Dienstag 22.Januar 2002 |
Thüringenliga: SC 1903 Weimar
(fkl) Weimar Lindenberg. Einen "Bombenjob" hatte gestern der Platzwart
des SC 03 Weimar, Rainer Winkelhardt. Beim Aufsammeln
von Ästen entdeckte er mittags hinter dem Tor des
Fussballplatzes eine etwa 30 Zentimeter lange 82er
Wurfgranate amerikanischer Bauart. Stark korrodiert und
voll mit Sprengstoff schlummerte sie über ein halbes
Jahrhundert an der Oberfläche.
Die "Kampfmittelbeseitiger" stellten bei der Bergung des Weltkriegsrelikts fest, dass die Granate scharf sei, der Zünder fehle, die Treibladung aber vorhanden sei. Ein Schlag auf die Treibladung könne "unter Umständen" die Granate zur Explosion bringen, sagte einer der beiden Kampfmittelräumprofis. Zwei Polizisten sicherten den Fundort ab. Beim Abtransport des brisanten Geschichtszeugnisses wurde das Schild mit der Aufschrift 1.1 für sehr gefährliche Munition am Transporter befestigt. Rainer Döring, der Geschäftsführer der Tauber Delaborierung in Erfurt, sagte, dass jährlich etwa 300 derartiger Einzelfunde in ganz Thüringen gemacht würden. Er rät, solches Fundgut keinesfalls zu berühren und sofort die Polizei zu verständigen. Rainer Winkelhardt sagte sichtlich beunruhigt: "Gar nicht auszudenken, was alles hätte passieren können. Hier fliegen nicht selten Bälle hin". Die Granate wird nun auf dem Sprengplatz Wernrode bei Nordhausen gesprengt. |
Quelle: Thüringer Landeszeitung |