(fkl) Weimar Lindenberg. Einen "Bombenjob" hatte gestern der Platzwart
des SC 03 Weimar, Rainer Winkelhardt. Beim Aufsammeln
von Ästen entdeckte er mittags hinter dem Tor des
Fussballplatzes eine etwa 30 Zentimeter lange 82er
Wurfgranate amerikanischer Bauart. Stark korrodiert und
voll mit Sprengstoff schlummerte sie über ein halbes
Jahrhundert an der Oberfläche.
Die
"Kampfmittelbeseitiger" stellten bei der Bergung des
Weltkriegsrelikts fest, dass die Granate scharf sei, der
Zünder fehle, die Treibladung aber vorhanden sei. Ein
Schlag auf die Treibladung könne "unter Umständen" die
Granate zur Explosion bringen, sagte einer der beiden
Kampfmittelräumprofis. Zwei Polizisten sicherten den
Fundort ab. Beim Abtransport des brisanten
Geschichtszeugnisses wurde das Schild mit der Aufschrift
1.1 für sehr gefährliche Munition am Transporter
befestigt. Rainer Döring, der Geschäftsführer der Tauber
Delaborierung in Erfurt, sagte, dass jährlich etwa 300
derartiger Einzelfunde in ganz Thüringen gemacht würden.
Er rät, solches Fundgut keinesfalls zu berühren und
sofort die Polizei zu verständigen. Rainer Winkelhardt
sagte sichtlich beunruhigt: "Gar nicht auszudenken, was
alles hätte passieren können. Hier fliegen nicht selten
Bälle hin". Die Granate wird nun auf dem Sprengplatz
Wernrode bei Nordhausen gesprengt.
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