Dienstag 22.Januar 2002 |
Vorschau Testspiel: Eintracht Sondershausen - FSV Sömmerda
von Gerald Müller (TA) Wenige Tage später verkündete Steffen Kraus plötzlich seinen Abschied vom Erfurter Fußball-Club, weil er aus der Zeitung von der Verpflichtung von Rene Twardzik erfuhr. Als "feige" und "unehrlich" empfand der langjährige RWE-Keeper das Versteckspiel. "Diesen Stil musste ich mir nicht länger antun", so sein Rückblick auf die Zeit, in der Trainer Hans-Ulrich Thomale noch das sportliche Sagen hatte, dabei "launenhaftig schalten und walten konnte wie er wollte", um dann "viel zu spät" abgesetzt zu werden. Doch zum Glück gab es für Steffen Kraus neben der Familie auch eine berufliche Rückendeckung. "Die Dresdner Bank hat mir einen interessanten Job ermöglicht", so der Privatkundenbetreuer. An der Tätigkeit ändert sich auch nichts mit der Verpflichtung durch Eintracht Sondershausen. "Der Verein ist während eines Altherren-Turniers auf mich zugekommen und hat auch danach nicht lockergelassen." So erfolgte die Zusage vorerst bis zum Sommer, "wobei ich den Fußball nur noch als Freizeitbeschäftigung nach dem Feierabend ansehe. Dennoch will ich natürlich mithelfen, dass der Klassenerhalt geschafft wird." Durch regelmäßiges Joggen hielt sich Steffen Kraus fit, "nun müsse wieder das torwartspezifische Training intensiviert werden". Morgen steht der 33-Jährige in Sondershausen im Tor, am Samstag in Erfurt dahinter. Zusammen mit seiner Frau und den beiden Kindern wird er beim Benefizspiel für Steffen Baumann, der seit März 2001 im Koma liegt (TA berichtete am 19. 1.), zuschauen. "Schließlich sind einige der Rot-Weiß-Spieler fast nach jedem Training zu Steffen in den Südpool gegangen." Auch Nico Scheller, der inzwischen in der Nähe von Frankfurt in der Oberliga für Bad Vilbel aufläuft, wird Samstag um 14 Uhr im Sportforum Johannesplatz im Spiel zwischen Grün-Weiß und dem FC Rot-Weiß dabei sein. "Ich habe mir extra freigenommen", so der einstige Mittelfeldakteur. Und so wird die Begegnung zugleich auch für manches Wiedersehen sorgen. |
Quelle: Thüringer Allgemeine |