm, Tews im Mittelfeld, Birjukow in
der Abwehr und Weigel im Tor haben sich starke
Einzelspieler herausgebildet. Ist das Leistungsgefälle
zu den Anderen nicht viel zu groß? |
Es ist richtig, dass es bei uns eine Achse gibt, um die
sich der Rest gruppieren muss. Aber meiner Meinung nach
habe ich einen sehr ausgeglichenen Kader. |
Wie meinen sie das? |
Ich möchte Stefan Otto erwähnen, der für uns sehr
wertvoll ist. Und mit Busch und Münzberg habe ich gute
junge Leute dabei. Auch die Verletzungen von Fuhrmann
und Birjukow haben uns nicht aus der Bahn geworfen. Das
alles spricht für einen ausgeglichenen Kader. |
Anfang der Saison hieß es, sie wollten zur Winterpause
versuchen, ihre Mannschaft gezielt zu verstärken. Wird
das möglich sein? |
Ich glaube kaum, dass wir - aus wirtschaftlichen Gründen
- in der Lage sein werden, noch Spieler zu verpflichten. |
Können sie denn überhaupt alle Spieler halten? |
Wieso? |
Weil sich Gerüchte verdichten, dass Leopold zu Carl
Zeiss Jena wechseln will. |
Ich bin selbst überrascht gewesen, als ich davon gehört
habe. Keine Ahnung, woher das kommt. |
Und? |
Erstens hat Leopold noch eineinhalb Jahre Vertrag bei
uns. Zweitens gefällt es ihm, nach eigener Aussage, in
Gotha. |
Konnten sie seit der Gerüchte mit ihm sprechen? |
Nein, er ist im Urlaub. |
Jena hat also keine Chance? |
Nein, defintiv nicht. Leopold kommt nicht aus seinem
Vertrag raus. Freilich ist er ein talentierter Spieler,
aber ihm würde es gut tun, bis Ende seines Vertrages bei
uns zu bleiben. Vorher wollte ihn niemand, jetzt auf
einmal das! |
Vorausgesetzt, Leopold wird weiterhin für Wacker
spielen. Was ist ihr Saisonziel? |
Ich bleibe dabei: Wir wollen so bald wie möglich 40
Punkte erreichen und die Klasse halten. Wenn uns das
schneller gelingen sollte, und davon gehe ich aus, dann
streben wir Platz neun oder zehn an. |
Und wie sieht es mit dem Pokalwettbewerb aus? |
Warten wir die Auslosung im Januar ab! Mein Wunsch wäre,
Rot Weiß Erfurt zu Hause. Reelle Chancen auf die
Finalteilnahme hätten wir allerdings gegen Glaswerk Jena. |