von Hartmut Gerlach (Rudolstadt)
Selbst wenn das Endergebnis nur statistischen Wert hat - nach dem 3:3 war die
Enttäuschung dem bis zur 70. Minute relativ zufriedenen Einheit-Coach Norbert
Oertel deutlich ins Gesicht geschrieben. Denn seine Mannschaft hatte ein Spiel,
das man lange Zeit klar dominierte, noch aus der Hand gegeben. Unverständliche
Laschheiten und Unkonzentriertheiten, die nicht nur ihre Ursachen in den
zahlreichen Wechseln hatten, verhalfen den Gästen noch zu einem schmeichelhaften
Unentschieden. Sie griffen dankbar zu, als ihnen die Einheimischen die Tore fast
wie Geschenke anboten.
Dabei machte der Landesklassezweite, der nicht in Bestbesetzung antrat, nur zu
Beginn auf sich aufmerksam. Erst verzog S. Rossmann (1.), dann fand Maurer im
gut reagierenden Torhüter Christian Müller seinen Meister (6.). Dazwischen lag
ein gefährlicher Kopfball von Marco Jähnisch (5.). Schon nach 10 Minuten ging
der FC Einheit in Führung. Einen schnellen Angriff, bei dem Mirko Gentner Daniel
Reich gekonnte in Szene setzte, versenkte der Torjäger der Platzherren
unhaltbar. Mit Chancen für Gentner (18.), einem wegen einer knappen
Abseitsstellung annullierten Reich-Treffer (20.) und weiteren verheißungsvollen
Angriffen setzten die Gastgeber nach. Zwötzen war überwiegend mit
Defensivaufgaben beschäftigt und konnte angesichts des temposcharfen,
ballsicheren Einheit-Spiels nur gelegentlich für Entlastung sorgen. Das 2:0 war
Ausdruck der Überlegenheit des Landesliganeulings. Diesmal war der stark
spielende Marcus Claus der Vorbereiter für seinen Libero M. Jähnisch, der,
völlig ungewohnt, im gegnerischen Strafraum per Fuß zum Erfolg kam (30.). Mit
einer letzten Gelegenheit für H. Jähnisch (44.) endete die 1. Halbzeit. In der
entwickelte Rudolstadt vor allem über die rechte Seite viel Druck. Hier lösten
sich die laufstarken Kämpfe, H. Jähnisch und Gerlach - wie von den Trainern
vorher gefordert - ab und rissen immer wieder Lücken. Wenn die Eingaben größere
Präzision gehabt hätten, wären sicher noch mehr Treffer gefallen.
Der zweite Spielabschnitt sah, wie schon zu Beginn, Maurer in Aktion. Doch dann
brannte es wiederholt vor dem von Jörg Reichenbach sehr gut gehüteten
TSV-Gehäuse. Schmiedehausen verzog (55.), dann traf der eingewechselte, immer
noch an den Folgen einer Zahnoperation leidende Bernhard Bob den Pfosten (59.).
Im selben Angriffszug schlug ein Verteidiger aus Gera die Kugel von der Linie
und Reichenbach hechte den Nachschuss mit einer tollkühnen Reaktion aus der
Ecke. Bis zum 3:0 der Rudolstädter, einem an Bob verursachten und von M.
Jähnisch verwandelten Foulelfmeter (65.) lagen weitere Tore in der Luft, wobei
immer wieder Bob zum Unruheherd in der überlasteten Zwötzener Abwehr wurde.
Der erste Tor für den langjährigen Kontrahenten aus Landesklassezeiten war für
die Einheit-Spieler wohl nur ein Schönheitsfehler. St. Rossmann jagte die Kugel
aus 20 Metern in die Maschen (70.). Ein Treffer, der wie Tor Nummer 2 durch
Metsch (83.), nicht gänzlich unhaltbar erschien. Doch da war die Ordnung im
Einheit-Spiel schon längst nicht mehr vorhanden. Und so kam der eingewechselte
junge Kießling sogar noch zum Ausgleich, den er gegen eine völlig entblößte
FC-Verteidigung erzielte (87.).
So kam ein Resultat zustande, das die über weite Strecken ansprechende
Vorstellung des Thüringenligisten bei optimalen Platzverhältnissen in den
Hintergrund treten ließ, aber, das ist wohl das einzige Positive daran, den
Verantwortlichen sicher wichtige Hinweise für Schwerpunkte in der Vorbereitung
auf die Rückrunde vermittelte.
Der FC Einheit Rudolstadt spielte so:
Müller-M.Jähnisch-Gerlach-Claus-Lorenz-Kämpfe-H.Jähnisch-Gentner-Leib-Schmiedeha
usen-Reich. Eingewechselt wurden: Bob, Scheunert, Just, Strempel, Marschall.
Homepage des FC Einheit Rudolstadt
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