Mitwoch 9.Januar 2001 vorherige Meldung zurück zur Übersicht Nächste Meldung

Hallenfußball

Hallenfußballturnier in Weißensee
Budenzauber mit afrikanischem Flair
Budenzauber in der Landgrafenstadt. Am Montagabend fand das höchstdotierte Hallenfußballturnier in der Region mit internationaler Beteiligung zum zweiten Mal in Weißensee statt.

In der Vorrundengruppe A trafen Titelverteidiger FC Rot-Weiß Erfurt (Regionalliga), BSV Eintracht Sondershausen, VfB Leipzig (beide Oberliga) und SV Funkwerk Kölleda (Kreisliga) als Sieger des Qualifikationsturniers um den Hocksch-Cup aufeinander und stritten um zwei Halbfinalplätze. In der Gruppe B spielten der Kindelbrücker SV (Bezirksliga), der FSV Sömmerda (Landesklasse), Civic Windhoek als internationaler Gast aus Namibia und die gastgebende SV Blau-Weiß Weißensee (Bezirksliga).
Nachdem die Eröffnung durch die beiden Schirmherren Landrat Rüdiger Dohndorf und Bürgermeister Peter Albach erfolgt war, ging es in die Vorrundenspiele. Gespannt waren die etwa 400 Zuschauer, wie sich die "Kleinen" gegen die "Großen" präsentieren würden. Aber noch mehr gespannt waren sie auf die Ballzauberer von Civic Windhoek, die in der Premierligue (höchste Spielklasse) ihres Landes spielen. In spannenden, prickelnden, aber insgesamt fairen Partien wurden die Gruppenspiele ausgetragen.
Nachdem sich in der Gruppe A erwartungsgemäß die zwei Oberligisten und der Regionalligist um den Einzug in das Halbfinale stritten, setzte sich am Ende der VfB Leipzig knapp vor Rot-Weiß Erfurt durch. BSV Eintracht Sondershausen und Funkwerk Kölleda waren damit ausgeschieden.

Die Gruppe B war wesentlich brisanter. Begeisterte die Zuschauer das Auftreten der afrikanischen Ballkünstler, die echten Budenzauber boten, in ihrem ersten Spiel, so waren sie überrascht, als Weißensee durch eine starke Leistung mit einem Sieg gegen die Namibier wieder im Geschäft war. Dennoch stand Civic Windhoek als erste Mannschaft für das Halbfinale fest. Erst im letzten Spiel Weißensee gegen Sömmerda entschied sich, wer den Afrikanern dorthin folgte. Es hätte Kindelbrück, Sömmerda und Weißensee werden können. Durch ein 1:1 Unentschieden neigte sich die Waage zu Gunsten der Gastgeber.

Dann standen die Halbfinalbegegnungen auf dem Programm. Dabei traf zuerst Civic Windhoek auf Rot-Weiß Erfurt. In dieser Partie dominierten die Erfurter mehr oder weniger, standen kompakter in der Abwehr und spielten im Angriff effektiver. Sie gewannen die Begegnung nicht unverdient 5:2.
Im zweiten Halbfinalspiel trat der VfB Leipzig gegen den Lokalmatador Blau-Weiß Weißensee an. Die spielstärkere Mannschaft war selbstverständlich der VfB Leipzig, doch Weißensee konnte die Partie durch Willens- und Kampfkraft bis zum Schluss relativ offen halten. Sie brachten die Leipziger immer durch die Anschlusstreffer ins Schwitzen. Am Ende stand es 6:4 für Leipzig und die Finalpaarung stand somit fest. Im 9-Meter-Schießen ging es um Platz 3. Dabei trennten sich Civic Windhoek und Blau-Weiß Weißensee 4:2.

Im entscheidenden Spiel um den Turniersieg standen sich die alten Kontrahenten aus Erfurt und Leipzig gegenüber. Ein spannendes Endspiel, was ständig auf des Messers Schneide stand, brachte Erfurt zwar die 1:0 Führung, aber die Leipziger konnten kurz vor Spielende zum 1:1 ausgleichen. Dabei blieb es und somit musste der Turniersieg im 9-Meter-Schießen ausgetragen werden. Die Leipziger waren die Treffsicheren und gewannen mit 4:1. Damit gab es folgende Platzierungen: 1. Platz VfB Leipzig, 2. Platz Rot-Weiß Erfurt, 3. Platz Civic Windhoek, 4. Platz SV Blau-Weiß Weißensee.

Der Sieger sowie die Platzierten wurden durch Hauptsponsorin Ute Meichsner, Bürgermeister Peter Albach und Kati Rodler von der Kreissparkasse Sömmerda geehrt. Weitere Auszeichnungen konnten Davor Krznaric (VfB Leipzig) als bester Spieler des Turniers, Mario Nacev (VfB Leipzig) als bester Torschütze des Abends und Michael Thomas (SV Blau-Weiß Weißensee) als bester Torhüter des Wettbewerbs entgegen nehmen.

Die Fairplay-Wertung ging an Civic Windhoek. Besondere Ehrungen erhielten die beiden Schiedsrichter Joachim Zeng und Stefan Weber, die insgesamt wenig Mühe hatten, die Spiele zu leiten, auch in den prickelndsten Partien ging es im Großen und Ganzen fair zu. Im gesamten Spielverlauf gab es eine einzige gelbe Karte, die gleichbedeutend mit einer 2-Minuten-Strafe war, sonst gab es keinerlei weitere Probleme.
Die Zuschauer sahen interessante Begegnungen auf gutem Niveau. Auch hat man diesmal Rolf Töpperwien und seine Sprüche überall in der Halle gut verstanden. Insgesamt konnten 73 Tore beklatscht werden, so dass es am Ende ein sportlicher Erfolg für den Veranstalter war. Ein Dankeschön geht an alle Sponsoren und die vielen fleißigen Helfer, die für einen reibungslosen Ablauf sorgten.

 

Quelle: Thüringer Allgemeine