Samstag 02.Februar 2002 vorherige Meldung zurück zur Übersicht Archiv

Testspiel: FC Einheit Rudolstadt - TSV 1880 Gera-Zwötzen 3:3 (2:0)

Gastgebergeschenke von Einheit in der Schlussphase
Landesligist gab klaren 3:0 Vorsprung noch aus der Hand

von Hartmut Gerlach (Rudolstadt)

Rudolstadt

Selbst wenn das Endergebnis nur statistischen Wert hat - nach dem 3:3 war die Enttäuschung dem bis zur 70. Minute relativ zufriedenen Einheit-Coach Norbert Oertel deutlich ins Gesicht geschrieben. Denn seine Mannschaft hatte ein Spiel, das man lange Zeit klar dominierte, noch aus der Hand gegeben. Unverständliche Laschheiten und Unkonzentriertheiten, die nicht nur ihre Ursachen in den zahlreichen Wechseln hatten, verhalfen den Gästen noch zu einem schmeichelhaften Unentschieden. Sie griffen dankbar zu, als ihnen die Einheimischen die Tore fast wie Geschenke anboten.

Dabei machte der Landesklassezweite, der nicht in Bestbesetzung antrat, nur zu Beginn auf sich aufmerksam. Erst verzog S. Rossmann (1.), dann fand Maurer im gut reagierenden Torhüter Christian Müller seinen Meister (6.). Dazwischen lag ein gefährlicher Kopfball von Marco Jähnisch (5.). Schon nach 10 Minuten ging der FC Einheit in Führung. Einen schnellen Angriff, bei dem Mirko Gentner Daniel Reich gekonnte in Szene setzte, versenkte der Torjäger der Platzherren unhaltbar. Mit Chancen für Gentner (18.), einem wegen einer knappen Abseitsstellung annullierten Reich-Treffer (20.) und weiteren verheißungsvollen Angriffen setzten die Gastgeber nach. Zwötzen war überwiegend mit Defensivaufgaben beschäftigt und konnte angesichts des temposcharfen, ballsicheren Einheit-Spiels nur gelegentlich für Entlastung sorgen. Das 2:0 war Ausdruck der Überlegenheit des Landesliganeulings. Diesmal war der stark spielende Marcus Claus der Vorbereiter für seinen Libero M. Jähnisch, der, völlig ungewohnt, im gegnerischen Strafraum per Fuß zum Erfolg kam (30.). Mit einer letzten Gelegenheit für H. Jähnisch (44.) endete die 1. Halbzeit. In der entwickelte Rudolstadt vor allem über die rechte Seite viel Druck. Hier lösten sich die laufstarken Kämpfe, H. Jähnisch und Gerlach - wie von den Trainern vorher gefordert - ab und rissen immer wieder Lücken. Wenn die Eingaben größere Präzision gehabt hätten, wären sicher noch mehr Treffer gefallen.

Der zweite Spielabschnitt sah, wie schon zu Beginn, Maurer in Aktion. Doch dann brannte es wiederholt vor dem von Jörg Reichenbach sehr gut gehüteten TSV-Gehäuse. Schmiedehausen verzog (55.), dann traf der eingewechselte, immer noch an den Folgen einer Zahnoperation leidende Bernhard Bob den Pfosten (59.). Im selben Angriffszug schlug ein Verteidiger aus Gera die Kugel von der Linie und Reichenbach hechte den Nachschuss mit einer tollkühnen Reaktion aus der Ecke. Bis zum 3:0 der Rudolstädter, einem an Bob verursachten und von M. Jähnisch verwandelten Foulelfmeter (65.) lagen weitere Tore in der Luft, wobei immer wieder Bob zum Unruheherd in der überlasteten Zwötzener Abwehr wurde.

Der erste Tor für den langjährigen Kontrahenten aus Landesklassezeiten war für die Einheit-Spieler wohl nur ein Schönheitsfehler. St. Rossmann jagte die Kugel aus 20 Metern in die Maschen (70.). Ein Treffer, der wie Tor Nummer 2 durch Metsch (83.), nicht gänzlich unhaltbar erschien. Doch da war die Ordnung im Einheit-Spiel schon längst nicht mehr vorhanden. Und so kam der eingewechselte junge Kießling sogar noch zum Ausgleich, den er gegen eine völlig entblößte FC-Verteidigung erzielte (87.).

So kam ein Resultat zustande, das die über weite Strecken ansprechende Vorstellung des Thüringenligisten bei optimalen Platzverhältnissen in den Hintergrund treten ließ, aber, das ist wohl das einzige Positive daran, den Verantwortlichen sicher wichtige Hinweise für Schwerpunkte in der Vorbereitung auf die Rückrunde vermittelte.

Der FC Einheit Rudolstadt spielte so:
Müller-M.Jähnisch-Gerlach-Claus-Lorenz-Kämpfe-H.Jähnisch-Gentner-Leib-Schmiedeha usen-Reich. Eingewechselt wurden: Bob, Scheunert, Just, Strempel, Marschall.

Homepage des FC Einheit Rudolstadt